Anleitung zum Basteln von Selbstachtung

Das kennt man ja zur Genüge: Da möchte sich jemand zur Abwechslung endlich mal selbst verwirklichen, und was passiert? Man hat keinen blassen Schimmer, womit. Meistens endet diese Geschichte hier, bevor sie richtig beginnen konnte. Es sei denn ...

… man schaut sich den Tatort mal genauer an: Im Schlepptau des dringenden Wunsches, endlich etwas Sinnvolles im Leben zu machen, taucht die Frage auf „Was kann ich überhaupt?“. Das bringt den Geist in Fahrt, er sprintet in alle Richtungen, wühlt in der geistigen Mottenkiste nach Antworten. Das ist noch richtig kreativ und kann sogar echt Spaß machen. Kaum hat er das eine oder andere gefunden, freudig wie der Hund einen Knochen, folgt sogleich die nächste Frage „Und was davon kann ich gut genug?“. Und jetzt geht geistig die Post ab!

Die Antwort kommt blitzartig: „Ach, ich weiß nicht *suchwühl*, ich glaube nichts!“. Und woher kam die Antwort wohl? Vom mächtigen Gegner der Kreativität, vom Killer der Motivation. Wer? Es ist die allgegenwärtige, allzu menschliche Unsicherheit. Sie übernimmt die Zügel und lenkt den Geist schnurstracks in die Sackgasse. Sache geprüft, erledigt und abgehakt. Ende, schon wieder.

So kann es gehen, wenn man nicht die richtige Frage stellt. Der Geist kann nichts dafür, er prescht in die Richtung, in die wir ihn mit der Frage schicken. Das ist wie im Internet auch. Nur mit der richtigen Fragestellung landen wir bei der gesuchten Antwort. Aber wie bitte lautet denn nun die richtige Frage?



Mit Schaufel und Förmchen im Sandkasten des Lebens

Die richtige Frage ist eine, die den Geist ÖFFNET, nicht verschließt. Das ist doch logisch, denn sie schafft Raum, in welchem er sich austoben kann. Es sind folglich neugierige und motivierende Fragen wie:

Was würde ich denn liebend gern tun, was würde mir Freude bereiten? Was will mein Herz unbedingt? Wo ist es voll dabei?

Madame Unsicherheit (nach wie vor anwesend), die ihren Senf dazu gibt, sollte natürlich in Kauf genommen werden. Für sie speziell könnte die Frage dienlich sein: Und was davon kann ich am ehesten schon umsetzen? Es ist nämlich reine Energieverschwendung, sie vom Tatort entfernen zu wollen. Das würde den Geist wieder in die falsche Richtung schicken. Was spricht denn (außer ihr) dagegen, spielerisch Verschiedenes zu probieren? Wie soll man wissen, was man kann und gern tut, wenn man es nicht ausprobiert?

Als Kind erprobten wir vieles, mit Schaufel und Förmchen im Sandkasten des Lebens. Da ging es nicht nur um Sandburgen, wie man sie haltbar macht und gegen andere Kinder verteidigt. Wir erprobten uns selbst, unsere Fähigkeiten, übten und verbesserten, was uns gefiel. Da zeigten sich schon erste Talente und Interessen. Wir hätten nie damit aufhören sollen. Doch das macht nichts, wir können jederzeit wieder damit anfangen. Wir lenken einfach unseren Fokus dorthin.

Und wie komme ich jetzt überhaupt darauf unter der Löwe-Sonne? Das ist eine gute, Geist öffnende Frage, die ein Blick zum Himmel beantworten kann: Saturn hat im Frühling erstmals den Wassermann betreten und zwingt den Löwen in uns dazu, unseren Geist zu disziplinieren, da er dem Löwen gegenüberliegt. Mit gutem Grund, da wir ohne den Wassermann unseren persönlichen „Garten Eden“ gar nicht erschaffen können. Es würde uns schlichtweg nichts ein- und wir ausnahmslos in Trott fallen. Zwar hat Saturn sich nochmal in den Steinbock zurückgezogen, das verschafft uns etwas Luft, so dass wir freiwillig am Thema arbeiten können. Geht es dann Mitte Dezember bei seiner Rückkehr richtig los, haben wir diesbezüglich die Vorschule schon hinter uns gebracht und können die nächste Stufe antreten. Gehemmt und blockiert werden wir ja nur, wenn wir diesbezüglich nicht gut unterwegs sind, keine Frage. Dann ist eben Nachsitzen verlangt. Nichts fördert das Bewusstsein mehr als nachsitzen zu müssen, anders ausgedrückt: wenn wir ausgebremst werden. Daraus folgt: Wir werden nicht ausgebremst, wenn der Fokus bereits auf dem liegt, womit wir uns konzentriert befassen sollen. Saturn will Klarheit, mehr Bewusstsein, er will wissen, ob es uns ernst ist damit – in unserem Beispiel: mit der Selbstverwirklichung, dem Wunsch, mehr Sinn ins Leben zu bringen und mehr Selbstachtung zu entwickeln. Zeigen wir ihm, was Sache ist!


Und was habe ich davon?

Das ist eine sehr gute Frage! Wir können uns tagein tagaus müde und kaputt arbeiten und fühlen uns doch gleichzeitig unerfüllt und frustriert. Es fehlt an Energie, die Sorte von Energie, welche in der Befriedigung liegt, tatsächlich etwas geschafft und erreicht zu haben, „jemand“ zu sein. Der Volksmund sagt sogar „jemand darstellen“, was explizit auf den Löwen und die Selbstachtung verweist.

Im Schlepptau des zermürbenden Alltagstrotts solcherart, hat man nicht selten sogar das Gefühl, man mache noch zu wenig, müsste viel mehr tun, um etwas zu erreichen. Das Gefühl ist berechtigt, allerdings stimmt das so nicht ganz. Man macht nur nicht genug von dem, was befriedigt.
Weitaus befriedigender und erfüllender ist es, wenn wir uns zwischendurch an Herausforderungen und Aufgaben wagen, von denen wir nicht wissen, ob wir sie können. Es besteht natürlich die Möglichkeit des Scheiterns. Der Löwe steht nicht darauf, zu versagen. Für ihn bedeutet das ein Gesichtsverlust, wie peinlich. Sein Stolz verträgt das schlecht. Das erklärt dann auch, warum er aufgehört hat, im Sandkasten zu spielen. Warum er überhaupt aufgehört hat, irgendwas zu wagen, warum sein Herz sich verkrümelt hat. Hätte man die richtige Frage gestellt, direkt ans Herz, hätte es das sicher erzählt. Aber jetzt mal Klartext:
Die Selbstachtung wächst nicht nur, wenn das, was wir wagen, tatsächlich gelingt. Sie wächst schon allein, WEIL WIR UNS TRAUEN, trotz oder gerade weil wir scheitern könnten. So viel Mut nötigt uns Respekt ab, und wir ziehen symbolisch den Hut vor uns.
Wenn das kein guter Grund ist, die Alltagsarena zu verlassen, in der wir endlos die gleichen Runden drehen, weil wir wissen, dass wir es können und ein Scheitern unmöglich scheint, und zwischendurch – mit weichen Knien, aber trotzdem – zum Himmelsstürmer zu werden und nach den Sternen zu greifen! So landete die Menschheit auch auf dem Mond.


Fazit

Saturn im Wassermann bringt uns bei, die richtigen Fragen zu stellen. Das verschafft uns Luft und Raum, unseren Lebensgarten mit anderen Augen zu sehen, zu erkennen, wo es lohnt, neue Beete anzulegen, seltene, vielleicht alte Sorten anzupflanzen, die wir bisher nicht kannten. Es weckt die Lust, uns an neue Rollen zu wagen, trotz Unsicherheit, um herauszufinden, was uns noch liegen könnte – und zwar unabhängig von Umständen. Für den Zutritt zum Sandkasten des Lebens gibt es keine Altersbeschränkung. Und je mehr wir blockiert werden, umso sicherer liegt genau dort etwas für uns drin. Saturn drückt uns förmlich die Nase in den Sand, damit wir zu bauen beginnen. Das Ergebnis wird uns zum Staunen bringen.

Und siehe da, Selbstachtung wurde gesät, gegossen, gehegt und gepflegt – Freude herrscht! So kann‘s gehen und soll es auch. Also ab in den Sandkasten, lasst uns spielen gehen.

©tina peel 

 


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