Geistiges Heilen - Es darf gelacht werden

… hieß der TV-Titel einer Serie in den 60ern. Gezeigt wurden Episoden mit bekannten Größen der Stummfilmzeit. Und wir nahmen die Einladung begeistert an, und wie! Die ganze Familie lachte am Sonntag nachmittags Tränen über Charlie Chaplin, Dick und Doof und Co. Gut so, denn Lachen ist bekanntlich gesund. Wie gesund tatsächlich sehen wir gleich.

 

Wenn wir über „Würze im Leben“ reden, kommen wir um dieses Thema unmöglich herum, auch wenn es uns im Alltag manchmal vergeht und vergessen geht. Doch es braucht keinen TV, um (wieder) in den Genuss dieser Würze zu kommen.

 

Es braucht weder ein bestimmtes Sonnenzeichen, noch ein entsprechend besetztes drittes Haus noch ein gut positionierter Merkur, um ein Spaßvogel zu sein, oder zumindest jemand, der gern lacht. Das Lachen wurde uns allen mit gutem Grund in die Wiege gelegt. Allerdings gilt es zu unterscheiden, denn oft lachen wir sehr wohl, aus vollem Hals sogar, jedoch ohne dass das Herz mitlacht. So dringt es nicht bis in die kleinste Zehenspitze, die auch gern mitlachen möchte.

 

Kein Humor

Humor ist, wenn man trotzdem lacht, sagt der Volksmund und damit mehr als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Anhand des Humors erkennen wir zwar, dass es möglich ist, zu lachen, auch wenn es einem dreckig geht. Die Dinge mit Humor zu betrachten ist sicher nicht falsch, doch innerlich ist beim Humor oft eine Diskrepanz zwischen dem Lachen und dem Gefühlten. Die kleine Zehe lacht nicht mit.

 

Das erinnert an die Figur des tragischen Clowns, der alle zum Lachen bringt, nur nicht sich selbst. Schauen wir genauer hin, entdecken wir, dass das Lachen beim Humor oft zulasten anderer geht und das bei weitem nicht so lustig ist, wie man denken könnte. Darin versteckt sind Zynismus, gegenüber sich selbst, Ätzendes witzig verpackt gegenüber anderen. Nein, diese Art des Lachens ist wenig heilsam, und das sage ich nicht, weil ich keinen Humor hätte.

 

Richtiges Lachen ist frei, spontan und unbelastet, uranisch explosiv wie ein Reflex. Es dient scheinbar keinem Zweck und erfüllt doch so manchen. Bricht es hervor, verändert es die Schwingung auf einen Schlag, von Null auf Hundert in Sekunden. Wir fühlen es. Es verbindet die unterschiedlichsten Menschen, wie ein Quadrat in der Astrologie, ein spannender 90°-Winkel zwischen Planeten, die theoretisch nichts miteinander gemein haben.

 

Im Körper passiert derweil Erstaunliches, unbewusst und ungesehen, und doch unglaublich stark und wirksam. Eben bis in die kleinste Zehenspitze hinein, die dankbar lacht. 

 

Auf der Ebene der Hormone

… geht die Post ab! Eine Flut sogenannter Glückshormone, Serotonin, Dopamin, Endorphine, Oxytocin und wie sie alle heißen, überschwemmen fühlbar den Körper. Das sind regelrechte Schmerzmittel, Aufbaumittel, die reinsten Drogen fürs System, nur ohne deren negativer Nebenwirkungen. Da soll nochmal jemand sagen, wir hätten keinen Einfluss aufs Hormonsystem! Hormone sind Botenstoffe, auch Neurotransmitter genannt. Wenn wir lachen, reagieren nicht nur die eigenen Hormone.

 

Es wirkt sich ebenso aufs Hormonsystem anderer aus. Die Botschaft kommt an, und sie müssen einfach mitlachen. Das erinnert an den Mond. Er wirkt aufs Wasser ein, bis in die Zellen hinein, auf Hormone und Emotionen. Nichts in der Natur kann sich diesem Sog entziehen. Wie wir seine Wirkung bewerten, ist natürlich individuell. 

 

Der eine fühlt sich wohl und geborgen damit, wenn er bei Vollmond emotional geflutet wird, magisch berührt und inspiriert. Anderen wiederum raubt es den Schlaf, weil sie sich der Gefühlsschwemme widersetzen. Auch das wirkt sich aufs Hormonsystem aus. Denken und Fühlen sind verbunden. 

 

Lachen hat also Macht, die Macht, die glücklich macht und Schwingungen wandelt im Nu. Ein herzhaftes Lachen „drückt“ den Hormonknopf und schwupp, schon entsteht Energie, wie aus dem Nichts und fließt hin- und mitreißend vom einen zum anderen.

 

Aus dem Nichts stimmt zwar nicht, von nichts kommt nichts. Es muss etwas da sein, das gedrückt werden kann, ein Widerstand, was an die Pluto-Thematik erinnert, wo Widerstände in Energie verwandelt wird. Die Wissenschaft nützt diese Form der Energiegewinnung und nennt sie Piezoelektrizität. Da wird vereinfacht gesagt Strom gewonnen auf Knopfdruck, so dass meine Türklingel weder Batterie noch Stromanschluss benötigt. Sie klingelt, WEIL sie gedrückt wird.

 

Ähnliches erleben wir bei einer Umarmung. Wir drücken einander und siehe da, es entsteht Energie. Ja, die Hormone reagieren auch hier, auch diese Botschaft kommt an. Die Lachmuskeln sind es, die gedrückt werden und den Hormonschub in Gang setzen. Ein Schock drückt ja auch Knöpfe, Muskeln erstarren, Stresshormone fluten das System.

 

Fazit

Echtes Lachen ist eine Urgewalt, eine transformatorische Kraft auf geistiger, emotionaler und körperlicher Ebene. Astrologisch zieht Lachen offensichtlich alle Register, hormonell ebenso, und sozial ist’s einfach genial. Die Umstände brauchen nicht lustig zu sein, auch in Momenten höchster Dramatik kann es seinen Auftritt haben und tut dann sein heilsames Werk.

Mitten im Ehestreit, wo jeder für seine Bedürfnisse, für sein Recht zu kämpfen und sich verteidigen zu müssen meint, einfach loszulachen, löst zwar keine Eheprobleme. Doch es legt den Schalter um und transformiert die ungute Schwingung, der Widerstand löst sich auf und man schwingt im Gleichklang. 

 

Wo Glückshormone fließen, finden sich konstruktive Wege und Möglichkeiten, die das dramatische Element zum Verschwinden bringen. Es verändert auf der Stelle den Blickwinkel. Insofern darf nicht nur gelacht werden, es ist ein Muss! Es wendet alles ins Plus und weg ist der Verdruss.

 

Und wie soll das gehen, wenn ich so gar nichts zu lachen habe? Ganz einfach, je öfter wir lachen, desto öfter überkommt uns das Bedürfnis. Auch Lachmuskeln wollen trainiert werden, denn eine Frohnatur wird nicht geboren durch positive Umstände, eine glückliche Kindheit, liebevolle Eltern. Obwohl es sicher hilft, wenn schon in der Kindheit viel gelacht wurde.

 

Legen wir den Fokus darauf, haben wir es auf dem Radar, und was dort sichtbar ist, lässt sich verfolgen. Gründe zum Lachen finden sich nicht immer, dann jedoch immer häufiger, jederzeit und überall. Sie sind frei verfügbar für alle, sprachunabhängig, kostenlos und dennoch wertvoll.

Und das ist gut so, denn Lachen ist, wenn wir es auf den Punkt bringen, nicht nur

Würze, sondern das Salz unseres Lebens.

©tina peel

Artikelreihe in Allgeiers Sternbild Magazin

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