Der Phönix und die Asche - Gelebte Astrologie

Der Phönix und seine Asche, aus der er sich erhebt. Was für ein starkes Symbol der Wieder- und Neugeburt. Er ist laut ägyptischer Mythologie ein Feuervogel, weshalb die Asche Sinn macht. Doch müssen wir erst brennen, um zum Phönix zu werden? Und falls ja, warum? Weil ein Phönix eben besondere Bedingungen braucht, um geboren werden zu können.

Freiwillig würden wir niemals solche Bedingungen wählen, unfreiwillig, um nicht zu sagen unwillig wählen wir sie eben doch. Wir selbst schicken unbewusst den Impuls los, der ihn auf den Weg bringt, was wiederum uns auf den Weg bringt. Sicher ist, wir können nicht einfach eben mal so sagen „Ich baue mir einen Phönix und fliege davon“, auch nicht mit KI, sorry. Es braucht eine Menge Asche, damit der Phönix geboren werden und fliegen kann. Und damit ist nicht Kohle im Sinn von Geld gemeint. Man könnte auch sagen: Ohne Brennen bliebe der Phönix am Boden. Und woher nehme ich die nötige Asche? Gute Frage! Ein Köhler muss her.

Der Feuervogel
Er wird mit der Sonne in Verbindung gebracht, da er sich wie sie aus der Nacht erhebt. Den Namen haben ihm die Griechen verpasst, abgeleitet von den Phöniziern, ein Seefahrervolk, das seine Spuren und DNA in vielen Küstenstädten des Mittelmeeres hinterließ, unter anderem in Form rothaariger Kinder unter schwarzhaarigen Völkern, eine Hinterlassenschaft, die heute noch Spuren zeigt. Was hat sie dazu getrieben, reine Abenteuerlust? Oder waren es Umstände, die sie dazu zwangen, ihre Heimat zu verlassen und ihr Glück anderswo zu finden? 
 
Die Umstände waren und sind auch heute noch ein zuverlässiges Mittel, sich in die Welt hinauszuwagen, ohne zu wissen, wo man ankommt, wann und wie, manchmal auch vom Regen in die Traufe. Wenn alles zu Asche verbrennt, was man kennt und liebt, dann bleibt nichts anderes übrig, als sich aufzuschwingen und loszufliegen. Nicht immer geht es um die Suche nach einer neuen Heimat. Wo immer wir gezwungen sind, etwas loszulassen, körperlich, geistig und seelisch, ist der Phönix die logische Folge daraus.
 
Astrologisch und symbolisch betrachtet ist der Skorpion-Anteil in uns ein Köhler. Er sticht, jedoch nicht einfach so und zum Vergnügen, sondern gezielt dort, wo etwas hölzern und blockiert ist. Das brennt unglaublich und wir fahren auf, wie von der Tarantel gestochen. Das ist das Beste, was uns passieren kann, da wir es jetzt spüren können. Es wird revitalisiert, wiedergeboren, neugeboren. Und siehe da, der Phönix taucht auf. Astrologisch kurz und bündig: Je mehr Planeten und Spannungsaspekte ihn markieren und aktivieren, umso mehr Asche wird produziert. 

Ebenfalls astrologisch und symbolisch betrachtet übernimmt hier der Schütze. Er wäre ein ziemlich fauler Geselle, wenn es nichts gäbe, was ihm Beine macht. Es kann selbstverständlich befriedigend sein, ein- oder zweimal jährlich eine große Reise zu machen, ein bisschen Meerluft zu schnuppern, nette Gesellschaft zum Plaudern zu haben, und das sei ihm auch gegönnt. 
 
Nicht jeder muss Phönixe produzieren, vielleicht hat er es längst hinter sich gebracht, entspannte Aspekte weisen darauf hin. Doch wer diesen Schütze-Anteil mit Planeten wie Pluto, Uranus, Neptun, ja auch Mars und Spannungsaspekten verziert hat, womöglich sogar direkt zu seiner Sonne, kann darauf wetten, dass er mehr will und auch soll, weil es im Klartext bedeutet:

Mehr Leben bitte!
Der Phönix ist im Grunde eine gesunde Lebenseinstellung, die uns nicht eben mal so in die Wiege gelegt wurde. Er fliegt, weil er eine Menge hinter sich gelassen hat, was ihn belastete, eine ganze ungesunde Lebenseinstellung eben. Sie ist zu Asche verbrannt. Erstaunlich, wie leicht Asche ist im Vergleich zum Gewicht des Holzes, das verbrannt wurde. Ein Windstoß und sie wird weggepustet. 
 
Die alte ungesunde Lebensweise wird vom Wind des Wandels in alle Himmelsrichtungen geblasen und liefert Nährstoffe, wo immer sie hinfällt. Da soll noch einer sagen, dass aus etwas Ungutem nicht etwas Gutes entstehen kann. Das Gute ist, dass sich alles in einem neuen Licht zeigt, das Licht, das der Feuervogel ausstrahlt, der in seinem vollen Glanz erstrahlt. 
 
Die Dinge, die wir zuvor ohne sein Licht betrachteten, erschienen dunkel und bedrohlich. Deshalb wird es ignoriert, abgelehnt und unterdrückt, ja bekämpft, was eine verständliche Reaktion darauf ist. Dass wir uns damit mehr schaden als nützen, liegt auf der Hand. Da haben wir den Unwillen, der entsprechende Impulse aussendet.

Aus astrologischer Sicht trägt ein mit Spannungen belasteter Schütze das Potential in sich, zu einer gesunden Lebenseinstellung zu finden. Es ist eine abenteuerliche Reise ins unbekannte Leben, wenn wir vom reinen Überleben in die andere Spur wechseln. Und es braucht viele hilfreiche Stiche zur Wandlung. 
 
Gut so, wir brauchen die Asche. Die Auswirkungen einer gesunden Lebenseinstellung sind verblüffend und erscheinen ebenso erstaunlich und magisch wie ein Phönix, den es real in dieser Form nicht wirklich gibt. Wir lernen einen spielerischen Umgang und erfahren, dass der ganze Leistungsdruck unterwegs auf der Strecke bleibt und dass wir freiwillig viel mehr schaffen und weiter kommen. Das gilt auch dort, wo wir Dinge tun müssen, obwohl wir nicht wollen. 
 
Vieles basiert auf Zwängen, die wir uns selbst auferlegt haben. Der Stachel sticht hinein und bringt es ans Licht. Was nicht los- und weggelassen werden kann, wo wir in der Pflicht und Verantwortung stehen, dort lassen wir durch eine gesunde Einstellung Unwillen und Widerstand los – und erfahren erst recht die Magie, die sich dann entfaltet. Es macht plötzlich sogar Freude. 
 
Das ist wohl die erstaunlichste Entdeckung auf dieser Reise. „Gib der Alltäglichkeit ihr Recht, und sie wird dir mit ihren Anforderungen nicht zur Last fallen.“ sagt dazu Clemens von Brentano. Da heben wir ab vor Vergnügen, was angesichts der Umstände wie ein Wunder ist.
 
Zugegeben, das gelingt nicht von heute auf morgen und ist auch kein Dauerzustand, doch das ist egal. Hauptsache, wir lassen uns von nichts und niemand mehr davon abhalten, unser Leben zu LEBEN! Schon gar nicht von uns selbst.  
©tina peel

Astrologie & Philosophie - TiNA PEEL
Abenteuer Selbsterkenntnis

 
Persönliche Beratungen und Analysen, Wochen- und Jahreshoroskope, wie auch ihre Bücher und Kolumnentexte dienen der Inspiration und Motivation. Ein einziger peppiger Gedanke hat die Kraft, etwas in Bewegung zu bringen und auf den Kopf zu stellen. Doch wenn es tiefer gehen und persönlich sein soll, dann ist eine Beratung hilfreich.

Beratungen und Analysen
Meine witzig weisen Bücher und Ebooks,
nicht nur astrologisch, aber auch
... und vieles mehr auf: Abenteuer Selbsterkenntnis

Beliebte Posts aus diesem Blog

Montagsgedanken von Tina Peel

Houston, wir haben ein Problem! ­- Gelebte Astrologie

Wenn der Fische-Vollmond sprechen könnte

Was dauert denn da so lange?

Wir haben es in der Hand

Der ASTROKiCK vom 6. bis 12. Dezember 2024 – Weniger ist mehr

Eine zauberhafte Vorstellung

Die Sache mit der Weihnachtsstimmung von Tina Peel

Der ASTROKiCK vom 13. – 19. Dezember 2024 sagt Aha!

Der ASTROKiCK vom 29. November bis 5. Dezember 2024 erklärt sich von selbst