Ein alljährliches Phänomen von Tina Peel
Die Schatten werden zurzeit länger und länger, die Tage viel zu kurz. Das Jahr nähert sich, man glaubt es kaum, schon wieder seinem Ende.
Ist es nicht eigenartig, dass wir Anfang Jahr kurz nach der Sonnenwende das Gefühl haben „Dieses Jahr wird wunderbar“, und gegen Ende hin oft eher, „So anspruchsvoll wie dieses war noch keines“?
Zum Jahresbeginn steigen Motivation und Enthusiasmus, analog zu den Lebenssäften, erblühen im Frühling, verwelken nach der Sommersonnenwende, sterben ab im Herbst wie Laub.
Offensichtlich sind wir naturverbundener als wir denken und reagieren aufs Licht.
Wenn das stimmt, hilft ein einfaches Rezept gegen die herbstliche Melatonin getränkte Melancholie: Raus aus der guten Stube, rein in die Natur, so oft wie möglich, auch bei Wind und Wetter. Denn (und das stimmt auf jeden Fall) …
auch die Augen trinken Licht und Licht hebt die Stimmung.
Alles sieht heller und freundlicher aus, obschon die Tage viel zu kurz sind. Weitere positive Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen.
Dann können wir unser Urteil über das ausgelutschte Jahr ja nochmal überdenken. Falls es sich nicht ändert: Die nächste Sonnenwende kommt bestimmt.
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