Wie zwei Seiten einer Münze DER LÖWE UND SEIN SCHATTEN

Denken wir an einen Löwen, taucht in der Regel das Bild des männlichen Parts auf. Die Mähne macht den Unterschied, sie wirkt beeindruckend und spielt auch ganz konkret eine repräsentative Rolle. Man(n) muss beeindrucken, um seine Position, sein Rudel, ja einfach alles, woran das Herz hängt, verteidigen zu können. Das Auftreten ist dabei entscheidend. Das Weibchen kommt eher unscheinbar daher, sieht bei genauer Betrachtung jedoch nicht weniger edel und gefährlich aus. Löwen, ob in der Natur oder astrologisch, besitzen eine natürliche Autorität – und lieben grundsätzlich die großen Auftritte.

Doch der Löwe in uns erhält nicht immer die Anerkennung, die er sich wünscht, das kränkt ihn sehr. Dann kann beim Versuch, das Gesicht zu wahren, aus dem beliebten und großherzigen Kerl unter Umständen ein despotischer Herrscher werden. Er zieht eine Mauer um sein Herz, um es vor Verletzungen zu schützen. Das ist dann seine Form von harter Schale um seinen weichen Kern. Auf Dauer ist das nichts. Herzen wollen in Freiheit schlagen. Das schreit nach einem Vorschlaghammer, der die Mauer zertrümmert, und den gibt es auch. Es ist ...



Die B-Seite des Löwen – der Wassermann

Wo ein Herz ist, ist auch ein Rhythmus. Löwe, das Herz, und Wassermann, der Impulsgeber, spielen im Duett, und zwar schon seit den ersten Zellteilungen. Da ist noch kein Hirn in Sicht, es bildet sich erst später, das muss man sich mal vorstellen! Mit Herz beginnt das Leben, und es endet mit dem letzten Schlag. Unermüdlich und ununterbrochen trommelt es, mal ruhig und langsam, mal heftig und wild, pausenlos. Ein Leben ohne Herz ist also unvorstellbar, es spielt die Hauptrolle in unserem Lebensspiel, gibt den Ton an und den Rhythmus vor. Und wenn wir das vergessen oder ignorieren, klopft es heftig und macht über Rhythmusstörungen und Vorhofflimmern unmissverständlich klar, wer hier der Chef ist.

Manchmal wird es trotzdem so hartnäckig ignoriert, dass es zu dramatischeren Maßnahmen greifen muss, und es bleibt plötzlich stehen. Auch das Herz verlangt wie der Löwe Anerkennung und kann, falls nötig, zum despotischen Herrscher mutieren. Dann braucht es den Wassermann, der ihm einen Schlag verpasst, einen starken Impuls, der es wieder in Gang bring. Ein so heftiger Wink mit dem Zaunpfahl rückt es definitiv in den Mittelpunkt. Ein Herz will eben, was ein Herz so will, und genau dorthin will es. Das ist auch eindeutig der Platz, der ihm gebührt. Wo das Herz Regie führt, wächst und gedeiht das Leben, egal wie schräg und verrückt seine Wünsche auch sein mögen.  


Das Leben – ein Spiel?

Der Löwe, dem das Herz zugeordnet wird, ist so zentral für unser Leben wie die Sonne fürs Sonnensystem, das Herdfeuer fürs Haus. Er ist im (Zusammen-)Spiel des Lebens zuständig für die Rollenzuteilung, die entsprechenden Kulissen, die passenden Mitspieler, fürs Drehbuch, kurz gesagt für die komplette Lebensgestaltung. Allerdings neigt der Mensch aufgrund von Sicherheitsdenken zur Trägheit und verharrt in Rollen, von denen er weiß, dass er sie beherrscht. Da erhält er zumindest ein bisschen Applaus, und das reicht ihm dann. Doch das kreative Feuer geht langsam aus, denn, so ernst das Leben auch erscheinen mag, so mühsam der Existenzkampf und die alltägliche Versorgungspflicht, das allein macht nicht das Leben aus. Es ist nur die Basis fürs Überleben. Wo bleibt da der Spaß, das Vergnügen, die Lebensfreude? Wir sind nicht auf der Welt, um irgendwie zu überleben. Herzen wollen mehr als das, sie wollen spielen und gestalten im Sandkasten des Lebens, nach Herzenslust mit Schaufel und Eimer herumwerken, andere Rollen und Kleider anprobieren. Das Leben eben leben und nicht nur zuschauen, wie die Zeit vergeht. Da kommt nun der Wassermann ins Spiel. Ein einziger Impuls von ihm kann wie ein Stromschlag wirken, der den Löwen vom Hocker kickt, auf dem er hofiert und vor sich hindöst. Konkret ausgedrückt ist es eine Idee, die ihn vom Hocker reißt, eine neue Rolle, die ihn reizt und das kreative Feuer neu entfacht. Und schon kann ein neues Spiel beginnen. So sei es und so soll es auch bleiben, Umstände hin oder her.

Seien wir ehrlich, so beengend und zwingend die Vorgaben der Existenzsicherung auch sein mögen, innerhalb dieses Rasters gibt es weitaus mehr Spielraum, als wir je ausschöpfen könnten. Nur mangelt es uns oft an Ideen. Es sind die Impulse des Wassermanns, die den geistigen Horizont des Löwen sprengen, so dass er weitere Möglichkeiten überhaupt erkennen kann, was auch unbedingt nötig ist. Was immer auch Herzen lähmt, es bedroht auch die Existenz. Davon gibt es einiges, was uns dazu verleitet, innerhalb eines Rasters zu verharren.


Die Achillesfersen des Löwen

Eine der Achillesfersen des Löwen in uns ist sein Stolz. Hat er das Gefühl, das Gesicht zu verlieren, dann ist das Spiel aus, „rien ne va plus“ und „les jeux sont fait“ heißt es dann am Spieltisch des Lebens. Es spielt keine Rolle, ob er das nur meint oder ob es tatsächlich so ist. Dann wird gemauert, was das Zeug hält, werden Schmollecken bezogen. Blöde Idee, denn das führt unweigerlich in die Enge, nicht nur koronar, nein auch im Leben. Der Spielraum für Herz und Leben wird enorm eingeschränkt. Am Ende gehen wir ein, obwohl wir existenziell doch alles hätten, was wir brauchen. Verletzter Stolz ist ein Killer. Er killt Beziehungen und Herzen. Ihm sollten wir eindeutig niemals die Regie überlassen. Doch das ist wie schon erwähnt nicht die einzige Stolperfalle für Herzen.

Wenn wir täglich das Murmeltier grüßen und immer das gleiche Spiel spielen, bleibt auch die Selbstachtung auf der Strecke. Aber wer braucht schon Selbstachtung im Alltag? Ehrlich gesagt jeder. Wir verlieren vor uns selbst das Gesicht, die Achtung eben, werden ängstlich und antriebslos, trauen uns nichts mehr zu. Dann wird es wirklich todernst im Leben.

Wer wäre also besser geeignet, um Herzen aufzumischen und wieder glücklich zu machen, als der Wassermann, der berüchtigte Umstürzler und Taktgeber?! Feuer braucht Luft, ohne Sauerstoff brennt es nicht. Der Wassermann bläst seine verrückten Einfälle ins kreative Feuer und bringt Herzen wieder richtig zum Lodern, dass es eine (Lebens)Freude ist. Er zeigt dem Löwen, dass es noch viel Luft nach oben hat, und so wagt sich sein verzagtes Herz aus seiner Ummauerung und an ein neues Spiel. Der Spieltrieb ist geweckt. Das ist das Schöne am (Lebens)Spiel, verlieren kann nur, wer nicht teilnimmt. Wer mitspielt, kann immer wieder von vorne beginnen, die Karten werden immer wieder neu gemischt. Kann sich ein Herz nicht kreativ in der Breite austoben, warum auch immer, sind die Möglichkeiten scheinbar beschränkt, dann baut es eben in die Höhe. Und dort, ganz oben im futuristischen Wolkenkratzer, muss die Freiheit bekanntlich grenzenlos sein. Wer‘s nicht glaubt, fragt Reinhard Mey, oder … probiert es aus!

©tina peel

Fortsetzung folgt mit Jungfrau – Fische ...


für Allgeiers Sternbild Magazin auf den Punkt gebracht



























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