Eine kosmische Reise durchs Sonnensystem, Teil 6 JUPITER, der Entwicklungshelfer


Er ist der größte Planet des Sonnensystems und das vierthellste Licht am Himmel, das ins Auge sticht. Doch nicht (nur) deshalb, gilt er als die zweite Sonne im Horoskop, sondern weil er in 12 Jahren einmal durch den Tierkreis wandert, im Gegensatz zur Sonne, die das in 12 Monaten schafft. Die Rede ist natürlich von Jupiter, dem Gasriesen, dessen Outfit wie das der Venus viel Licht spiegelt. Wenn Venus als Abendstern untergegangen ist, was relativ bald der Fall ist, leuchtet Jupiter am hellsten. Er hat doppelt so viel Masse wie alle anderen Planeten zusammen, da liegt es auf der Hand, dass sich die Symbolik in irgendeiner Weise um Größe dreht.

Irgendwann hat der Mensch, Mars sei Dank, seine Welt bis in den hintersten Winkel erforscht und stößt an ihre Grenzen. Was bleibt anderes übrig als den Blick zum Himmel zu richten und nach mehr, nach Größerem, Höherem zu streben? Und da kommt Jupiter ins Spiel, ein Licht, so hell als würde es den Gipfel eines Berges zieren. Es scheint zwar fern und dennoch nicht unerreichbar, so dass man sich zum Wandern und Klettern motiviert fühlt.
Anziehend wirkt er auch auf herumfliegende Kometen und Geröll, Reste alter Himmelskörper im All. Wie ein riesiger Staubsauger zieht der alles in seinen Bann, was der Erde gefährlich werden könnte, zum Glück. Auch er ist somit maßgeblich an der Entwicklung von Leben auf der Erde beteiligt.


Göttervater und Schürzenjäger

Jupiter ist im Griechischen Zeus, Göttervater, oberster Gott im Olymp und berüchtigter Schürzenjäger. Er herrscht über die Menschen gleichermaßen wie über Götter und Halbgötter, von denen er unzählige selbst gezeugt hat. Er ist ein Gott mit gewissen Schwächen und ein Vater, der nicht immer mit gutem Beispiel vorangeht. Doch auch das hat seinen Sinn, es zeigt, Schwächen gehören dazu. Ein Mensch ohne Schwächen wäre unerträglich für sein Umfeld. Schlussendlich macht gerade das Jupiter sympathisch, irgendwie menschlich, man kann sich leichter mit ihm identifizieren. Er sitzt zwar auf dem Thron und trotzdem nicht auf dem hohen Ross und ist so überhaupt nicht abgehoben.

Wo Venus uns ins Schwelgen bringt und zur Liebe verführt, Mars uns mobilisiert und aktiviert, regt Jupiter nun zum Nachdenken und Philosophieren an. Er lehrt uns, einfach alles zu hinterfragen, unsere Handlungen und Entscheidungen, bis hin zu unserer Existenz und der allen Lebens. Es reicht uns nicht mehr, uns von rein marsischen Impulsen leiten zu lassen. Wir wollen mehr, mehr bewegen und erreichen, suchen nach Sinn und Zweck dessen, was wir wollen, was läuft und was wir tun. Wir beginnen abzuwägen, Konsequenzen zu überdenken und können unsere Impulse dadurch gezielt in bestimmte Richtungen lenken. Obwohl wir natürlich wie Jupiter/Zeus immer noch manchmal von Mars übermannt werden und uns in der Hitze des Gefechts zu Taten hinreißen lassen, von denen wir besser die Finger gelassen hätten. Doch wie gesagt, nobody is pefect. Ein bisschen über die Stränge schlagen muss auch sein, wir ziehen auch daraus eine Lehre. „Es besser machen zu wollen“, sei es für uns selbst oder für unsere Kinder, die es mal besser haben sollen, ist eine starke Motivation, es tatsächlich nächstes Mal besser machen zu können.


Willenskraft UND Weisheit wachsen

Vom Olymp aus hat Zeus eine prima Aussicht. Die Welt liegt ihm zu Füßen und er erkennt, wie alles zusammenhängt und sich zusammenfügt. Jupiter lädt uns ein, zu ihm hinauf zu kommen: „Komm, schau dir das an, aus der Adlerperspektive, nicht aus der Froschperspektive. Was du für die Wahrheit hältst, verliert hier ihre Gültigkeit. Das Leben ist so viel mehr als du glaubst und meinst!“. Und er hat recht. Ohne diesen Überblick wissen wir nie so genau, was wir tun und warum die Dinge sind wie sie sind. Wir fühlen uns dem Leben ausgeliefert und können nicht wirklich frei entscheiden. Zu hinterfragen, was wir tun und lassen, was wir sehen und erleben, führt dazu, dass unsere Willenskraft zunehmend mehr Weisheit entwickelt.

Jede Generation baut auf dem Wissen und den Erkenntnissen vorangegangener Generationen auf und macht damit neue Erfahrungen, die zu Erkenntnissen führen, die alles, woran man bisher glaubte, wovon man überzeugt war, über den Haufen werfen. Was früher mal Sinn machte, macht es heute nicht mehr. So wachsen wir ständig weiter, immer mehr und über uns hinaus. Das Leben erweitert sich, bietet immer mehr Möglichkeiten zur Entfaltung, und das ist wohl die einzige Wahrheit, die nie an Gültigkeit verliert. Alles andere sind immer nur Facetten eines noch größeren Ganzen.

Jupiter geht es jedoch nicht darum, alles zu wissen und zu verstehen, sondern alles zu hinterfragen, um neue Einblicke zu erhalten und neue Energie daraus zu gewinnen, die das Leben größer, besser, sinnvoller und erfüllender macht. Wir erkennen, was wir tun und warum und da kommt viel Freude auf. Es ist kein Zufall, dass Jupiter auf Mars folgt. Mars rockt unseren Körper, Jupiter rockt nun unser Leben. Das eine baut auf dem anderen auf. Und nichts und niemand soll uns davon abhalten, nicht irgendwelche Glaubenssätze, nicht unsere Eltern und ihre Erziehung, nicht die Gesellschaft. Ein bisschen „Knigge“ schadet zwar nicht, Umgangsformen machen das Miteinander angenehmer und regeln es, doch übertreiben sollten wir es damit nicht. Sie sollten nicht bestimmen, wie wir zu leben haben.

Jupiter im Horoskop
Wo Jupiter im Horoskop steht, steht also Wachstum auf dem Programm. Was er markiert, will sondiert, ergründet und hinterfragt werden, denn falls wir blind etwas folgen, irgendwelchen Überzeugungen und Glaubenssätzen, die für uns nicht stimmen, ist garantiert mit Wachstumsstörungen zu rechnen. Er zeigt aber auch, wovon wir tatsächlich überzeugt sind, woran wir glauben, was uns happy macht. Im Steinbock beispielsweise will Jupiter ausdauernd dranbleiben und eigene Wege finden, in welchem Lebensbereich/Haus auch immer. Moderates Wachstum macht diesen Jupiter glücklicher als ein Übermaß. Im Löwen liegen Wachstum und Erfüllung darin, dem Herzen zu folgen. Seine Ansprüche sind um einiges größer. In der Waage will Jupiter wissen, was wahre Liebe überhaupt bedeutet und wie man sich, das Ich, in Beziehungen einbringt. Am steten Wachstum erkennen wir jeweils, ob wir gut unterwegs sind. Wenn es fehlt, erforscht Jupiter den Grund. Suchen, forschen, ergründen ist Jupiters Pläsier, Zusammenhänge zu entdecken macht Freude und vieles plötzlich Sinn, was scheinbar unsinnig war. So wachsen wir dank ihm in unser höheres Ich hinein, ein Schuh, der passt wie angegossen, extra für uns maßgeschneidert. Damit lässt sich zügig ausschreiten.
Doch Vorsicht: Wer diesen Weg erst einmal unter die Füße genommen hat, kann nicht mehr zurück. „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts“ können wir nicht mehr spielen, denn zu wissen, was man tut und nicht danach zu handeln, ist fatal. Da ist viel mehr Energie drin als zuvor, als man noch sein kleines, unbewusstes Leben führte, sodass es auch größeren Schaden anrichten kann. Was wir tun, sollten wir auch vertreten können.
Die Verantwortung wächst also analog dazu, das ist die schlechte Nachricht. Die gute: das Vertrauen ins Leben wächst auch. Und was wir wirklich erkannt und verinnerlicht haben, leben wir ganz selbstverständlich, wir brauchen uns nicht dazu zu zwingen. Doch manchmal reicht es schon, danach zu handeln, obwohl wir es noch nicht begriffen haben, weil es einfach gut tut. Das Licht geht uns dann unterwegs schon auf. Weitere Unterstützung beim Wachstum erhalten wir von Saturn, dem Schwellenhüter, der nächsten Station auf unserer Reise. Er prüft, wo wir stehen. Lassen wir uns von Jupiters Licht leiten, können wir die Hindernisse erkennen, die Saturn umringen und finden unseren Weg, ohne groß Schaden zu nehmen. Denn eines ist gewiss, Saturn IST eine Herausforderung.
©tina peel

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