Wir ziehen durch die Häuser Haus 5: Wer will ich sein?


Heute fragte die Lehrerin im Kindergarten, was wir mal werden wollen, wenn wir groß sind. Da musste ich ein Weilchen überlegen. Zuerst dachte ich an Papa, der den ganzen Tag im Büro in den Bildschirm guckt und abends seine Augen reibt, weil sie davon ganz müde werden. Ich glaube, ich will keine müden Augen haben, und so richtig froh schaut er auch nicht drein, wenn er heimkommt. Mama sagt, es macht sie glücklich, als Krankenschwester Menschen zu helfen. Doch dann muss man Leuten aufs Töpfchen helfen und Erwachsenen Windeln wechseln. Das finde ich grauslig, es stinkt. Wenn ich groß bin will ich ein Haus mit Schwimmipull und Sandkasten, damit ich immer spielen kann. Vielleicht sollte ich Arschitext werden oder wie das heißt. Dann kann ich es so bauen wie es mir gefällt und wenn mir langweilig wird, baue ich es wieder neu. Und ich will den ganzen Tag machen, was ich will und niemand darf mir sagen, du darfst das nicht. Die Lehrerin sagt, das bedeute, mein eigener Schef zu sein. Ich weiß nicht, was das heißt, aber wenn ich machen kann, was ich will, dann will ich unbedingt Schef sein. Und ich will ganz schnell groß werden, damit ich bald Schef sein kann.

Danach spielten wir, was wir werden wollen. Wir flogen zum Mars und zum Mond, fuhren mit schnellen Zügen in der Welt herum. Wir bauten hohe Türme und Schiffe, fuhren übers Meer und noch viel mehr. Das war so lustig und spannend. Es muss schön sein, groß zu sein. Aber jetzt bin ich wirklich müde von der Arbeit.

Hach du süßes Ding, steht bei dir womöglich der Widder im 5. Haus? Dann verwundert es nicht, dass du in deinem Leben vor allem machen willst, was DU willst, spontan sein und immer wieder Neues versuchen. Deine Seele hat vielleicht andere Pläne, aber gut, dass du erst mal spielerisch erforschen kannst, was dir Freude macht. So kommst du auf Ideen und lernst dabei viel fürs Leben. Auch wenn du dich später für einen bestimmten Weg entscheidest, ist das nicht das Ende der Auswahlmöglichkeiten. Du kannst dich jederzeit umentscheiden und andere Wege und Rollen ausprobieren, falls es dir nicht gefällt. Hauptsache du erkennst, dass das Leben nichts Fixes ist. Es ist das, was du daraus machst, unter Berücksichtigung einiger Vorgaben, die du im 6. Haus kennenlernen wirst. Innerhalb dieses Rahmens kannst du tun, was immer dein Herz begehrt und du für möglich hältst, ja solltest du sogar. Du bist tatsächlich die maßgebende Autorität oder der ‚Schef‘ wie du zu sagen pflegst, der bestimmt, wie sich dein Leben gestalten soll, auch wenn unbewusste Ängste und Unsicherheiten, die dein Herz belasten, ihren Senf dazu geben.


Rollenspiele

Die Mädchen im Kindergarten lassen mich nicht mitspielen, dabei würde ich so gern mit Puppen spielen. Sie könnten ja die Mama sein und ich der Papa und die Puppen sind unsere Kinder. Doch sie behaupten, Jungs spielen nicht mit Puppen. Warum nicht? Ich bin ein Junge und spiele mit Puppen. Ich habe mir zu Weihnachten eine Puppe gewünscht und bekommen. Ich liebe sie, sie ist mein Kind. Ich baue Dinge für sie, ein großes Haus aus Kartons, ein Becken aus Mamas Küche nehme ich als Schwimmipull. Ich füttere sie, tröste sie, wenn sie weint, lege sie abends ins Bettchen und erzähle ihr Geschichten, ganz so wie Mama und Papa das mit mir machen. Ich will viele Kinder, wenn ich groß bin, und werde sie beschützen, ihren Schlaf bewachen und ihnen ganz viel beibringen. Wir sind dann alle ganz froh und niemals allein. Und nun sagen die dummen Mädels, ich darf das nicht. Ich habe dann mit meinen Freunden Bätmään und Supermään gespielt, aber das wurde mir bald zu langweilig. Alle wollten Helden sein und keiner wollte sich retten lassen. Ich verschwinde oft in der Legoecke, da kann ich alles bauen, was mir einfällt. Doch immer wenn es am schönsten ist und ich was ganz Tolles baue, muss ich aufhören und heimgehen.

Na, du weißt ja schon ganz genau, wie dein Leben aussehen soll und was dir Freude macht. Gratuliere zu deinem Mut, vor anderen dazu zu stehen, obwohl du es riskierst, ausgelacht oder sogar ausgestoßen zu werden. So mancher verleugnet sich, um dazuzugehören, aus Angst vor Liebesverlust, was ja auch irgendwie verständlich ist, wenn man weiß, dass die ‚Herde‘ lebenswichtig ist. Dazugehören zu wollen ist eben ein Urtrieb mit plausiblem Hintergrund wie du seit der Reise durchs 4. Haus weißt. Dagegen anzukämpfen und für sich einzustehen ist nicht jedermanns Sache. Doch für das, was im 5 Haus steht, soll gekämpft werden. Denn dort steht, was dir wirklich am Herzen liegt und du dir für dein Leben wünschst, wenn du mal ‚groß bist‘. Man könnte sogar sagen, die beste Formel, um sinnvoll und mit Freude zu leben lautet: Setzt du dich von ganzem Herzen für deine Wünsche ein, wirst du ‚groß und stark‘ im Leben. Du bist also schon eine echte kleine Persönlichkeit, liebe Seele, weil du dich traust, genau das zu tun, was dir vorschwebt. Hut ab!


Schlüssel zur Lebensfreude

Es ist bald Weihnachten und wir sollen für unsere Mamas und Papas und Brüder und Schwestern, Onkel und Tanten ein Thatastück oder so aufführen. Ich soll einen König spielen. Ich weiß nicht, was ein König ist, aber die Krone gefällt mir, sie glänzt so schön. Sie ist aus Gold, sagt die Lehrerin. Wir lernen alle ein Sprüchlein, das wir auf der Bühne sagen sollen, jeder ein anderes. Jetzt habe ich wieder so dumme Träume. Ich stehe auf der Bühne und habe mein Sprüchlein vergessen, weiß nicht mehr, was ich sagen soll oder wann, und alle lachen mich aus. Am liebsten würde ich mich verstecken, so dass mich niemand findet bis das Thatastück vorbei ist. Doch das geht nicht, alle müssen auf die Bühne. Und die Lehrerin sagt, ich könne das. Kann ich das wirklich? Ich hab das doch noch nie gemacht!

Wie vieles andere auch kleine Seele – na und? Gut so, probier es aus, es könnte dir echt Spaß machen. Vielleicht entdeckst du einen begnadeten Theaterschauspieler in dir. Oder du merkst, dass du lieber im Hintergrund werkelst als im Rampenlicht zu schwitzen, was auch okay ist. Kneifst du, erfährst du es nie, und gut fühlst du dich erst noch nicht damit. Manchmal muss man vom Leben auch zu seinem Glück gezwungen werden, denn solltest du tatsächlich dein Sprüchlein vergessen, hast du dennoch etwas Wertvolles gewonnen, neue Erfahrungen zur Vermehrung deines Erfahrungsschatzes, Klarheit darüber, was dir gefällt und was nicht, was du wirklich willst. Und womöglich auch dein Improvisationstalent. So oder so, das Leben IST ein Spiel, bei dem man immer gewinnt, solange man teilnimmt. Verlieren kann nur, wer sich aus dem Spiel herausnimmt und nichts wagt. Herz ist Trumpf! Wie viel Herz du in dein Leben einbringst, zeigt sich am Maß der Lebensfreude. Riskiert man nichts, um sich ja keine Blöße zu geben und Achtung und Respekt der Gruppe nicht zu verlieren, verliert man genau das, was man vermeiden wollte. Plus eine ganze Menge zusätzlich wie die Freude am Leben, Selbstachtung und Persönlichkeit, und vor allem Energie, denn das Herz ist das Energiezentrum, der wahre ‚Arschitext‘ und kreative Baumeister deines Lebens. Unterdrückst du deine Herzenswünsche, hast du immer weniger Energie. Dann wird es richtig eng im Leben.

Kurz gesagt: Ob dein Leben lebens- und liebenswert wird, hängt davon ab, wie sehr du bei allem, was du tust, deinem Herzen folgst und dich dafür einsetzt, so gut du kannst. Also nimm dein Hasenherz in die Hand und spiele, liebe Seele, nicht nur jetzt im Theaterstück, sondern überhaupt in deinem Leben. Nimm aktiv Teil und gestalte es, unermüdlich. Und entdeckst du etwas, was nicht richtig wächst und gedeiht in deinem Lebensgarten, wenn dir irgendwann die Freude abhanden kommt, so hilft dir der Forscherdrang im 6. Haus herauszufinden, woran das liegt. Was dort steht, bedarf besonderer Pflege.


©tina peel 













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