Houston, wir haben ein Problem! ­- Gelebte Astrologie

Ein schicksalsträchtiger Funkspruch, wenn er aus einer Rakete kommt. Houston funkt zurück: „Ein Problem? Nein hunderte!“. Spaß beiseite. Es ist zwar in dieser Form ein Filmzitat, der originale Funkspruch aus der Apollo 13 lautete anders. Doch es wurde zum Synonym für die Bitte um Mithilfe, was sehr clever ist. 
 
Man kann nicht alles allein schaffen.
Und das müssen wir auch nicht. „Mithilfe“ ist das Schlüsselwort, mit der Hilfe von anderen. Man darf sich ruhig (mit)helfen lassen, das ist kein Eingeständnis von Schwäche. Es bedeutet jedoch nicht, dass man „Houston“ die Kontrolle überlässt, sich zurücklehnt und darauf wartet, gerettet zu werden. Falls die es nämlich nicht schaffen sollten, so ganz allein, sind wir angeschmiert. Noch wenn sie es könnten, hätte das einen schalen Beigeschmack. Will man jemanden entmündigen, nimmt man ihm alles aus der Hand und trägt dessen Last auf dem eigenen Rücken. Das wiederum riecht gleichzeitig nach Überforderung, egal, wie stark der Lastesel ist. Irgendwann zerbricht er daran.

Besserwisser und Nörgler enttarnt
In jedem von uns steckt dieser starke Impuls zum Helfen und Heilen, der uns befähigt, Probleme zu lösen. Er ist astrologisch der Jungfrau zugeordnet. Dieser Impuls muss sich irgendwo austoben können, denn ist er unterfordert, zeigt er sich als Nörgler und Kritiker, was kontraproduktiv ist. Seine Schwäche ist einerseits die Ungeduld, er will alles allein machen, unabhängig von anderen. Außerdem ist er ein Besserwisser und nur er weiß wie es richtig geht, womit er nicht unrecht hat. Er weiß am besten Bescheid in Bezug auf seine eigenen Probleme. 
 
Das trifft auf jeden zu, da jeder diesen Impuls besitzt, mal stärker, mal schwächer ausgeprägt. Nimmt man nun anderen ihre Dinge aus der Hand, ist das nicht nur allerhand, eine Frechheit könnte man sagen, sondern es führt zu Überforderung. Das hätte er wirklich besser wissen müssen, schließlich will auch er selber lernen und forschen. Trotzdem können wir nicht alles allein schaffen, das muss auch er sich eingestehen. 
 
Und da kommt Houston als Außenstelle und Mithelfer ins Spiel. Durch Vernetzung der Helferimpulse entsteht eine unglaubliche Kraft, die sogar Unmögliches schafft, ohne Überlastung auf einer Seite. Das ermöglicht eine Zusammenarbeit, wo jeder beisteuert, was er kann und hat, ganz ohne sich verbiegen zu müssen. Das ist der Unterschied zum Einzelkämpfer. 
 
Im Fall der Apollo 13 konnte so das Problem mit viel Improvisation gemeinsam gelöst werden und die Mannschaft kehrte wohlbehalten zur Erde zurück. Astrologisch betrachtet verbinden sich die Fähigkeiten des Jungfrau-Impulses mit der Waage, dem nachfolgenden Zeichen im Tierkreis und deren Impuls, Verbindungen einzugehen. Gleichzeitig sprechen die Fische gegenüber mit, es braucht zur Problemlösung eben auch Fantasie und Einfühlungsvermögen. Gleichzeitig sind die Fische wichtig zur … Abgrenzung. Was? Fische und Abgrenzung? Das passt ja nun wirklich nicht zusammen. Doch, tut es.

Die Magie in der Empathie
Wir kennen das Problem, dass wir die Arbeit mit nach Hause nehmen und nicht abschalten können. Und wir kennen das sehr große Problem, dass dieser Helferimpuls nie aufhört zu arbeiten. Kein Wunder, schließlich gibt es ja nicht nur ein Problem, es sind hunderte, mindestens, und sie kommen selten allein. Auch sie vernetzen sich gern und wirken anziehend aufeinander. 
 
Dem Helferimpuls ist es unerträglich, andere leiden zu sehen, er fühlt so stark mit. Deshalb stehen die Fische im Tierkreis der Jungfrau gegenüber als Hinweis. So kommt er nie zur Ruhe und greift beherzt in fremde Geschichten ein, um sich endlich besser zu fühlen. Er signalisiert damit dem anderen unbewusst, dass er ihn für unfähig hält, seine Probleme zu meistern. Dass er für seine Hilfe keinen Dank erhält, ist deshalb logisch. 
 
Es ist nicht hilfreich, im Gegenteil, es ist demotivierend und nimmt einem die Möglichkeit, an seinen Themen zu wachsen. Houston, wir haben schon wieder ein Problem, und wie lösen wir das? Finden wir eine Lösung fürs Mitleiden, kommen wir am Ende des Tages zur Ruhe. Es ist also wichtig, da in der Ruhe die Kraft liegt, die wir für unsere Aufgaben und Herausforderungen brauchen. Und es gibt natürlich auch dafür eine Lösung, sie liegt genau dort, wo wir sie nie vermuten würden.
 
Was will ein Mensch, der sich beklagt, wirklich? Ratschläge? Retter? Nein! Mitgefühl. Das ist alles. Er will nicht, dass man ihn entmündigt, ihm die Problemlösung aus der Hand nimmt. Er will verstanden werden. Also kein Argumentieren, sondern umarmen. 
 
Der englische Begriff „no arguing, just a hug“ drückt das treffend aus, kurz und bündig. Gut für uns, die ihm unbedingt helfen wollen und unter Leistungsdruck geraten, und das zurecht. Wir wissen nicht wirklich, was er braucht, sehen nicht wirklich in seine Geschichte hinein, auch wenn wir das meinen. Außer er sagt ganz klar, was er braucht, womit wir ihm helfen können. Unser Blick ist getrübt durchs Mitleid und das Dramatisieren führt auf die falsche Fährte. 
 
Mitleid ist zudem das beste Mittel, um sich fremden Seelenballast anzuschaffen, und den können wir beim besten Willen nicht erlösen. Das sind die Probleme, die wir endlos analysieren und nie auf den Punkt bringen. Es gilt, die Lebenslektionen anderer zu achten und zu respektieren. Mitgefühl zeigt, dass wir sie für fähig halten, ihre Lektionen zu lernen, was nicht nur uns vor ihrem Seelenballast schützt, sondern sie gleichzeitig aufbaut und unterstützt, wie die Fans einer Fußballmannschaft im Stadion. 
 
Was eine Umarmung, ein Zeichen des Respekts und der Zuwendung bewirken, auslösen und ja, auch erlösen ist unglaublich. Dämme brechen, Glückshormone werden ausgeschüttet, und plötzlich sieht die Welt viel heller aus. Das ist die Magie in der Empathie, mitfühlen statt mitleiden. Wir können und dürfen andere nicht vor sich selbst retten. Wir können sie anspornen, ermutigen, begleiten, an sie glauben und das ist der beste Schutz für beide.
 
Verbinden sich dann noch die Helferinstinkte der Beteiligten, falls gewünscht, dann, ja dann werden Berge versetzt mit Leichtigkeit und der Besserwisser ist gegessen. Er hat Sinnvolleres zu tun als zu nörgeln. Jetzt sind wir optimal ausgerüstet, um uns barrierefrei vernetzen zu können, ohne Unter- oder Überforderung und zum Wohle aller Beteiligten.
©tina peel

Beratungen und Analysen
Meine witzig weisen Bücher und Ebooks,
nicht nur astrologisch, aber auch
... und vieles mehr auf: Abenteuer Selbsterkenntnis

 

 

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