Wie zwei Seiten einer Münze DIE JUNGFRAU UND IHR SCHATTEN

Die Jungfrau löst im Gegensatz zum Löwen doch eher etwas zwiespältige Gefühle aus. Sie verlangt von uns, dass wir erst die Hausaufgaben machen, bevor wir zum Spielen rausgehen, und das jeden einzelnen Tag … och! Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn sie der Meinung ist, wir wären auf dem falschen Dampfer. Wenn wir uns diesen Eingriff verbitten, reagiert sie leicht verschnupft. Sie ist ja auch eine ausgesprochen hilfsbereite Seele, auf sie ist Verlass. Wo Hilfe nötig ist, ist dieses fleißige Bienchen zur Stelle und ruht nicht eher, als bis die Krise durchgestanden ist. Und doch erhält sie viel zu selten die Anerkennung, die ihr dafür zusteht.

Das mag einerseits daran liegen, was sie ist, ein Arbeitsbienchen und keine Königin wie der Löwe. Das ist ein ganz anderes Auftreten, mit entsprechender Wirkung. Andererseits liegt es natürlich auch daran, dass sie den Finger partout in Wunden legt – als wäre es ihr ein Vergnügen. Für uns ist es das nicht, es schmerzt. Natürlich tut sie das, es ist ihre Aufgabe, damit Wunden heilen können. Sie meint es eben gut mit uns.

Andererseits liegt es vielleicht auch daran …



Der Ton macht die Musik

Wenn man sich so sehr auf ein Problem konzentriert wie die Jungfrau, kriegt man oft den Tunnelblick. Man betrachtet alles durchs Mikroskop, ist konstant mit der Lupe unterwegs und schmettert das Ergebnis seiner Forschung mit Begeisterung hinaus – gesucht – gefunden! Was für ein Gefühl! Betroffene brauchen jetzt nur noch entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, und schon ist das Problem aus der Welt geschafft, denkt sie.

Denkste! Sie hat da etwas übersehen, sie übersieht das gern. Am Problem hängen meist Menschen, ein ihrer Ansicht nach vielleicht überflüssiges Anhängsel, trotzdem. So sehr sie auch helfen will, ja muss – es treibt sie instinktiv dazu –, die Art, wie sie etwas an den Mann und die Frau bringt, ist entscheidend, ob es angenommen wird oder nicht. Zu sehr riecht es oft nach Kritik und Bevormundung, und das wiederum nach Herabsetzung. So als ob das Subjekt, das am Problem hängt, unfähig sei, sich selbst zu helfen. Und wie reagiert das? Mit Empörung und ebenso instinktiv mit Ablehnung, wenn nicht sogar mit Angriff. Deshalb kommt auch kein Dankeschön als Lohn für ihre Mühen.

Das schreit förmlich nach einem Gegenüber, das der fleißigen Arbeitsbiene den richtigen (Summ-)Ton im Umgang mit ihren „Versuchskaninchen“ vermittelt, sie feinfühliger macht und lehrt, erst zu fragen, bevor sie mit der Türe ins Haus fällt. Was der Löwe mit seinem Auftreten erreicht, erreicht sie dann mit dem Ton. Wer könnte ihr das besser vermitteln als …


Die B-Seite der Jungfrau: die Fische

Wenn es um Töne und Klänge geht, sind ganz klar die Fische angesprochen. Das ist ihr Element. Sie machen die Jungfrau mitfühlend und einfühlsam. Geht sie in ihrer Arbeit auf und gleichzeitig auf ihre Umsorgten ein, schmerzt es weitaus weniger, wenn sie den Finger in eine Wunde legt. Ihre Fürsorglichkeit ist das beste Schmerzmittel. Es wird weniger geblockt und gebockt, Therapien fallen auf fruchtbaren Boden. Sonst bringen ja noch die größten Anstrengungen, trotz größter Versiertheit, nichts.

Außerdem sagen die Fakten manchmal etwas, dem das Bauchgefühl widerspricht. Die besten Forscher, Ärzte, Heilende ... sind doch die, die Fakten (Jungfrau) und Bauchgefühl (Fische) verbinden. So lassen sich falsche Verknüpfungen reduzieren und sogar Ursachen finden, die mit herkömmlichen Analyseverfahren bis heute nicht eruierbar sind. Die Jungfrau hatte dann „wieder mal so ein Gefühl“, wie es Dr. House in der gleichnamigen Serie so oft überfällt.

Schwingt sich die Jungfrau fischemäßig auf das ein, was sie erforschen will, erhält sie erst richtig Zugang dazu. Auch das Zuhören ist dann kein Problem. So nimmt sie Zwischentöne wahr, liest zwischen den Zeilen und hat rundum eine klarere Sicht.


Die Achillesferse der Jungfrau

Es fällt ihr auffallend leichter, ihre Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken als in ihre eigenen. Ihre Wunden sind für sie oft eine Art blinder Fleck, was ja auch verständlich ist. Auf der einen Seite ist da das hohe Arbeitspensum, der Berg, den eine Arbeitsbiene jeden Tag abtragen muss. Das erledigt sie, ungeduldig, am liebsten möglichst rasch. Sie will ja selbst auch raus zum Spielen oder sich entspannen auf der Couch. Nur mangelt es ihr ganz klar an Zeit, oft auch an Geld, um sich um sich selbst zu kümmern – denkt sie.

Doch im Grunde mangelt es an etwas anderem, an Abstand, denn mit Abstand sieht man mehr. Bei anderen fällt ihr auf, was fehlt, was falsch gemacht wird, woran etwas oder jemand krankt. Sich selbst steht sie zu nahe und deshalb oft auf dem Schlauch. Wie sollte sie sich da „sehen“ können? Die Fische wissen wie, von gegenüber sehen sie ebenfalls mit Abstand mehr. Sie muss sich auf sich einfühlen, anders gelingt das nicht. Allfällige Schmerzen wirken unterstützend bei diesem Unterfangen. Also muss jetzt kein Schmerzstiller her, sondern etwas Abstand.

Die Fische, Meister der Ablenkung, schlagen vor: Einfach mal Urlaub machen von Sorgen und Nöten, vom Grübeln und Forschen. Sie liefern auch gleich die nötigen (Sucht-) Mittel dazu. Sei es Musik hören oder machen, Bilder betrachten oder selber malen. Und natürlich Meditation und Yoga, Atemübungen und Co. … die besten Mittel, die Annehmen und Loslassen fördern, ebenfalls süchtig machend. Sie jedoch fördern die Selbstheilungskräfte, für die die Jungfrau steht, in Körper, Geist und Seele.


Fazit

Je mehr die Jungfrau hinter Details her ist, umso mehr verliert sie sich selbst aus dem Fokus. Dass das der Gesundheit auf Dauer nicht zuträglich ist, ist bekannt. Deshalb braucht sie Abstand, Ablenkung von den Details, Abwechslung von Alltagsstress und Arbeitsberg. Einerseits kann sie sich dann besser besinnen, auf das, was wesentlich ist. Andererseits wirkt das kollektive Summen des heimischen Bienenstocks, wohin diese Hilfsmittel sie führen, wie Nektar für die Seele. Sie schöpft aus einem unerschöpflichen Energiepool, statt Raubbau an ihren eigenen Kräften zu betreiben.

So heilen IHRE Wunden, und sie kann umso besser tun, was eine Jungfrau so tun soll und will, ihre Arbeit machen, heilen, flicken und korrigieren. Jetzt erntet sie endlich den herzlichen Dank dafür, den sie sonst vermisst … während ihr genug Zeit bleibt für die ersehnten Sofapausen.

Die hat sich das fleißige Bienchen auch redlich verdient.

©tina peel

Fortsetzung folgt mit Waage - Widder








für Allgeiers Sternbild Magazin auf den Punkt gebracht












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