AUF DIE BLoCKADEN, MIT GEBRüLL! Eine energetische Nabelschau

Die heftige Pluto-Saturn-Jupiter-Verbindung letztes Jahr war eine echte Bitch. Sorry, doch das Wort drängt sich spontan auf, wenn ich schon nur daran denke. Und wer bin ich, dass ich diesen doch recht harmlosen Impuls, meine Wut im Bauch zu artikulieren, unterdrücke! Wo immer wir auch unsere persönlichen Blockaden haben, die Bitch hat draufgedrückt. Dann ging es ordentlich zur Sache, dank dieser geballten Ladung an Transformationskraft, je nach Thema beim einen mehr, beim anderen weniger. Ein Thema wurde besonders häufig und im großen Stil berührt, wenn man so in die Runde blickte, die Wut.

Wenn ganze Gesellschaften gezwungen werden, sich zu wandeln, was unter dieser besonderen Konstellation offensichtlich angesagt ist, dann darf und kann dieses Thema nicht fehlen. Wut ist tabu und Tabus stehen im Mittelpunkt. Insofern war es logisch und nahe liegend, dass sich die Bitch (ah, tut das gut!) darauf stürzte wie Josua auf die Mauern von Jericho. Die Trompeten klingen immer noch nach.



Als die Wut geboren wurde

… waren wir noch klein. Wenn aus strahlenden Wonneproppen tobende Wüteriche werden, hat das Kind das 2. Lebensjahr erreicht und ist dabei, sein Ich zu bilden und zu erproben. Was sinnvoll klingt, lässt Eltern reihenweise aus den Wolken fallen, als wären Adam und Eva nochmals aus dem Paradies vertrieben worden, was irgendwie auch stimmt. Doch nicht nur ihnen geht es so, auch fürs Kind selbst ist es eine heftige Erfahrung, wenn Eltern nicht mehr in Verzückung geraten, bei jeder Regung, die es zeigt. Fliegen Spielsachen durch die Luft und andere Kinder werden gekratzt und gebissen, schwingt die Frage mit: „Liebst du mich noch, wenn ich so bin?“. Schwierig, darauf mit „Ja!“ zu antworten, zumal sich alle Augen auf die Eltern richten. Außerdem springt der Wutfloh, vernetzt wie wir sind, von Person zu Person. Man kennt das vom Gähnen, Empathie wurde uns in die Wiege gelegt. Das Ja ist jedoch jetzt unbedingt nötig, „doch dein VERHALTEN ist nicht okay“ gehört ebenso mit dazu. Diese ungestüme Energie will GELENKT, nicht blockiert, zugeritten werden wie ein junges Pferd, aber nicht gebrochen werden. Der Umgang damit muss erlernt werden und das Kind reiten lernen – seine Energie zureiten –, ob es ihm gefällt oder nicht.

Denn darf man nicht, wie man will, schweigt die Energie nicht still. Sie grummelt heftig im Bauch. Der Volksmund sagt ja „die Wut im Bauch“ und dort landet sie auch. Verknüpft mit dem Gedanken des Liebesverlusts, sind Unterdrückungsmaßnahmen als Hilfsmittel menschlich und werden nun fix installiert. So erstaunt es nicht, dass grummelnde Bäuche mit zunehmendem Alter immer dicker und härter werden. Sie wachsen fast über Nacht, unkontrolliert und sprunghaft wie die Wut. Das hat nicht nur optisch unschöne Auswirkungen. Je mehr Energie blockiert wird und sich im Bauch ansammelt, umso weniger Kraft steckt in den Beinen. Man wird zunehmend unbeweglicher und seelisch unausstehlicher. Egal, wie beherrscht jemand ist, es staut sich einfach eine Menge Frust auf, der sich immer wieder unkontrolliert entlädt. Los wird man sie so nicht, im Gegenteil. Was ist denn nun die Lösung? Sicher nicht jedem und allem mit nacktem Popo ins Gesicht zu springen. Auch nicht seinen Eltern, sie wussten es nicht besser. Gibt es überhaupt eine?


Entschlossenheit macht müde Menschen munter

JA! Natürlich! Schiebt sich der Bauch unübersehbar ins Blickfeld, sieht man gleichzeitig sein Energiepotential. Das zu erkennen, ist doch schon ein Aufsteller für Ausgebremste. Es ist nie zu spät, die Handbremse zu lösen, mit der unser Auto kaum vom Fleck kommt. Auch wer Mars-Saturn-Spannungen im Horoskop sein eigen nennt, kriegt irgendwann günstige Winkel, die ihn darauf aufmerksam machen. Pluto schafft das ganz bestimmt. Verabschieden wir uns also vom Gedanken, dass es eine Folge zunehmenden Alters ist und deshalb zwingend, immer steifer, unbeweglicher und schwächer werden zu müssen. Alles, was verdrängt wird, wird irgendwo im Körper geparkt und wächst dort immer weiter. Je länger man sich ausbremst, umso dicker wird der Bauch. Auf unsere größten Blockaden, auf die tiefsten Ängste hat es Pluto abgesehen. Damit das in dieser transformierenden Zeit auch gelingt, erhielt er Schützenhilfe von Saturn und Jupiter. Das spricht auch dafür, dass wir jetzt energetisch überhaupt bereit sind für die großen Lektionen in unserem Leben – Grundthemen, die wir bisher nicht lösen konnten. Und diese Blockaden stürmt Pluto, wenn nötig eben auch mal im großen Stil, mit Saturn und Jupiter zur Verstärkung an seiner Seite.

Das kann man bewerten wie man will, nur manchmal müssen wir offensichtlich an den Rand der totalen Ohnmacht geführt werden, bis wir endlich loslassen können. Noch so ein Thema, das jeder gern beherrschen würde, und doch keiner kann. Also werden wir zum Loslassen genötigt. Und so geschieht es denn auch. „JETZT ERST RECHT“ schreit der Mensch und reißt so manche Mauer ein. Na also, geht doch! Der Bauch schrumpft, die Kraft wächst. Und siehe da, es ist eine kreative Kraft, die nun einiges auf die Beine stellt. Das war sie von Anfang an, schon als wir glaubten, sie unterdrücken zu müssen, bevor wir damit umgehen konnten. Jetzt lassen sich Brücken bauen und Projekte starten, die wir schon immer umsetzen wollten.

Pluto, Saturn, Jupiter im Steinbock machten uns also auf unsere Mauern und Blockaden aufmerksam. Sie wurden spürbar, bis ins Unerträgliche – bis es uns reichte, und wir endlich Rückgrat und den Bockaden … äh … Blockaden den Stinkefinger zeigten, auch wenn wir damit eigentlich die Umstände meinten. So kommen wir zu unserer wahren Kraft!

Deshalb jetzt noch mal, mit Anlauf und Vergnügen: Auf die Blockaden mit Gebrüll! Zeigen wir der Bitch den Stinkefinger oder … sagen wir doch einfach DANKE für die Entwicklungshilfe. Denn genau das ist sie. Und was sonst noch alles im Bauch zu finden ist, werden wir dann sehen. Er ist eine wahre Wundertüte.

©tina peel
für Allgeiers Sternbild Magazin, Rubrik Astrologie & Philosophie






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