MIT LEICHTEM GEPäCK ins neue Jahr
Ist es nicht erstaunlich, dass auf jeden Jahreswechsel hin im Grunde immer dasselbe Gefühl auftaucht? Wir sind froh, dass das Jahr zu Ende geht. Es war ein mühsames, belastendes Jahr mit unzähligen Herausforderungen, vielleicht sogar rücksichtslos uranisch provokanten Veränderungen, auf die wir gern verzichtet hätten. So oder so ähnlich präsentiert sich das Gefühl gegen Ende des Jahres, das sich oft schon im Herbst einschleicht. Wenn die ersten Spekulatius und Lebkuchen im Laden auftauchen und die Winterkataloge eintrudeln, liegt es daran? Möglich, man weiß ja nie so genau, worauf ein Gefühl reagiert, erwiesenermaßen jedoch unbewusst auch auf Bilder und Gerüche.
Jedenfalls taucht nicht selten der Eindruck auf, man hätte nie so viel loslassen müssen wie im ausklingenden Jahr. Das könnte diesmal sogar stimmen, wo Saturn und Pluto sich angenähert haben und uns gemeinsam im Steinbock auf Trab hielten – und immer noch halten. Sie verlangen von uns, Ordnung zu schaffen, besser und klarer zu strukturieren, in welchem Lebensbereich auch immer. Das hilft uns tatsächlich, einiges auf die Reihe zu kriegen, aber mögen tun wir diesen Anspruch nicht. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen und schert sich keinen Deut um den Jahreswechsel im Kalender. Da steckt mächtig viel Druck dahinter, umso mehr, je mehr Widerstand wir dagegen aufbauen. Wir halten instinktiv dagegen, aus Sicherheitsgründen wie auch aus Unwissenheit. Wir wissen einfach nicht, was das soll, was der Druck will und fallen und führen lassen fällt uns ja grundsätzlich schwer. Deshalb geht das Gezerre und Geschiebe eben weiter, noch sind wir nicht am Ziel.
Auch Uranus, der im März endgültig in den Stier gewechselt war, rüttelt natürlich heftig an alten Gewohnheiten und der Bequemlichkeit. Doch das allein kann nicht die Ursache sein fürs ALLJÄHRLICH wiederkehrende Gefühl dem ausklingenden Jahr gegenüber.
Gepaart mit Aufbruchstimmung
Analog dazu taucht da diese Aufbruchstimmung auf, meist unmittelbar nach der Wintersonnenwende, oft schon im Advent, spätestens nach den Feiertagen. Wir sind voller Hoffnung und überzeugt, DIESES Jahr wird der Hammer und alles ganz anders. Dieses Jahr kriege ich es auf die Reihe (was denn genau?), wird es mir gut gehen. Es wird das beste Jahr meines Lebens. Jetzt wird alles anders! Da laust mich doch der Affe … äh eigentlich eher die unbändige Lust, auszumisten, wegzuschmeißen, zu entsorgen und Platz zu schaffen. Und das geht offenbar nicht nur mir so. Nie ist die Schlange vor dem Wertstoffhof, um Ballast im großen Stil abzuwerfen, länger als in der Zeit des Jahreswechsels. Die Rauchnächte und -tage (ja, die heißen tatsächlich so laut Wolf Dieter Storl) haben es loslasstechnisch in sich, das stimmt schon. Auch der Neumond verstärkt in einer Altjahreswoche solche Reize, doch das allein erklärt ebenso wenig diesen Drang aufzubrechen wie die Spekulatius den Altjahresblues. Liegt es vielleicht daran, dass man im Winter mehr Zeit daheim verbringt? Das dringende Bedürfnis nach Licht und Luft wächst überdimensional und tobt sich aus in Haus, Geist und Seele.
Theoretisch ist es Ende des Jahres Zeit, Abschied zu nehmen, tschüss zu sagen und danke für die göttliche Inspiration. Wirklich? Eigentlich verabschieden wir uns ja nur von einer Jahreszahl, denn, seien wir ehrlich, wir strampeln ganz normal weiter nach den Feiertagen, um zu werden, was wir längst sind und es nur (noch) nicht wissen. Wir drehen weiter wie gewohnt unsere Runden, auf und ab reitend, mal schnell, mal langsam, immer hoffend, dass wir nicht vom Gaul fallen ... und dabei nach wie vor selten genug die vorbei flitzende Landschaft genießend. Runden, in denen wir manchmal im Boxring zu stehen meinen, manchmal in der Höhle des Löwen, jedoch so oder so sowieso auf der Bühne unseres Lebens, egal in welcher Rolle.
Drehen wir uns also im Kreis? Nein, denn schauen wir genauer hin, entdecken wir, dass es keine Runden sind. Spiralförmig geht es vorwärts – deshalb auch das Gefühl, „da war ich doch schon mal“, das sich ebenso immer wieder einstellt. Der Eindruck täuscht. In Wahrheit stehen wir woanders, sehen dasselbe von einem anderen Standort aus, aus einer anderen Perspektive. Natürlich begegnen uns immer die selben zwölf Lebensthemen, die wir aus der Astrologie kennen, in Variationen. Mal steht das eine mehr im Vordergrund, dann wieder ein anderes.
Fazit
Wenn das ganze Jahr noch vor uns liegt, reizt es uns wie der Narr im Tarot unser Bündel zu schultern und einfach loszuziehen. Das geht natürlich umso leichter, je weniger das Bündel wiegt. „Weg mit dem Ballast!“ ist folglich jetzt ein sinnvolles Motto. Wir schaffen Platz, damit wir in wenigen Wochen schon ungestört dem Frühjahrsputzdrang erliegen können. Noch so ein Gefühl, das alljährlich auftaucht. Dabei wird jedes Teil stören, das unmotiviert herumsteht und die Zehen bedroht und den Elan behindert. Offensichtlich steckt hinter dem unbändigen Drang zum Ausmisten die verkappte (Reise-)Lust, zu neuen Ufern und Abenteuern aufzubrechen. DIESES Gefühl wiederum kann uns theoretisch jederzeit überkommen. Doch unter der Steinbock-Sonne, wenn die Tage unmerklich länger werden, ist die Gefahr dazu am größten. Wir reagieren ja nicht nur instinktiv auf Bilder und Gerüche, sondern ganz besonders auch aufs Licht.
Und dieses Jahr könnte es sogar besonders stark ausfallen, das Gefühl, nicht das Licht, das bleibt dasselbe. Pluto und Saturn in Konjunktion schieben und drücken nicht nur, sie sorgen auch dafür, dass sich manches realisieren lässt statt wie sonst zu verpuffen wie die Vorsätze zu Silvester. So könnte es tatsächlich das ultimative Jahr werden, wo wir „es“ endlich auf die Reihe kriegen. Was genau? Kommt darauf an, was schreit denn nun am lautesten? Was steht an und längst in den Startlöchern? Denn eines ist sicher, erstens bahnt es sich schon länger an und zweitens ist jetzt kein Ziel zu hoch, als dass wir es nicht erreichen könnten. Und mit leichtem Gepäck können wir es vielleicht nicht besser wie es in der Werbung heißt, aber der Atem reicht eindeutig länger. Mars im Schützen liefert im Januar den nötigen Enthusiasmus dazu, Reisefieber inklusive. Dieser Energieschub kommt doch wie gerufen, auch wenn wir nicht körperlich verreisen.
So schrauben wir uns spiralförmig heiter weiter, oder auch nicht heiter, das liegt ganz bei uns, wachsen kontinuierlich ein paar Stufen weiter auf unserer Lebensleiter. Folgen wir dabei unserem Lieblingsstern, Jupiter, ebenfalls im Steinbock dieses Jahr, mangelt es uns das ganze Jahr über weder an Motivation, noch an Ausdauer und Geduld. Bis im Herbst Spekulatius und Lebkuchen auftauchen, Winterkataloge und Weihnachtswerbung ...
© tina peel
Jedenfalls taucht nicht selten der Eindruck auf, man hätte nie so viel loslassen müssen wie im ausklingenden Jahr. Das könnte diesmal sogar stimmen, wo Saturn und Pluto sich angenähert haben und uns gemeinsam im Steinbock auf Trab hielten – und immer noch halten. Sie verlangen von uns, Ordnung zu schaffen, besser und klarer zu strukturieren, in welchem Lebensbereich auch immer. Das hilft uns tatsächlich, einiges auf die Reihe zu kriegen, aber mögen tun wir diesen Anspruch nicht. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen und schert sich keinen Deut um den Jahreswechsel im Kalender. Da steckt mächtig viel Druck dahinter, umso mehr, je mehr Widerstand wir dagegen aufbauen. Wir halten instinktiv dagegen, aus Sicherheitsgründen wie auch aus Unwissenheit. Wir wissen einfach nicht, was das soll, was der Druck will und fallen und führen lassen fällt uns ja grundsätzlich schwer. Deshalb geht das Gezerre und Geschiebe eben weiter, noch sind wir nicht am Ziel.
Auch Uranus, der im März endgültig in den Stier gewechselt war, rüttelt natürlich heftig an alten Gewohnheiten und der Bequemlichkeit. Doch das allein kann nicht die Ursache sein fürs ALLJÄHRLICH wiederkehrende Gefühl dem ausklingenden Jahr gegenüber.
Gepaart mit Aufbruchstimmung
Analog dazu taucht da diese Aufbruchstimmung auf, meist unmittelbar nach der Wintersonnenwende, oft schon im Advent, spätestens nach den Feiertagen. Wir sind voller Hoffnung und überzeugt, DIESES Jahr wird der Hammer und alles ganz anders. Dieses Jahr kriege ich es auf die Reihe (was denn genau?), wird es mir gut gehen. Es wird das beste Jahr meines Lebens. Jetzt wird alles anders! Da laust mich doch der Affe … äh eigentlich eher die unbändige Lust, auszumisten, wegzuschmeißen, zu entsorgen und Platz zu schaffen. Und das geht offenbar nicht nur mir so. Nie ist die Schlange vor dem Wertstoffhof, um Ballast im großen Stil abzuwerfen, länger als in der Zeit des Jahreswechsels. Die Rauchnächte und -tage (ja, die heißen tatsächlich so laut Wolf Dieter Storl) haben es loslasstechnisch in sich, das stimmt schon. Auch der Neumond verstärkt in einer Altjahreswoche solche Reize, doch das allein erklärt ebenso wenig diesen Drang aufzubrechen wie die Spekulatius den Altjahresblues. Liegt es vielleicht daran, dass man im Winter mehr Zeit daheim verbringt? Das dringende Bedürfnis nach Licht und Luft wächst überdimensional und tobt sich aus in Haus, Geist und Seele.
Theoretisch ist es Ende des Jahres Zeit, Abschied zu nehmen, tschüss zu sagen und danke für die göttliche Inspiration. Wirklich? Eigentlich verabschieden wir uns ja nur von einer Jahreszahl, denn, seien wir ehrlich, wir strampeln ganz normal weiter nach den Feiertagen, um zu werden, was wir längst sind und es nur (noch) nicht wissen. Wir drehen weiter wie gewohnt unsere Runden, auf und ab reitend, mal schnell, mal langsam, immer hoffend, dass wir nicht vom Gaul fallen ... und dabei nach wie vor selten genug die vorbei flitzende Landschaft genießend. Runden, in denen wir manchmal im Boxring zu stehen meinen, manchmal in der Höhle des Löwen, jedoch so oder so sowieso auf der Bühne unseres Lebens, egal in welcher Rolle.
Drehen wir uns also im Kreis? Nein, denn schauen wir genauer hin, entdecken wir, dass es keine Runden sind. Spiralförmig geht es vorwärts – deshalb auch das Gefühl, „da war ich doch schon mal“, das sich ebenso immer wieder einstellt. Der Eindruck täuscht. In Wahrheit stehen wir woanders, sehen dasselbe von einem anderen Standort aus, aus einer anderen Perspektive. Natürlich begegnen uns immer die selben zwölf Lebensthemen, die wir aus der Astrologie kennen, in Variationen. Mal steht das eine mehr im Vordergrund, dann wieder ein anderes.
Fazit
Wenn das ganze Jahr noch vor uns liegt, reizt es uns wie der Narr im Tarot unser Bündel zu schultern und einfach loszuziehen. Das geht natürlich umso leichter, je weniger das Bündel wiegt. „Weg mit dem Ballast!“ ist folglich jetzt ein sinnvolles Motto. Wir schaffen Platz, damit wir in wenigen Wochen schon ungestört dem Frühjahrsputzdrang erliegen können. Noch so ein Gefühl, das alljährlich auftaucht. Dabei wird jedes Teil stören, das unmotiviert herumsteht und die Zehen bedroht und den Elan behindert. Offensichtlich steckt hinter dem unbändigen Drang zum Ausmisten die verkappte (Reise-)Lust, zu neuen Ufern und Abenteuern aufzubrechen. DIESES Gefühl wiederum kann uns theoretisch jederzeit überkommen. Doch unter der Steinbock-Sonne, wenn die Tage unmerklich länger werden, ist die Gefahr dazu am größten. Wir reagieren ja nicht nur instinktiv auf Bilder und Gerüche, sondern ganz besonders auch aufs Licht.
Und dieses Jahr könnte es sogar besonders stark ausfallen, das Gefühl, nicht das Licht, das bleibt dasselbe. Pluto und Saturn in Konjunktion schieben und drücken nicht nur, sie sorgen auch dafür, dass sich manches realisieren lässt statt wie sonst zu verpuffen wie die Vorsätze zu Silvester. So könnte es tatsächlich das ultimative Jahr werden, wo wir „es“ endlich auf die Reihe kriegen. Was genau? Kommt darauf an, was schreit denn nun am lautesten? Was steht an und längst in den Startlöchern? Denn eines ist sicher, erstens bahnt es sich schon länger an und zweitens ist jetzt kein Ziel zu hoch, als dass wir es nicht erreichen könnten. Und mit leichtem Gepäck können wir es vielleicht nicht besser wie es in der Werbung heißt, aber der Atem reicht eindeutig länger. Mars im Schützen liefert im Januar den nötigen Enthusiasmus dazu, Reisefieber inklusive. Dieser Energieschub kommt doch wie gerufen, auch wenn wir nicht körperlich verreisen.
So schrauben wir uns spiralförmig heiter weiter, oder auch nicht heiter, das liegt ganz bei uns, wachsen kontinuierlich ein paar Stufen weiter auf unserer Lebensleiter. Folgen wir dabei unserem Lieblingsstern, Jupiter, ebenfalls im Steinbock dieses Jahr, mangelt es uns das ganze Jahr über weder an Motivation, noch an Ausdauer und Geduld. Bis im Herbst Spekulatius und Lebkuchen auftauchen, Winterkataloge und Weihnachtswerbung ...
© tina peel
Die Schwingung im Januar fürs Sternbild Magazin auf den Punkt gebracht |