Die kosmische Reise durchs Sonnensystem Teil 2: DER MOND und seine emotionalen Bedürfnisse

Wie die Sonne über den Tag und das Bewusstsein herrscht, herrscht das zweitgrößte Himmelslicht, der Mond, über die Nacht und das Unterbewusstsein. Es liegt nahe, dass die nächste Station unserer kosmischen Reise uns zum Mond führt. Strahlt der volle Mond vom Himmel herab und taucht die Welt in sein silbernes Licht, fühlen wir uns seltsam berührt, bis ins Innerste unserer Seele. So mancher Schlafwandler klettert dann aufs Dach, magisch angezogen vom unwiderstehlichen Licht wie ein Nachtfalter, oder macht auf „Schlaflos in Seattle“, weil sich bei so viel Licht das Melatonin vom Acker macht. Der Mond bewegt eben nicht nur das Wasser auf der Erde, sondern auch die Körpersäfte in Mensch und Tier. Als würde in uns immer noch jener Teil schlummern, der vor Äonen im Wasser lebte. Und da ist auch noch dieses unbewusste Sehnen nach … Heimkommen und Geborgenheit, als wären wir dort daheim, auf dem Mond, und nicht hier unten auf der Erde.


Mondmagie

So weit hergeholt ist das nicht, verbringen wir doch die ersten neun Monate unseres Lebens im Salzwasser im Uterus, unserer selbst noch völlig unbewusst, selig träumend und rundum versorgt, geborgen und daheim. Die Geburt hat denn auch etwas von der Vertreibung aus dem Paradies, als hätten wir unser Zuhause verloren, nach dem wir uns fortan sehnen.

Leben in dieser Form wie hier auf der Erde war erst möglich, als sich der Mond zur Erde gesellte. Doch wie kam er überhaupt hierher? Möglicherweise liefert die Schöpfungsgeschichte tatsächlich die Antwort. Eine Theorie lautet nämlich, dass der Mond aus der Erde entstanden sei beim Einschlag eines Meteors. Die Mondsichel hat Ähnlichkeit mit einer Rippe und die wurde bekanntlich zwecks Erschaffung Evas Adam aus dem Leib gezwickt. Geschichten und Märchen, die über Generationen weitererzählt werden, liegen oft reale Geschehnisse zugrunde, verpackt in Symbole, die jeder unbewusst verstehen kann. Die Schöpfungsgeschichte könnte also durchaus ein Hinweis auf ein kosmisches Ereignis sein. Jedenfalls nahm laut dieser Theorie die Erde ihre jetzige Position in der habitablen Zone im Sonnensystem erst ein, als sie den Mond gebar. Mit Sonne und Mond nahm das Leben seinen Lauf, was irgendwie Sinn macht.

Monde umkreisen Planeten, sie sind an sie gebunden, ob sie wollen oder nicht. Und doch muss man sich bewusst machen, dass die Abhängigkeit auf Gegenseitigkeit beruht. Die Erde steht genauso im Banne des Mondes wie umgekehrt. Sie bestimmt mit ihrem Gravitationsfeld die Laufbahn des Mondes, er hält umgekehrt die Pole im Gleichgewicht und die Erde in ihrer geneigten Position. Fiele er weg, würden sich die Erdachsen verschieben, was das fürs Leben auf der Erde bedeutet, ist bekannt.


Der Mond und seine subjektive Wahrnehmung

Die astrologische Zuordnung des Mondes zum Krebs, der zwischen Wasser und Strand hin und her pendelt, ist nahe liegend. Ein Kind hängt von seiner Mutter ab, die seine alltäglichen, emotionalen Bedürfnisse stillt. Die Mutter braucht das Kind ebenso, es ist ein – außen sichtbar gewordener – Teil von ihr, ihr Mond, der Wasser (Gefühle) und Milch zum Fließen bringt. Aus der Sicht eines Kindes sieht die Welt ganz anders aus wie die ganzen Kindermund-Sprüche, die durchs Internet geistern, zeigen: "Meine Mama ist echt schön, man sieht immer noch, dass sie mal jung war". „Wenn Oma Zahnschmerzen hat, legt sie ihre Zähne einfach ins Glas“. "Mein Papa ist ein Spekulatius. Der verdient ganz viel Geld an der Börse" … Auch der Mond im Horoskop gibt Auskunft über die subjektive Wahrnehmung unserer Kindheit, welche oft wenig mit den tatsächlichen Geschehnissen zu tun hat, was logisch ist. Als Kind leben wir sozusagen noch hinter dem Mond, und vom Mond aus sieht die Welt nun mal tatsächlich anders aus. Schon nur das Größenverhältnis, wie groß erschien uns als Kind unser Wohnviertel, wie weitläufig waren Straßen und Wege, die uns heute wie geschrumpft vorkommen. Erwachsene überragten uns, wir blickten in mehrerlei Hinsicht zu ihnen auf. Worte nahmen wir wörtlich und glaubten an jedes Märchen, das man uns erzählte – an den Storch, ans Christkind, den Weihnachtsmann. Das beflügelte unsere Fantasie.
Doch ebenso für wahr nahmen wir es, wenn die Eltern stritten. Wir bezogen es auf uns. Aus unserer Sicht waren wir der Mittelpunkt unserer Welt, alles drehte sich um uns. So erklärt sich auch, warum mehrere Kinder der selben Familie ihre Kindheit unterschiedlich erlebt hatten, was sich auch in der unterschiedlichen Mondstellung im Horoskop ausdrückt.


Der Mond im Horoskop

Der Geburts-Mond markiert unsere emotionalen Bedürfnisse (im Gegensatz zu den körperlichen und materiellen im Stier), die wir zeitlebens instinktiv zu stillen trachten, auch wenn sie sich im Laufe der Zeit etwas geändert haben mögen. Er zeigt, wie wir uns als Kind gefühlt haben und immer noch fühlen. Das Kind, das wir mal waren, lebt schließlich immer noch in uns und betrachtet die Welt nach wie vor auf seine Weise. Es buhlt nach wie vor um (unsere) Aufmerksamkeit und Zuwendung. Die Mondstellung zeigt, was wir brauchen, um uns geborgen und genährt zu fühlen, emotionale Bedürfnisse sind ebenso lebenswichtig wie Licht, Luft und Nahrung. Dazu gehören übrigens auch Spiel und Spaß und eine Portion Unbeschwertheit.
Die Mondstellung verrät, ob wir annehmen können (Gefühle und Emotionen, aber auch Nahrung) und auf welche Weise. Dort, wo er steht, in dem Lebensbereich (Hausstellung) müssen wir Hingabe lernen, wie der Mond sich dem Sonnenlicht hingibt, um zu leuchten. Denn etwas aufzunehmen oder anzunehmen, bedingt, dass man sich nicht dagegen wehrt. Vor allem aber ist uns das Zeichen, in welchem er steht, bzw. dessen Themen, ein instinktives Bedürfnis, und es zu stillen bewirkt Geborgenheit und in gewisser Weise auch eine Art emotionale Sicherheit. Wir können sie natürlich ignorieren und unterdrücken. Doch weg sind sie dann genau so wenig wie der Neumond.


Erwachsen sein

Erwachsen ist, wer seinen Mond lebt, also seine emotionalen Bedürfnisse wahrnimmt und stillt. Klingt paradox, ist aber logisch. Wie wichtig der Mond fürs Leben auf der Erde ist, wissen wir ja jetzt. Ebenso wichtig ist er eben für unser persönliches Leben, denn wer die Bedürfnisse seines inneren Kindes missachtet, verliert nicht nur den Zugang zu seinen Gefühlen, sondern gleichzeitig zu Quelle und Ursprung seiner Energie. Nur Sonne, Tag, Bewusstsein, Intellekt sind nichts ohne die stille, nicht weniger magische Kraft des Mondes. Ohne Schlaf würden wir durchdrehen, über kurz oder lang sogar sterben, das weiß doch jedes Kind. Auch dem Kind in uns Raum zu geben, zu lachen und zu spielen, hält unser Leben im Gleichgewicht und macht es erst lebens- und liebenswert. Es ist unsere Pflicht, uns ums innere Kind und seine emotionalen Bedürfnisse zu kümmern, nicht erst, wenn es weint, tobt und schreit, um gehört zu werden. Es sollte nicht darum betteln müssen. Dann versorgt es uns mit immer neuer Energie und gestaltet sich unser Leben voller Fantasie, verspielt und regenbogenfarbig schillernd. Wir sollten also besser immer auch ein bisschen hinter dem Mond sein und bleiben.
Zwar ist der Mond am Himmel nur sichtbar, wenn die Sonne (das Bewusstsein) ihn beleuchtet. Es ist leicht, unseren inneren Mond im Alltagstrubel zu übersehen. Doch er bewegt unsere Seele im Traum, spricht zu uns im Schlaf und hustet uns was, wenn wir zu kopflastig werden. Und nicht zuletzt sind da unsere Sehnsüchte, durch die er auf sich aufmerksam macht.

Das bringt uns auf unserer kosmischen Reise zum nächsten Planeten, Merkur, Götterbote und Bindeglied, der Himmel und Erde, uns mit dem Mond und noch manch anderes miteinander verbindet.
©tina peel 

Die kosmische Reise durchs Sonnensystem Teil 1: DIE SONNE Wesenskern und zentrales Thema

Teil 2 der neuen Artikelreihe im Sternbild Magazin


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