Blind fürs Vertrauen ~ Der Vertrauensfrage auf den Zahn gefühlt
Die Vertrauensfrage ist in unserem Leben und im Zwischenmenschlichen fraglos ein Dauerbrenner, was verständlich ist. Ohne Vertrauen geht es nun einmal nicht. Bei genauer Betrachtung ist es damit ähnlich wie beim Thema Toleranz, und zwar etwas, was wir zwar gern von anderen verlangen, wir pochen darauf. Beim Liefern kneifen wir. Was steckt dahinter?
Grundsätzlich
bringen wir anderen unser vollstes Vertrauen entgegen. So ein Quatsch! Tun wir nicht! „Unser Vertrauen müssen sich andere erst verdienen!“ sagt der Hausverstand. “Erst einmal abwarten, vielleicht machen sie uns etwas vor?!“. Umgekehrt halten wir uns selbst tatsächlich grundsätzlich für vertrauenswürdig, weshalb es etwas Beleidigendes hat, falls man uns misstraut. Da können wir ja gleich tun und lassen, was wir wollen. Oder noch besser, wir wischen ihnen eins aus und zeigen ihnen, dass sie recht haben. Nein, natürlich nicht. Wir sind wirklich und wahrhaftig vertrauenswürdig, Ehrenwort! Und dann … passiert es doch. Wir schlittern in etwas – oder jemand? Eine Notlüge? – hinein und müssen entdecken, dass wir wohl doch nicht so vertrauenswürdig sind, wie wir dachten. Die Enttäuschung ist groß. Können wir uns selbst überhaupt vertrauen? Doch jetzt erst mal der Reihe nach.
Anfangs blind vor Vertrauen
Also zunächst, beim Kennenlernen, sind wir total angetan, von etwas oder jemand. Wir haben vollstes Vertrauen, ja wir sind sogar blind vor Vertrauen. Das behauptet zumindest unser Umfeld und ermahnt uns, vorsichtig zu sein. Man weiß ja nie, man hört ja einiges über diese Person, über diesen Betrieb, die Sache. Wir hingegen schlagen alle Bedenken in den Wind und schmeißen uns vertrauensvoll mitten hinein. Wir vertrauen blind, in der Hoffnung, nicht enttäuscht zu werden. Ein leises Gefühl des Zweifels ist zwar da, doch wir ignorieren es.
Vielleicht gehören wir auch zu denen, die es besser wissen. Die sind clever und geben sich zurückhaltend, so für alle Fälle. Man will ja nicht mit abgesägten Hosen dastehen, was vernünftig klingt und auch Sinn macht. Was genau wissen wir besser? Ähm, ach ja, dass man sich Vertrauen eben erst verdienen muss. Das Gegenüber muss erst beweisen, dass es vertrauenswürdig ist. Also unterziehen wir es am besten diversen Tests, um ihm auf den Zahn zu fühlen. Erst dann wissen wir Bescheid.
Manche – die meisten? – gehören zu denen, die längst das Vertrauen in alle und alles verloren haben. Sie waren mal so vertrauensselig. Zu oft jedoch wurde ihr Vertrauen ausgenützt, und sie wurden mit Füßen getreten, eben abgesägt. Da spart man sich manchen schmerzhaften Umweg, wenn man grundsätzlich allem und allen misstraut. Das Leben ist unberechenbar und wenig vertrauenerweckend.
Fazit: Blind vor Vertrauen? Blind ja, aber nicht vor Vertrauen, blind in Bezug auf Vertrauen trifft es eher. Das glänzt nämlich mit Abwesenheit. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen blindem und echtem Vertrauen? Wer sich mit Astrologie auskennt, weiß, hier geht es um Schütze- und Jupiterthemen. Es macht also Sinn, das Thema in einem größeren Rahmen zu betrachten, um ihm auf die Schliche zu kommen:
Echtes Vertrauen
ist nicht blind. Im Gegenteil, es sieht die Dinge – und Menschen – sogar viel klarer. Wie ist das möglich? Vertrauen ist doch etwas, was erst durch Erfahrung entsteht? Hat etwas oder jemand bewiesen, dass es oder er oder sie vertrauenswürdig ist, aufgrund seines korrekten Verhaltens, dann wächst das Vertrauen langsam und vorsichtig, wenn auch mit einem leisen Zweifel im Hintergrund, dass doch noch etwas auftauchen könnte, was es wieder zerstört. Wie „korrekt“ in Sachen Verhalten auszusehen hat, liegt im Auge des Betrachters. Das macht es etwas schwierig, dem Anspruch gerecht zu werden. Abgesehen davon stimmt das nur teilweise. Das Vertrauen ist hier zumindest aus der Höhle gekrochen und versucht, sich zu etablieren, so richtig vorhanden ist es noch nicht.
Wir beurteilen die Vertrauenswürdigkeit anderer anhand des eigenen Verhaltens. Das ist oft genug wenig Vertrauen erweckend, so dass ich mir nicht über den Weg traue. Wenn ich weiß, dass ich nicht vertrauenswürdig bin, weil ich mir selbst und anderen bei der nächsten Gelegenheit in den Rücken falle, misstraue ich auch anderen. Falls mir das jedoch nicht bewusst ist, weil ich ja davon ausgehe, vertrauenswürdig zu sein, reagiere ich trotzdem instinktiv mit Misstrauen gegenüber anderen darauf. Was noch entscheidender ist, ich vertraue auch dem Leben nicht, es fehlt am Urvertrauen. Echtes Vertrauen dagegen weiß, dass wir Fehler machen, oft Wasser predigen und Wein trinken. Und es weiß auch, dass das menschlich ist und zeigt, dass die Sehnsucht zwar da ist, (auf)richtig zu sein. Wir sind jedoch eine ewige Baustelle, die sich dorthin entwickelt – immer – ohne Unterlass. Darauf können wir vertrauen, und dieses Vertrauen wird garantiert nie enttäuscht.
Echtes Vertrauen interpretiert und bewertet nicht, das ist der Unterschied. Es muss nicht verdient werden, sondern ist einfach da und bildet ein starkes Bollwerk, ein Wurzelwerk, das uns erdet und verankert im Leben. Da können die Alltagsstürme toben wie sie wollen, sie werfen uns nicht um. Es kann nicht missbraucht oder enttäuscht werden. Wolf-Dieter Storl sagt, Bäume seien Wesen in tiefer Meditation, verbunden und verwurzelt mit allen Bäumen. Das inspirierte mich zur Vorstellung, dass in mir so ein Baum-Teil sei, versunken in tiefer Meditation, der mich mit dem Leben verbindet und verwurzelt, und mit allem was darin lebt. Das ist an und für sich schon vertrauenerweckend. So kann geschehen, was will, es wirft mich nicht um. Dieser Teil ist und war schon immer da, von Anfang an. Es fehlt und fehlte mir, ja uns, nie am (Ur)Vertrauen. Wir haben nur irgendwann den Kontakt verloren und wurden blind dafür. Doch da IST dieser Baum-Teil in uns, der meditiert, uns erdet und verankert. Rufen wir ihn doch einfach an. Wozu haben wir denn heutzutage so viele Kommunikationsmöglichkeiten?! Das 9. Haus, das Domizil des Schützen, ist ja nicht zufällig das dritte Beziehungshaus, wo wir in ganz andere Formen der Kommunikation eingeweiht werden. Und Kommunikation ist bekanntlich das A und O bei diesem Thema.
Dass echtes Vertrauen das Zwischenmenschliche, wie auch die Beziehung zu mir selbst, ja grundsätzlich den Zugang zum Leben auf eine höhere Plattform hebt, ist nicht nur Tatsache, sondern ein Versprechen. Da werden sogar (Vertrauens-)Blinde sehend.
Grundsätzlich
bringen wir anderen unser vollstes Vertrauen entgegen. So ein Quatsch! Tun wir nicht! „Unser Vertrauen müssen sich andere erst verdienen!“ sagt der Hausverstand. “Erst einmal abwarten, vielleicht machen sie uns etwas vor?!“. Umgekehrt halten wir uns selbst tatsächlich grundsätzlich für vertrauenswürdig, weshalb es etwas Beleidigendes hat, falls man uns misstraut. Da können wir ja gleich tun und lassen, was wir wollen. Oder noch besser, wir wischen ihnen eins aus und zeigen ihnen, dass sie recht haben. Nein, natürlich nicht. Wir sind wirklich und wahrhaftig vertrauenswürdig, Ehrenwort! Und dann … passiert es doch. Wir schlittern in etwas – oder jemand? Eine Notlüge? – hinein und müssen entdecken, dass wir wohl doch nicht so vertrauenswürdig sind, wie wir dachten. Die Enttäuschung ist groß. Können wir uns selbst überhaupt vertrauen? Doch jetzt erst mal der Reihe nach.
Anfangs blind vor Vertrauen
Also zunächst, beim Kennenlernen, sind wir total angetan, von etwas oder jemand. Wir haben vollstes Vertrauen, ja wir sind sogar blind vor Vertrauen. Das behauptet zumindest unser Umfeld und ermahnt uns, vorsichtig zu sein. Man weiß ja nie, man hört ja einiges über diese Person, über diesen Betrieb, die Sache. Wir hingegen schlagen alle Bedenken in den Wind und schmeißen uns vertrauensvoll mitten hinein. Wir vertrauen blind, in der Hoffnung, nicht enttäuscht zu werden. Ein leises Gefühl des Zweifels ist zwar da, doch wir ignorieren es.
Vielleicht gehören wir auch zu denen, die es besser wissen. Die sind clever und geben sich zurückhaltend, so für alle Fälle. Man will ja nicht mit abgesägten Hosen dastehen, was vernünftig klingt und auch Sinn macht. Was genau wissen wir besser? Ähm, ach ja, dass man sich Vertrauen eben erst verdienen muss. Das Gegenüber muss erst beweisen, dass es vertrauenswürdig ist. Also unterziehen wir es am besten diversen Tests, um ihm auf den Zahn zu fühlen. Erst dann wissen wir Bescheid.
Manche – die meisten? – gehören zu denen, die längst das Vertrauen in alle und alles verloren haben. Sie waren mal so vertrauensselig. Zu oft jedoch wurde ihr Vertrauen ausgenützt, und sie wurden mit Füßen getreten, eben abgesägt. Da spart man sich manchen schmerzhaften Umweg, wenn man grundsätzlich allem und allen misstraut. Das Leben ist unberechenbar und wenig vertrauenerweckend.
Fazit: Blind vor Vertrauen? Blind ja, aber nicht vor Vertrauen, blind in Bezug auf Vertrauen trifft es eher. Das glänzt nämlich mit Abwesenheit. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen blindem und echtem Vertrauen? Wer sich mit Astrologie auskennt, weiß, hier geht es um Schütze- und Jupiterthemen. Es macht also Sinn, das Thema in einem größeren Rahmen zu betrachten, um ihm auf die Schliche zu kommen:
Echtes Vertrauen
ist nicht blind. Im Gegenteil, es sieht die Dinge – und Menschen – sogar viel klarer. Wie ist das möglich? Vertrauen ist doch etwas, was erst durch Erfahrung entsteht? Hat etwas oder jemand bewiesen, dass es oder er oder sie vertrauenswürdig ist, aufgrund seines korrekten Verhaltens, dann wächst das Vertrauen langsam und vorsichtig, wenn auch mit einem leisen Zweifel im Hintergrund, dass doch noch etwas auftauchen könnte, was es wieder zerstört. Wie „korrekt“ in Sachen Verhalten auszusehen hat, liegt im Auge des Betrachters. Das macht es etwas schwierig, dem Anspruch gerecht zu werden. Abgesehen davon stimmt das nur teilweise. Das Vertrauen ist hier zumindest aus der Höhle gekrochen und versucht, sich zu etablieren, so richtig vorhanden ist es noch nicht.
Wir beurteilen die Vertrauenswürdigkeit anderer anhand des eigenen Verhaltens. Das ist oft genug wenig Vertrauen erweckend, so dass ich mir nicht über den Weg traue. Wenn ich weiß, dass ich nicht vertrauenswürdig bin, weil ich mir selbst und anderen bei der nächsten Gelegenheit in den Rücken falle, misstraue ich auch anderen. Falls mir das jedoch nicht bewusst ist, weil ich ja davon ausgehe, vertrauenswürdig zu sein, reagiere ich trotzdem instinktiv mit Misstrauen gegenüber anderen darauf. Was noch entscheidender ist, ich vertraue auch dem Leben nicht, es fehlt am Urvertrauen. Echtes Vertrauen dagegen weiß, dass wir Fehler machen, oft Wasser predigen und Wein trinken. Und es weiß auch, dass das menschlich ist und zeigt, dass die Sehnsucht zwar da ist, (auf)richtig zu sein. Wir sind jedoch eine ewige Baustelle, die sich dorthin entwickelt – immer – ohne Unterlass. Darauf können wir vertrauen, und dieses Vertrauen wird garantiert nie enttäuscht.
Echtes Vertrauen interpretiert und bewertet nicht, das ist der Unterschied. Es muss nicht verdient werden, sondern ist einfach da und bildet ein starkes Bollwerk, ein Wurzelwerk, das uns erdet und verankert im Leben. Da können die Alltagsstürme toben wie sie wollen, sie werfen uns nicht um. Es kann nicht missbraucht oder enttäuscht werden. Wolf-Dieter Storl sagt, Bäume seien Wesen in tiefer Meditation, verbunden und verwurzelt mit allen Bäumen. Das inspirierte mich zur Vorstellung, dass in mir so ein Baum-Teil sei, versunken in tiefer Meditation, der mich mit dem Leben verbindet und verwurzelt, und mit allem was darin lebt. Das ist an und für sich schon vertrauenerweckend. So kann geschehen, was will, es wirft mich nicht um. Dieser Teil ist und war schon immer da, von Anfang an. Es fehlt und fehlte mir, ja uns, nie am (Ur)Vertrauen. Wir haben nur irgendwann den Kontakt verloren und wurden blind dafür. Doch da IST dieser Baum-Teil in uns, der meditiert, uns erdet und verankert. Rufen wir ihn doch einfach an. Wozu haben wir denn heutzutage so viele Kommunikationsmöglichkeiten?! Das 9. Haus, das Domizil des Schützen, ist ja nicht zufällig das dritte Beziehungshaus, wo wir in ganz andere Formen der Kommunikation eingeweiht werden. Und Kommunikation ist bekanntlich das A und O bei diesem Thema.
Dass echtes Vertrauen das Zwischenmenschliche, wie auch die Beziehung zu mir selbst, ja grundsätzlich den Zugang zum Leben auf eine höhere Plattform hebt, ist nicht nur Tatsache, sondern ein Versprechen. Da werden sogar (Vertrauens-)Blinde sehend.
für Allgeiers Sternbild Magazin, Rubrik Astrologie & Philosophie