Das Plappern und das Schweigen - Alltagsmagie

Die Vögel tun es, die Bienen, Bäume, Pilze, sogar unsere Zimmerpflanzen tun es, und wir natürlich auch. Es ist ein konstantes Plappern und Plaudern im Gange, und das Tag und Nacht. Ja nachts ganz besonders, wenn man schlafen will, doch der Plapperer im Inneren gibt einfach keine Ruhe. Das weckt den Wunsch nach Stille, die unerreichbar scheint.

Der Wunsch wiederum führt zu allerlei Maßnahmen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Dabei ist sogar das Schweigen beredt, es kann Bände sprechen. Und ganz ehrlich, keine der Maßnahmen führt wirklich zur Stille, was bei genauer Betrachtung sowieso nicht sinnvoll wäre.

Unsere Organe, ja jede kleinste Zelle im Körper interagiert und kommuniziert, wehe, wenn sie das unterlassen würden, dann hätten wir echte Probleme. Akzeptieren wir einfach mal, dass das allgemeine konstante Geplapper offenbar zum Leben dazugehört und dringen weiter vor ins Thema, um zu lauschen, was es erzählt. Ja, auch Themen plappern.

Beim Meditieren
soll man die Gedanken beruhigen und zum Schweigen bringen heißt es. Wir sind überzeugt, dass das eine hohe Kunst ist, die nur die Weisen beherrschen. Es soll heilsam sein und zu mehr Klarheit führen.

Deshalb versuchen wir es krampfhaft zu erreichen, wir wollen auch weise sein oder zumindest werden. Wir strengen uns an, befolgen und verfolgen die Anweisungen, dabei haben wir das Thema falsch verstanden.

Die eine oder andere Strategie zeigt zwar vorübergehend Wirkung und schon taucht wieder so ein Alltagsgedanke auf. Die Wäsche will noch … oh, das muss auf den Einkaufszettel und so weiter, so geht das in einem fort.

Die Gedanken kommen jetzt erst recht, regelrecht in Scharen wie Stare, die tänzerisch verspielt Flugübungen machen. Es ist als hätten wir an einer Schnur gezogen, an der Zettel befestigt sind, wo unsere To-dos, Wichtig- und Nichtigkeiten aufgeschrieben sind.

Wir sind eben doch keine Weisen, wir können das einfach nicht. Noch so ein Gedanke auf einem Post-it. Der Versuch, das Plappern zum Schweigen zu bringen, ist als würden wir in ein Wespennest stechen. Das muss doch etwas bedeuten? Tut es auch.
 
Astrologisch und energetisch betrachtet verbindet Merkur alles und jedes und jeden, uns untereinander und mit Themen und Gedanken, Zellen und Organe, die kleine Zehe mit dem Gehirn (Was hat die dort zu suchen?), und zwar unverbindlich und theoretisch wertfrei.

Ganz besonders gern fliegt er zwischen Welten, überwindet Zwischenräume, wendig und schnell, unabhängig davon wie groß, breit und lang sie sind. Es liegt in seiner Natur und ist sein Auftrag.

Das zeigt, dass etwas in uns die Fähigkeit und Eigenschaft zur Vernetzung besitzt und dafür sorgt, dass der Informationsfluss niemals stockt.

Das trifft auch auf das zentrale Nervensystem zu. Es zieht sich entlang der Wirbelsäule von der Schädeldecke bis ins Becken und verzweigt sich unterwegs konstant im ganzen Körper, zu den Organen und der kleinen Zehe – links und rechts versteht sich –, damit auch hier ein konstanter Informationsfluss stattfinden kann.

Das ist grundlegend, damit alles im Körper funktioniert und ausgeglichen, notfalls kompensiert werden kann, falls Verbindungen in irgendeiner Weise blockiert sind. So können wir uns bewegen, ja überhaupt im Körper leben und am Leben teilnehmen, denn das zentrale Nervensystem ist tatsächlich unser Betriebssystem.

Könnten wir diesen Informationsfluss hören, klänge es eben wie ein ununterbrochenes Geplapper, ein Rauschen und Murmeln wie ein Bach. Das MUSS so sein. Verbindlichsten Dank, du halb göttlicher Bote. Wollen wir das wirklich zum Schweigen bringen? Sicher nicht!

Doch wie auch in der Natur, wenn Wasser über Hindernisse fließt, wird das Rauschen des Geplappers lauter und leiser. Auch das sollten wir besser nicht zum Schweigen bringen. Wir stechen sonst wieder ins Wespennest und werden heftig gestochen.

Da hilft dann alles Weghören und Wegdrücken nichts. Der Schmerz spricht uns direkt an, um uns mit ihm aus- und zu besprechen. Beim „Schwätzchen“ bekommen wir etwas zu hören, wichtige Informationen, die uns aufklären und helfen, den Fluss wieder herzustellen. Da ist sie ja, die Klarheit, und heilsam wirkt es auch. Gut zu wissen, nicht?

Dennoch ruft auch die Stille
Solange wir nicht begreifen, dass plappernde Gedanken Informationen sind, die mit Lichtgeschwindigkeit durchs zentrale Nervensystem düsen, ist alles, was wir beim Versuch sie zum Schweigen zu bringen erreichen, noch mehr Lärm und Getöse.

Also geben wir doch die fruchtlosen Anstrengungen auf, lassen die Gedanken frei und fliegen wie Merkur, zwischen Welten, respektive Zellen und Organe hin und her, um Verbindungen zu knüpfen, zu unterhalten und auszubauen. Kein Einbetonieren und Begradigen, kein Trockenlegen. Das ist alles, was SIE sich sehnlichst wünschen.

Diese Beweglichkeit ist wichtig und je weniger Gewicht wir dranhängen in Form von Bewertungen und fixen Vorstellungen, umso besser funktioniert es. Wir fliegen entweder mit oder nicht, verfolgen einzelne Gedanken oder auch nicht. Vielleicht setzen wir uns auch einfach hin und hören zu wie einem Bächlein, das murmelt und plätschert, ohne darin einzutauchen.

Wahlweise auch hier im Schneidersitz, der Pyramidenform, die hilft, die Energie zu sammeln und zu lenken ohne Anstrengung. Das ist jedoch kein Muss, nur ein zusätzliches Zeichen des Willkommens und ein gutes Mittel, den Widerstand aufzugeben. Wir sitzen ja auch vor dem Feuer und schauen seinem Tanzen zu, ohne hineinzuspringen. Da warten wir zumindest, bis es heruntergebrannt und zu glühender Kohle geworden ist, bevor wir uns drüber wagen, wenn überhaupt.

Oder wir machen ab und zu bewusst ein Ritual daraus und tanzen dazu. Das ist ebenfalls ein ausgesprochen wirksames Hilfsmittel, um uns hinzugeben und mitzufließen, eine besondere Form von Meditation. Wir schenken dem Gedankenfluss Zeit, öffnen ihm das Ohr. Wenn Verschließen und Abwenden ein energetischer Stich ins Wespennest ist, ist das das Gegenteil.

Wir unterstützen den Informationsfluss durch Bewegungen, lösen Widerstände im Körper, schaffen neue Schaltverbindungen im Gehirn. Wir fliegen quasi mit, jedoch auf andere, viel lustvollere Weise. Obwohl es jetzt stark fließt, plätschern Lärm und Getöse immer mehr im Hintergrund und plötzlich … ist es still. Nanu?!

©tina peel

Beratungen und Analysen
Meine witzig weisen Bücher und Ebooks,
nicht nur astrologisch, aber auch
... und vieles mehr auf: Abenteuer Selbsterkenntnis

 


Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Montagsgedanken wollen in die Ferne schweifen

Montagsgedanken - Symbolsprachen

Den inneren Frieden im Schlepptau

Das Weite suchen

Der Montagsgedanke kümmert sich heute um die Verdauung von ...

Symptomatisch, das Kompensieren - Alltagsmagie

Der ASTROKiCK vom 7. – 13. November 2025 – Freiheit, die mit Sicherheit unter die Haut geht

Montagsgedanken - Was das Leben angeht,

Trübsal (wie wegge)blasen

Montagsgedanken - Wenn der Alltag nur noch aus Pflichten besteht,