(Ver)Standortbestimmung bitte! sagt Venus in den Zwillingen

Ich frage mich manchmal, ob wir in Bezug auf uns womöglich an Amnesie leiden. Oder sitzt der Hang zum Understatement so tief und ist so effizient, dass wir einfach nicht anders können als immer wieder zu vergessen, wer wir sind und was wir können. Eben noch schien alles klar, besser gesagt eben noch machten wir uns überhaupt keine Gedanken, sondern einfach unser Ding. Welch paradiesischer Zustand! Doch dann kommt es, wie es kommen muss: Das Gedankenkarrusell setzt sich in Bewegung, und je schneller es sich dreht, umso mehr kommt unser Ding ins Stocken. Als hätten wir uns höchst persönlich einen Knüppel in die Speichen geworfen.

Solange wir denken können, können wir uns und das, was wir tun, immer wieder in Frage stellen. Das ist an und für sich kein Unglück, dadurch erhalten wir ja auch Antworten. Nur, wenn alles zum Erliegen kommt, wir wie gelähmt sind und nicht weiterwissen, ist es definitiv Zeit für einen Reset. Wir müssen uns wieder auf uns selbst besinnen.

Das scheint nun eher ein Thema für die Adventszeit zu sein, ist es aber nicht. Es ist ein Dauerbrenner.



Der ausgiebige Venus-Transit

Es ist außergewöhnlich, dass die Venus vier ganze Monate durch die Zwillinge wandert. Seit Anfang April steht sie dort und bleibt bis in die erste Augustwoche hinein. Normalerweise bringt sie ein Zeichen in weniger als einem Monat hinter sich, das hat nicht so viel Gewicht, fühlt sich manchmal gut an und manchmal nicht. Wo sie auch geht und steht, bringt sie uns in (Haut)Kontakt mit den Zeichenthemen. Wenn dieses ausgiebige Verweilen in den Zwillingen keine Aufforderung ist, mit dem, was wir so denken und meinen, auch über uns selbst, auf Tuchfühlung zu gehen, was dann?! So manches beschert uns doch Kopfzerbrechen, ja manchmal sogar ohne, dass wir es merken und ohne, dass etwas dabei herausschaut. Letzteres könnte daran liegen, dass der Kopf nicht die richtige Instanz dafür ist, oder auch, dass es nicht der richtige Kopf ist, der sich zerbricht. Das gilt es ebenfalls zu klären. Gut fühlt es sich so oder so nicht an, wenn es nur noch raucht und dampft im Oberstübchen, Selbstzweifel sich vermehren wie weiße Mäuse und man einfach nicht weiterkommt. Dann … könnte man theoretisch eine Kopfwehtablette einwerfen. Das hilft im Moment, löst aber nichts. Das Gedankenkarussell dreht sich weiter.

Hilfreich ist eine Verlagerung der Aufmerksamkeit vom Kopf zum Bauch. Dort wohnt bekanntlich noch ein Gehirn, schaut sogar aus wie ein Gehirn, besitzt jedoch angeblich eine noch größere Festplatte, eine, die man sogar von einem Leben ins nächste mitnehmen kann. Im Gegensatz zum anderen Gehirn, das im Oberstübchen haust. Das kann man sehen wie man will, ein kühler Kopf erreicht jedenfalls mehr als einer, der unter Dampf steht, und gekühlt wird er durch Verlagerung der Aufmerksamkeit. Und wie macht man das?


Nabelschau anstatt Brainstorming

Für eine (Ver)Standortbestimmung empfiehlt die Venus, es sich gemütlich zu machen und die Füße hochzulegen, was auch Sinn macht. Wieso denn das? Ist doch logisch: Nur so erkennt man überhaupt die Stelle, an der man steht. Sonst steht man sich ja im Grund und ganz konkret im Weg und dadurch auf der Leitung. Sind die Beine jedoch in Ruheposition, wird die aktuelle Stelle sichtbar und verständlich, aber das ist noch nicht alles. Mit hochgelagerten Beinen fließt mehr Energie in den Kopf, der dadurch gut durchblutet wird. Nun kann er wieder tun, was er tun sollte, nämlich zu tollen Einfällen neigen, damit man nicht am Ende nur noch auf der Stelle tritt. Und gibt man endlich Ruhe, schafft das erst noch Raum für Erkenntnisse größerer Zusammenhänge und Hintergründe wie diese:

Tatsache ist doch: Wir sind unserer Ansicht nach nie gut genug, nie schön genug, nie talentiert genug, denn die Skala ist nach oben immer offen. Das bedeutet aber auch, niemand hindert uns daran, einfach weiterzuwachsen, besser, gesünder, herzlicher zu werden, aus unseren Fehlern zu lernen, unser Selbstbewusstsein weiterzuentwickeln. Und was heißt schon „talentiert genug“ oder „schön genug“? Wer bestimmt das? Doch nur wir selbst.

Und deshalb braucht es eben ab und zu und am besten regelmäßig eine Nabelschau, einen Reset, um uns wieder bewusst zu werden, wer wir sind und was wir tatsächlich können. Gerade auch die rückläufige Venus von Mitte Mai bis Ende Juni zeigt eine Schwingung, die sich förmlich dazu anbietet, sich zu erinnern, zu besinnen. Mit seinem Denken und Meinen auf Tuchfühlung zu gehen und sein Selbstbild liebevoll zu restaurieren, gelingt ganz wunderbar. Investieren wir dort so viel Liebe wie möglich, dann fühlen wir uns automatisch rundum geliebt und wertgeschätzt. Wir entdecken plötzlich, dass wir genau richtig sind, so wie wir sind, in unserer ganzen Unvollkommenheit. Der Reset ist erfolgreich abgeschlossen – bis zum nächsten Mal.


Fazit

„Eben noch machten wir uns überhaupt keine Gedanken, sondern einfach unser Ding“ schrieb ich zu Beginn des Artikels. Das ist die Krux. In dem Moment, wo wir uns Gedanken machen, kommen auch die Zweifel, ganz einfach, weil unser Geist ja immer polarisiert. Er beurteilt und bewertet, und von welcher Seite aus er auch etwas betrachtet, er hat recht. Verändert sich der Blickwinkel, verändert sich auch die Realität. Mal ist sie so, mal ist sie anders, mal logisch, mal analogisch. Da muss man ja ins Schleudern kommen, auch mit dem eigenen Selbstbild. Auch wir sind unterschiedlich aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus betrachtet. Und das Ganze multipliziert sich, wenn andere uns betrachten. Auch sie sehen wiederum ganz andere Facetten, ein Bild, geprägt von ihrer persönlichen Sichtweise. Aus dieser machen sie meist keinen Hehl, was zur Verwirrung noch ein beträchtliches Stück beiträgt. Das ist dann ein guter Tag für eine (Ver)Standortbestimmung, um wieder in Kontakt zu kommen mit uns selbst. Niemand hindert uns daran, und wir brauchen nicht einmal aufs nächste lange Venus-Transit zu warten. Das klappt sogar ganz ohne Einladung. Hat man sich mal daran gewöhnt, regelmäßig zu resetten, findet man den Weg zu sich zurück im Schlaf.

Am Ende sind diese Zweifelsanfälle einfach Momente, wo wir wieder mal Anlauf nehmen, unsere geistigen Flügel ausbreiten und bewusst den Raum einnehmen, der uns entspricht. Und zwar jetzt, im Hier und Heute. Nach einer Weile brauchen wir trotzdem wieder mehr Raum, weil wir eben … siehe oben. Außerdem: Wer das Paradies nie verliert und sich darum bemühen muss, dorthin zurückkehren, wird nie wissen, dass er im Paradies ist. Das lässt sich auch aufs Selbstbild übertragen.

Fazit des Fazits: Ich sollte wieder mal die Füße hochlegen, da stehe ich drauf.

©tina peel 

Die aktuelle Schwingung auf den Punkt gebracht für Allgeiers Sternbild Magazin















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