Wir ziehen durch die Häuser ~ Haus 3: Ich und die Dus
Heute habe ich zum ersten Mal ‚Mama‘ gesagt und meine Mutter war total aus dem Häuschen. Das ermuntert mich, noch mehr Wörter ihrer Sprache zu lernen. Ich verstehe sie zwar, meistens, kann es aber nicht sagen, mein Mund kriegt die Worte nicht richtig hin und das frustriert mich. Ich will es schon können, hätte doch so viel zu erzählen. Gut, dass sie Worte oft wiederholt, ich höre genau hin und langsam gelingt es mir immer besser, sie nachzuahmen. Da ist jedoch noch jemand anders, eine andere Stimme. Wem gehört die wohl? Die andere Stimme sagt ‚Papa‘ und zeigt auf sich. Ich plappere es nach, das geht ja auch ganz leicht. Da ist auch er total aus dem Häuschen vor Freude. Jetzt frage ich mich, wer bin ich? Mama und Papa sagen oft ein Wort, wenn sie mit mir sprechen. Meinen sie mich, ist das mein Wort?
Du hast es voll erfasst kleine Seele! Willst du dich mit der Welt verbinden und austauschen, ist zuhören angesagt. Durchs Zuhören lernst du und zwar nicht nur die Muttersprache. Und ja, dieses Wort ist dein Name. Damit kann man dich als Person identifizieren und dich von anderen unterscheiden und du weißt, dass man dich meint, wenn sie ihn rufen.
Auf dem Spielplatz des Lebens
Heute brachte mich Mama an einen Ort, der mir gut gefiel. Wenn sie jetzt sagt „Wir gehen zum Spielplatz“ weiß ich, wo wir hingehen. Sie setzte mich in den Sandkasten und gab mir ‚Spielsachen‘ in allen Farben. Erstaunlich, was sich damit und mit dem Sand alles machen lässt, herumschieben, kratzen, formen, ins Kübelchen füllen, wieder ausleeren. Als ich etwas Sand in den Mund schob war das aber gar nicht lecker. Mama musste mir nicht erst sagen, ich soll ihn ausspucken, ich spuckte freiwillig. Sand ist also gut zum Formen und Bauen, aber nicht zum Essen. Im Sandkasten hatte es andere, die ebenfalls spielten und bauten. Eines fragte mich viele Dinge, wie ich heiße, wie alt ich sei, ob ich öfters hier sei. Ich schwieg und tat so als ob ich es nicht gehört hätte, denn es war mir peinlich, dass ich nicht alle Fragen verstand und auch nicht richtig antworten konnte. Es ging dann weg. Ein anderes Ich baute neben mir andere Dinge und wir verstanden uns auch ohne Worte. Seine Dinge fand ich schöner als meine, ich versuchte ebenfalls solche zu bauen. Meiner Mama gefiel was ich machte und sie lobte mich, juhui. Doch dann kam ein anderes Ich und machte alles kaputt, stampfte darauf herum. Am liebsten hätte ich es gehauen, aber Mama sagte das darf man nicht. Hat ihm nicht gefallen, was ich gebaut habe? Mag es mich nicht? Das hat mir die Freude verdorben.
Der Grund ist sehr wahrscheinlich nicht so wie du denkst kleine Seele. Vielleicht wollte das Kind deine Grenzen ausloten oder die seiner Eltern. Oder es hatte einfach schlechte Laune. Auf dem Spielplatz des Lebens lebt jeder in seiner eigenen Welt, ja in seinem eigenen Universum, denkt, fühlt, funktioniert ganz anders als du. Man muss schon fragen, um den wahren Grund für sein Verhalten herauszufinden. Du tauchst quasi in seine Welt ein und lernt sie ein bisschen kennen und kannst klären, warum jemand deine Sandburg zertrampelt und was du sonst noch wissen willst. Es wird natürlich immer solche geben, mit denen du dich auf Anhieb und auch ohne Worte gut verstehst. Und es wird immer solche geben, mit denen du nicht auf einer Wellenlänge bist. Doch manchmal lernst du gerade durch letztere am meisten. Wie gut dir das gelingt und auf welche Weise, wie offen, wissbegierig und lernwillig du bist, zeigt übrigens die Einrichtung des dritten Hauses deines Horoskops.
Austausch und Kommunikation
Jetzt kenne ich zu meiner Erleichterung schon viele Worte und plappere den ganzen Tag, oft auch einfach vor mich hin und höre mir zu. Nicht alles macht Sinn, doch ich lausche dem Klang während ich übe. Ich kann mich schon besser ausdrücken und mitreden, was sich befreiend anfühlt. Mama und Papa finden es süß, auch wenn sie mich manchmal noch immer nicht verstehen. Sie meinen, ich verstehe sie nicht. Wenn die wüssten! Sie reden ja nicht nur mit Worten. Ich verstehe sie, meistens jedenfalls, wenn es nicht zu kompliziert ist. Und jetzt, wo ich antworte, begreifen sie es endlich und sind ganz erstaunt, was mich zum Lachen bringt. Na ja, manchmal ist es überhaupt nicht lustig, nämlich wenn sie über mich reden und so tun als wäre ich nicht da. Da kriege ich wieder diese Angst, unsichtbar zu sein und muss dann ganz laut werden, um zu sehen, ob es stimmt.
Du siehst wie wichtig es ist, dich mit deiner Umwelt zu verbinden und auszutauschen. Könntest du weder hören, sprechen, noch sehen, dich mit anderen nicht zumindest in irgendeiner Form austauschen, wärst du tatsächlich gefangen in dir und nicht greifbar. Deshalb ist das dritte Haus genauso existenziell wichtig wie die vorherigen beiden und drängt es uns förmlich, uns irgendwie verständlich zu machen, zur Not mit Händen und Füßen. Man muss noch nicht einmal die gleiche Sprache sprechen, Kommunikation läuft auf verschiedenen Ebenen ab wie du ebenfalls bemerkt hast. Wir reagieren instinktiv auf Körpersprache, was evolutionstechnisch fürs Überleben schon immer wesentlich war. Es verwirrt zwar manchmal, weil das, was verbal ausgesprochen wird, nicht immer übereinstimmt mit dem, was der Körper sagt. Die Körpersprache funktioniert unbewusst, wir haben keine Kontrolle darüber – über die Worte eher, wenn auch nicht vollständig. Auch hier sagen wir unterschwellig mehr als uns bewusst und manchmal lieb sein mag.
Das Ich und die Dus
Ich kann jetzt auf meinen Beinen stehen und endlich allein, frei und unabhängig auf Entdeckungsreise gehen. Bin zwar noch etwas unsicher und wackelig, aber das macht nichts. Ich renne herum, falle, stehe wieder auf und weiter geht‘s. Und wie ich da heute Morgen so selbstvergessen herumeierte sprang plötzlich jemand aus einer glänzenden Wand. Ich erschrak zutiefst und schrie wie ein Baby. Wie peinlich! Doch Papa kam sofort, er dachte, es sei etwas passiert. Ist es ja auch, jemand sprang aus der Wand. Als er sah warum ich schrie, erklärte er, das sei ein Spiegel und zeigte mir, wozu der gut ist. Er stellte sich davor und ich sah – welche Überraschung! – zwei Papas. Etwas zögerlich ging ich zu Papa hin und sah ... mich?! Papa sagt „Ja das bist du mein Schatz“. Es gibt mich also wirklich, ich kann mich sehen. Papa lachte über mein verdutztes Gesicht. Ich spielte dann mit meinem Spiegelbild, schnitt Grimassen, schlug Purzelbäume und das Ich im Spiegel machte alles nach, das war so ulkig, zwei völlig gleiche Ichs. Ich weiß jetzt auch, dass andere Ichs keine Ichs sind. Das sind alles Dus und ich bin das Ich. Im Spiegel kann ich mein Ich sehen, ohne Spiegel nicht, drum dachte ich, ich sei unsichtbar und nur Dus kann man sehen.
Du hast dich heute das erste Mal erschrocken als du dir selbst im Spiegel begegnetest, aber nicht das letzte Mal kleine Seele. Du wirst noch oft erschrecken, wenn du im Umgang mit anderen dir selbst begegnest, denn das wirst du. Ohne Dus gelänge dir das nicht. Es braucht andere, die deine Schwingung wie ein Echo zurückwerfen, wie der Spiegel dein Bild. So erschließt sich dir eine weitere faszinierende Welt, die du ja genau so gern erforschen willst wie die äußere, sonst würdest du nicht ständig fragen ‚wer bin ich?‘. Dir wird nicht immer gefallen was du ‚siehst‘, doch du lernst daraus und kannst dich verändern und weiterentwickeln.
Dein Körpergefährt beherrschst du jetzt schon ziemlich gut, dein Radius hat sich erweitert und du lernst täglich hinzu. Zur Schule wirst du nur ein paar Jahre gehen, doch die Lebensschule verlässt du hoffentlich nie, denn nicht nur dein Körper braucht tägliche Fütterung, dein Geist ebenso. Er hungert nach Wissen, will Neues lernen, neugierig alles erforschen und solange du ihm das ermöglichst, belohnt er dich mit einem interessanten und facettenreichen Leben, das niemals langweilig wird.
Du hast jetzt dich, das Ich und das Du, daraus entsteht das Wir in Haus 4.
Du hast es voll erfasst kleine Seele! Willst du dich mit der Welt verbinden und austauschen, ist zuhören angesagt. Durchs Zuhören lernst du und zwar nicht nur die Muttersprache. Und ja, dieses Wort ist dein Name. Damit kann man dich als Person identifizieren und dich von anderen unterscheiden und du weißt, dass man dich meint, wenn sie ihn rufen.
Auf dem Spielplatz des Lebens
Heute brachte mich Mama an einen Ort, der mir gut gefiel. Wenn sie jetzt sagt „Wir gehen zum Spielplatz“ weiß ich, wo wir hingehen. Sie setzte mich in den Sandkasten und gab mir ‚Spielsachen‘ in allen Farben. Erstaunlich, was sich damit und mit dem Sand alles machen lässt, herumschieben, kratzen, formen, ins Kübelchen füllen, wieder ausleeren. Als ich etwas Sand in den Mund schob war das aber gar nicht lecker. Mama musste mir nicht erst sagen, ich soll ihn ausspucken, ich spuckte freiwillig. Sand ist also gut zum Formen und Bauen, aber nicht zum Essen. Im Sandkasten hatte es andere, die ebenfalls spielten und bauten. Eines fragte mich viele Dinge, wie ich heiße, wie alt ich sei, ob ich öfters hier sei. Ich schwieg und tat so als ob ich es nicht gehört hätte, denn es war mir peinlich, dass ich nicht alle Fragen verstand und auch nicht richtig antworten konnte. Es ging dann weg. Ein anderes Ich baute neben mir andere Dinge und wir verstanden uns auch ohne Worte. Seine Dinge fand ich schöner als meine, ich versuchte ebenfalls solche zu bauen. Meiner Mama gefiel was ich machte und sie lobte mich, juhui. Doch dann kam ein anderes Ich und machte alles kaputt, stampfte darauf herum. Am liebsten hätte ich es gehauen, aber Mama sagte das darf man nicht. Hat ihm nicht gefallen, was ich gebaut habe? Mag es mich nicht? Das hat mir die Freude verdorben.
Der Grund ist sehr wahrscheinlich nicht so wie du denkst kleine Seele. Vielleicht wollte das Kind deine Grenzen ausloten oder die seiner Eltern. Oder es hatte einfach schlechte Laune. Auf dem Spielplatz des Lebens lebt jeder in seiner eigenen Welt, ja in seinem eigenen Universum, denkt, fühlt, funktioniert ganz anders als du. Man muss schon fragen, um den wahren Grund für sein Verhalten herauszufinden. Du tauchst quasi in seine Welt ein und lernt sie ein bisschen kennen und kannst klären, warum jemand deine Sandburg zertrampelt und was du sonst noch wissen willst. Es wird natürlich immer solche geben, mit denen du dich auf Anhieb und auch ohne Worte gut verstehst. Und es wird immer solche geben, mit denen du nicht auf einer Wellenlänge bist. Doch manchmal lernst du gerade durch letztere am meisten. Wie gut dir das gelingt und auf welche Weise, wie offen, wissbegierig und lernwillig du bist, zeigt übrigens die Einrichtung des dritten Hauses deines Horoskops.
Austausch und Kommunikation
Jetzt kenne ich zu meiner Erleichterung schon viele Worte und plappere den ganzen Tag, oft auch einfach vor mich hin und höre mir zu. Nicht alles macht Sinn, doch ich lausche dem Klang während ich übe. Ich kann mich schon besser ausdrücken und mitreden, was sich befreiend anfühlt. Mama und Papa finden es süß, auch wenn sie mich manchmal noch immer nicht verstehen. Sie meinen, ich verstehe sie nicht. Wenn die wüssten! Sie reden ja nicht nur mit Worten. Ich verstehe sie, meistens jedenfalls, wenn es nicht zu kompliziert ist. Und jetzt, wo ich antworte, begreifen sie es endlich und sind ganz erstaunt, was mich zum Lachen bringt. Na ja, manchmal ist es überhaupt nicht lustig, nämlich wenn sie über mich reden und so tun als wäre ich nicht da. Da kriege ich wieder diese Angst, unsichtbar zu sein und muss dann ganz laut werden, um zu sehen, ob es stimmt.
Du siehst wie wichtig es ist, dich mit deiner Umwelt zu verbinden und auszutauschen. Könntest du weder hören, sprechen, noch sehen, dich mit anderen nicht zumindest in irgendeiner Form austauschen, wärst du tatsächlich gefangen in dir und nicht greifbar. Deshalb ist das dritte Haus genauso existenziell wichtig wie die vorherigen beiden und drängt es uns förmlich, uns irgendwie verständlich zu machen, zur Not mit Händen und Füßen. Man muss noch nicht einmal die gleiche Sprache sprechen, Kommunikation läuft auf verschiedenen Ebenen ab wie du ebenfalls bemerkt hast. Wir reagieren instinktiv auf Körpersprache, was evolutionstechnisch fürs Überleben schon immer wesentlich war. Es verwirrt zwar manchmal, weil das, was verbal ausgesprochen wird, nicht immer übereinstimmt mit dem, was der Körper sagt. Die Körpersprache funktioniert unbewusst, wir haben keine Kontrolle darüber – über die Worte eher, wenn auch nicht vollständig. Auch hier sagen wir unterschwellig mehr als uns bewusst und manchmal lieb sein mag.
Das Ich und die Dus
Ich kann jetzt auf meinen Beinen stehen und endlich allein, frei und unabhängig auf Entdeckungsreise gehen. Bin zwar noch etwas unsicher und wackelig, aber das macht nichts. Ich renne herum, falle, stehe wieder auf und weiter geht‘s. Und wie ich da heute Morgen so selbstvergessen herumeierte sprang plötzlich jemand aus einer glänzenden Wand. Ich erschrak zutiefst und schrie wie ein Baby. Wie peinlich! Doch Papa kam sofort, er dachte, es sei etwas passiert. Ist es ja auch, jemand sprang aus der Wand. Als er sah warum ich schrie, erklärte er, das sei ein Spiegel und zeigte mir, wozu der gut ist. Er stellte sich davor und ich sah – welche Überraschung! – zwei Papas. Etwas zögerlich ging ich zu Papa hin und sah ... mich?! Papa sagt „Ja das bist du mein Schatz“. Es gibt mich also wirklich, ich kann mich sehen. Papa lachte über mein verdutztes Gesicht. Ich spielte dann mit meinem Spiegelbild, schnitt Grimassen, schlug Purzelbäume und das Ich im Spiegel machte alles nach, das war so ulkig, zwei völlig gleiche Ichs. Ich weiß jetzt auch, dass andere Ichs keine Ichs sind. Das sind alles Dus und ich bin das Ich. Im Spiegel kann ich mein Ich sehen, ohne Spiegel nicht, drum dachte ich, ich sei unsichtbar und nur Dus kann man sehen.
Du hast dich heute das erste Mal erschrocken als du dir selbst im Spiegel begegnetest, aber nicht das letzte Mal kleine Seele. Du wirst noch oft erschrecken, wenn du im Umgang mit anderen dir selbst begegnest, denn das wirst du. Ohne Dus gelänge dir das nicht. Es braucht andere, die deine Schwingung wie ein Echo zurückwerfen, wie der Spiegel dein Bild. So erschließt sich dir eine weitere faszinierende Welt, die du ja genau so gern erforschen willst wie die äußere, sonst würdest du nicht ständig fragen ‚wer bin ich?‘. Dir wird nicht immer gefallen was du ‚siehst‘, doch du lernst daraus und kannst dich verändern und weiterentwickeln.
Dein Körpergefährt beherrschst du jetzt schon ziemlich gut, dein Radius hat sich erweitert und du lernst täglich hinzu. Zur Schule wirst du nur ein paar Jahre gehen, doch die Lebensschule verlässt du hoffentlich nie, denn nicht nur dein Körper braucht tägliche Fütterung, dein Geist ebenso. Er hungert nach Wissen, will Neues lernen, neugierig alles erforschen und solange du ihm das ermöglichst, belohnt er dich mit einem interessanten und facettenreichen Leben, das niemals langweilig wird.
Du hast jetzt dich, das Ich und das Du, daraus entsteht das Wir in Haus 4.