INNERE WACHSTUMSSCHÜBE Wie Befindlichkeitsstörungen zu unserer Entwicklung beitragen

Im Laufe ihres Lebens erleben die meisten Menschen Phasen mit unerklärlichen – salopp ausgedrückt – Befindlichkeitsstörungen. Den einen packen mit Vorliebe nachts Panikattacken. Sie überfallen ihn wie ein wildes Tier, wenn er mitten in der Nacht erwacht, scheinbar völlig grundlos und ohne konkreten Anlass. Andere leiden an ebenso unerklärlichen Depressionen. Sie tauchen aus dem Nichts auf wie ein Springteufel, sind eines Tages plötzlich da und überschatten das Gemüt. Nicht wenigen fällt es zur eigenen Verwunderung plötzlich schwer, abends einzuschlafen. Sie hatten doch bisher noch nie Probleme damit und liegen nun stundenlang wach und zermartern sich auf der Suche nach einer Ursache das Gehirn. Bis ihnen vor Erschöpfung gegen Morgen endlich die Augen zufallen und jede Frage nach Sinn und Zweck auslöscht. Ist das Abtauchen erst einmal gestört, zieht es sich wie eine Endlosschleife durch alle Nächte. Schon nur der Gedanke daran, nicht einschlafen zu können, wird zum Selbstläufer. Dann gibt es noch die, die zwar mühelos einschlafen, nachts jedoch immer um die gleiche Zeit aufwachen und nicht mehr einschlafen können. Auch sie grübeln bis der Wecker bimmelt.
Allen diesen Zuständen ist gemeinsam, dass nichts zu helfen scheint, weder Pillen, noch Entspannungsübungen oder Therapien. Es gibt meistens auch keine körperliche Ursache, wie der Gang zu oft mehreren Ärzten zeigt. Sie sind so diffus, dass man ständig ins Leere greift, wenn man sie erhaschen will. Doch so unerklärlich diese Zustände auch zu sein scheinen, sie kommen nicht von ungefähr. Dahinter stecken …


Bewusstseinsentwicklungssprünge
Wachstumsschübe gehen erfahrungsgemäß Hand in Hand mit Schlafproblemen, Panikattacken, Depressionen, es gibt sie nicht umsonst. Das ist der Preis dafür, dass uns die Lichter aufgehen. Und danach streben wir doch, ob bewusst oder unbewusst. Der Schütze in uns fragt ununterbrochen. Es reicht ihm nicht zu wissen, dass etwas ist wie es ist, er will unbedingt auch wissen, warum es so ist. Wo kommt es her, wo ist die Ursache? Wo entwickelt es sich hin? Was entsteht daraus und was bedeutet das für mich? Wir wollen unbedingt mehr Durchblick kriegen und fragen ununterbrochen nach Ursachen und Zusammenhängen. Irgendwann in unserem Leben packt uns der Drang, verstehen und erkennen zu wollen, was ist, wer wir sind, was läuft. Dem Widder reichte es noch, irgendetwas zu tun. Im Löwen entwickelte sich dieses Wollen und Wirken weiter, wurde konkreter und kreativer und mündete im Schützen in eine noch größere Dimension. Ihn interessiert mehr als nur seine eigene kleine Welt, er will den Kosmos erforschen und den Ursprung allen Seins. Und genau dieses ständige Suchen nach Sinn und Unsinn von allem Möglichen und Unmöglichen, die Antworten darauf, die zu noch mehr Fragen führen, all dieses Streben, Recken und Strecken löst besagte Wachstumsschübe aus.
Jedoch: „Sind diese Befindlichkeitsstörungen nun Begleiterscheinungen von Wachstumsschüben oder sind sie tatsächlich der Auslöser?“ fragt schon wieder der Schütze.

Ein Baum wächst seiner Natur gemäß nach oben, immer dem Licht entgegen. Analog dazu wachsen gleichzeitig unterirdisch seine Wurzeln. Das geht nicht anders und macht auch Sinn, denn wüchse nur die Krone, wäre er über kurz oder lang nicht sehr standfest. Jeder Sturm könnte ihn mühelos aus der Verankerung heben. Es ist nur wahrscheinlich, dass dasselbe auch für uns gilt. Während eines Wachstumsschubs im Bewusstsein, an unserer Krone, stoßen wir sinnbildlich auch in tiefere Schichten des Unterbewusstseins vor und durchstoßen dabei wie die Baumwurzeln Widerstände unterschiedlichster Natur.
Angenehm ist das ganz offensichtlich nicht, aber logisch, analogisch eben.

Ob sich ein Baum so ähnlich fühlt wie wir? Anzunehmen, denn was beseelt ist und lebt, fühlt auch. Was bei genauer Betrachtung ganz einfach logisch ist, eben genau das, dass Pflanzen Empfindungen haben, findet zunehmend Bestätigung durch die Wissenschaft. Auch sie stellt Fragen und findet Antworten, die neue Fragen aufwerfen. Und so ist mittlerweile messbar, dass die Pflanzenwelt fühlt, auf ihre Weise. Ebenso ist man ihren Abwehrreaktionen gegen Schädlinge auf die Schliche gekommen und dass sie untereinander über Duftstoffe kommunizieren. Über die Wurzeln sind sie ebenso untereinander vernetzt – genau wie wir. Wenn wir mit ihnen sprechen, sie berühren, löst das Reaktionen aus, sie reagieren auf die Schwingung. Doch zurück zu unseren Wachstumsschüben.


Die (Er)Lösung
Der Schütze will wahrscheinlich wieder wissen, was zuerst da war, die Befindlichkeitsstörung oder der Wachstumsschub. Darüber ließe sich endlos sinnieren, philosophieren und diskutieren, wie über die Sache mit dem Huhn und dem Ei. Doch wichtiger ist es, überhaupt den Zusammenhang zu kennen, DASS diese einen Wachstumsschub anzeigt. Wo das eine ist, ist oft das andere nicht weit. Diese Erkenntnis nimmt allein schon etwas den Druck und wirkt sich auf allfällige Schlafstörungen beruhigend aus.
Wissen bedeutet eben Macht wie die Zwillinge vis-à-vis zu sagen pflegen. Der Schütze geht noch einen Schritt weiter, und sagt: „Wissen allein reicht nicht. Weisheit ist Macht und die entsteht aus Erfahrung“. Auch darüber ließe sich endlos sinnieren und diskutieren. Was jedenfalls auffällt, ist, dass es einem während dieser mal mehr, mal weniger langen Phasen nicht nur schlecht geht, sondern gleichzeitig auch irgendwie gut, so paradox es klingen mag. Man spürt, dass die Energie zunimmt, Hoffnung, Weitblick, Durchblick ebenso. Vieles wird jetzt klarer, und dennoch ist da diese Störung. Als hätten wir zwei Seelen in unserer Brust, mindestens, oder zumindest als ob wir selbst aufgestellt und optimistisch wären, doch ein Teil von uns hängt in den Seilen.

Da helfen weder Flucht, noch Angriff, noch Ignoranz oder Unterdrückung. Dafür jedoch etwas anderes, nämlich den Widerstand auf- und uns der Entwicklung hinzugeben. Das ist zwar keine leichte Übung, aber machbar, wenn man weiß:
Widerstand entsteht immer dann, wenn wir nicht wissen, wie uns geschieht. Das löst Angst aus, und wir reagieren darauf instinktiv mit Flucht, Angriff oder Unterdrückung. Doch genau das erhöht den Leidensdruck, denn im Grunde tut wachsen per se nicht wirklich weh, auch wenn es geistig, seelisch und körperlich etwas ächzt im Gebälk. Das war doch damals in der Pubertät auch schon der Fall. Die körperlichen Wachstumsschübe spürten wir in den Kniegelenken, Wachstumsschübe des Bewusstseins fühlen wir in der Seele und manchmal auch von Kopf bis ins kleinste Zehenglied. Wo immer ein Widerstand ist, macht uns Schmerz und Verspannung darauf aufmerksam. Dann nimmt der Schütze in uns ihn ins Visier, betrachtet ihn von allen Seiten bis er ihn versteht und seinen Ursprung erkennt. Dann löst er sich auf und wir können ungehindert weiter wachsen.

Unterstützend wirkt dabei auch, ausreichend Mineralstoffe zu futtern, denn Wachstumsschübe geistiger Natur haben ebenso einen erhöhten Nährstoffbedarf wie körperliche. Außerdem: Widerstand ist sowieso zwecklos. Wenn‘s wächst, dann wächst es und das ist gut so.

©tina peel

Fürs Sternbild Magazin: Den Schützen auf den Punkt gebracht 

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