Tretmühlenblues

Wir würden gern als Meister vom Himmel fallen, dann wäre das alles überhaupt kein Problem. Ist eine Rolle also mal eingespielt, neigt man deshalb dazu, auf Nummer Sicher zu gehen und daran festzuhalten.
 
Warum eine neue wagen, wenn es mit der alten ja noch einigermaßen und irgendwie klappt? Wir wissen ja nicht, ob uns eine andere Rolle liegt. Sie könnte in die Hose gehen, was ziemlich peinlich wäre, der totale Gesichtsverlust. Oft genug ist das schon passiert.

So ein Blödsinn! Das einzige, das dabei zu Schaden kommt, ist unser Stolz. Wagen wir uns jedoch immer wieder an neue Rollen, ohne zu wissen, ob wir sie beherrschen, entstehen Selbstachtung und Respekt, sogar dann, wenn wir dabei versagen. Allein das Herz in die Hand zu nehmen und es zu riskieren, nötigt uns Respekt ab.
 
Wir ziehen vor uns den Hut, ob so viel Mut. Das ist erst noch das beste Mittel gegen den Tretmühlenblues. Insofern können wir gar nicht verlieren im Lebensspiel. Und je mehr Herz drin ist in unserem Tun, umso größer die Freude. Es sollten also Rollen sein, die das Herz sich wünscht. 
 
 
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