Venus spricht - Gelebte Astrologie

Venus sagt, sie sei es leid, auf ihre glänzende Fassade reduziert zu werden. Niemand sieht sie hinter der Fassade, und sie hat recht. Bei Venus denken alle an Liebe, bei Venus-Uranus-Verbindungen an das sich Ver- und Neuverlieben und das kleine Glück im Gegensatz zum großen, das Jupiter-Transite im Gepäck tragen und ausliefern. Das wird ihr nicht gerecht.

Sich zu verlieben gibt natürlich Schwung und eine Weile kann man sogar von Luft und Liebe leben. Doch dann kommt der Alltag und da braucht es schon etwas mehr als das. Hinter der Fassade steckt ein Thema, das buchstäblich unter die Haut geht und wenig verführerisch wirkt. Dabei macht es erst richtig sexy, wenn es gepflegt wird. Da kann kein Fassadeputzen mithalten. Zugegeben ...

Das Licht der Venus
… ist ein wahrer Augenschmaus und Nahrung für die Seele. Sie strahlt heller als Jupiter, ob als Morgen- oder Abendstern, wenn auch nie besonders lange. Sie ist da, manchmal auch nur kurz je nach Jahreszeit, strahlt und funkelt und verschwindet wieder. So ist es ja auch mit dem Verlieben.

Es ist sozusagen ein Appetithäppchen, das Lust auf mehr machen soll. Mehr wovon? Vom Wesentlichen. Es heißt, das Wesentliche sei für die Augen unsichtbar, doch das stimmt nicht. Sogar, wer sein Wesen sehr gut verstecken kann, mit Masken und Schminke, wird irgendwann entlarvt, mit gutem Grund.

Wo dieses prominente Thema fehlt oder nur mangelhaft gepflegt wird, kann auch die schönste Fassade nicht aufrecht erhalten werden. Worum geht es denn nun eigentlich? Ums Thema Selbstfürsorge natürlich, das ist überaus wesentlich und kann nicht delegiert werden, obwohl wir dazu neigen, uns hinter einer glänzenden Fassade zu verstecken, um zu gefallen und geliebt zu werden.

Wir suchen häufig außen etwas, was nur wir selbst liefern können. Das ist ebenfalls wesentlich, denn wäre das möglich, würden wir unselbständig und abhängig. Da kann die Fassade noch so schön glänzen, im Alltag kippt jedes zärtliche Gefühl, jede Bewunderung, jede Verliebtheit ins Gegenteil da Abhängigkeit ein Willenkiller und Freiheitsberauber ist. Das verkraften wir auf Dauer schlecht.

Eigentlich gehört Venus zum Stier, doch sie wird auch der luftigen Waage zugeordnet, die ein ganz anderes Kernthema besitzt. Das Knüpfen und die Pflege von Beziehungsnetzen, wie man Leute kennenlernt und Freundschaften, Geschäftsbeziehungen und Liebesbeziehungen aufbaut.

Dabei wartet die Isis schon sehr lange darauf dort draußen am bisher bekannten äußersten Rand unseres Sonnensystems entdeckt zu werden und die doppelte Zuordnung der Venus abzulösen. Wir sind eben noch nicht bereit für diese heiße Form der „Liebe“, die dahinter steckt und die unser bisheriges Verständnis von Liebe auf den Kopf stellt. Das kommt noch.

Der erdige Stier wirkt daneben bullig und uncharmant, obwohl er symbolisch die Welt auf seinen Schultern trägt. Damit sind grundsätzliche Lebensthemen gemeint, die uns körperlich darin verankern und uns zum Blühen bringen.

Ein Spiegel fürs Wesentliche
Natürlich brauchen wir einander, jedoch nicht, um versorgt und auf Händen getragen zu werden, sondern als besonderer Spiegel fürs Wesentliche hinter der Fassade, das wir sonst nicht spüren und wahrnehmen könnten.

Wo die Selbstfürsorge zu kurz kommt, sehen und empfinden wir subjektiv nur Lieblosigkeit. Dabei spielt es auch hier keine Rolle, ob wir tatsächlich lieblos behandelt werden oder es nur meinen, weil wir nicht erkennen, wenn jemand wirklich liebevoll mit uns umgeht. Das ist ja auch schwer anzunehmen, wenn man sich selbst ablehnt.

Insofern ist, geringschätzig behandelt zu werden, ein direkter Hinweis auf unbewusstes liebloses Verhalten sich und seinen Bedürfnissen gegenüber. Das ruft laut nach einer entsprechenden Verhaltensänderung. Umgekehrt bedeutet das, wo Selbstfürsorge wahrgenommen und gepflegt wird, fühlen wir uns geliebt und wertgeschätzt, genährt mit jeder Faser unseres Seins.

Wir sehen im Spiegel, in dem, was uns von außen entgegenkommt und ins Auge springt, immer, wo wir damit stehen. Der Spiegel lügt nicht. Je besser wir uns um uns kümmern, umso mehr leuchtet es förmlich von innen heraus, und alles geht auch damit in Resonanz.

Wer sich wohl fühlt in seiner Haut, pflegt wiederum einen liebevollen Umgang mit allem, sogar mit dem Unliebsamen. Das hat es ganz besonders nötig. Wenn das aufblüht, ist es besonders schön mitanzusehen, da der Kontrast am größten ist. Es muss uns nicht alles schmecken, was wir „sehen“, wir müssen auch nicht alles lieben und mögen oder damit einverstanden sein. Es reicht schon, es zu achten und zu respektieren.

Darin liegt eine regelrechte Aufblühgarantie. Achten und respektieren wir doch einfach auch alle Facetten unseres Seins, auf jeder Ebene, körperlich, geistig, seelisch, auch wenn uns da nicht alles gefällt. Das verführt uns dazu, unser Bestes zu geben, freiwillig und mit Vergnügen.

Selbstfürsorge nicht sexy?
Hat nun also Venus am Himmel ihren leuchtenden Auftritt, sei er auch noch so kurz, schauen wir hinauf und erinnern uns daran, uns wieder bewusst liebevoll um uns zu kümmern, ums Wesentliche, nicht erst im Herbst des Lebens, doch besser spät als nie. Dazu will sie uns verführen und animieren, immer und immer wieder, das ist das Wesentliche, das unser Dasein zum Blühen bringt.

Und wer weiß, irgendwann müssen wir nicht mehr daran erinnert werden, weil die Selbstfürsorge ein unverzichtbarer Teil von uns geworden ist. Wer sich einmal darauf um- und eingestellt hat, und sieht, wie das Fell zu glänzen beginnt, die Haut vor Gesundheit strotzt, die Augen leuchten, will nicht mehr zurück. Er findet das Thema sehr sexy, ja er findet sich selbst sexy in all seiner Unvollkommenheit.

Da strahlt die Venus vor Freude und unser Herz lacht. Sie sieht unter ihrer Gashülle, die so viel Licht reflektiert, auch nicht gerade attraktiv aus.

Und wer sich schwer tut, sich gut um sich zu kümmern und seine Grenzen zu achten und zu vertreten, weil er meint, das sei egoistisch, bedenke: „Selbstfürsorge ist niemals eine selbstsüchtige Handlung. Es ist einfach eine gute Verwaltung des einzigen Geschenks, das du für dich hast." (Parker Palmer, amerikanischer Autor und Aktivist). Wo er recht hat, hat er recht.

Im Grunde sagt Venus also: „Willst du glänzen, dann schau gut zu dir!“.  
© tina peel

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