AUGENBLiCKE FANGEN
Etwas vom Schwierigsten ist es, was enteilen will, nicht festzuhalten. Der Klammerreflex grapscht instinktiv danach. Es zerstört Augenblicke, die es wert wären, einfach nur genossen zu werden, wie filigrane Flügel eines Schmetterlings, den man festzuhalten versucht.
Und wer denkt, er könne sie festhalten, indem er ununterbrochen mit dem Handy knipst, irrt sich. Das ist sogar die beste Art, Augenblicke zu vertreiben. Wer durch die Kamera linst, guckt im wahrsten Sinn des Wortes in die Röhre.
Augenblicke hinterlassen Spuren in der Seele, wenn man sie denn „pflückt“ durch aktive Teilnahme, mit allen Sinnen. So werden sie aufgenommen, genossen, verdaut und im Langzeitspeicher, dem Erfahrungsschatz gespeichert.
Näher kommt man ans Fangen eines Augenblicks wirklich nicht heran.
tina the peelchen
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