Geistiges Heilen - Wenn der Schreck in die Glieder fährt

… dann nicht, um dort Urlaub zu machen. Seine Absicht ist, sich dauerhaft einzunisten. Es geht so schnell, er hatte nicht mal an der Türe geklingelt und um Einlass gebeten, wusste er doch, dass wir ihm sonst nie aufgemacht hätten. Auch er fällt also quasi mit der Tür ins Haus, nur ist es diesmal nicht das erste Haus, sein Spielfeld ist grenzenlos.
 
Ein bisschen Platz hat es noch im sechsten Haus, in das wir uns zurückziehen, um unsere Wunden zu lecken, eine Bestandsaufnahme des Schadens zu machen und uns ratlos den Kopf zu kratzen. Das fördert immerhin die Durchblutung. Und natürlich wird dort auch gehadert und gekämpft, nach Sündenböcken gesucht und um Mitleid und Beistand gerungen. Das dürfen wir uns auch einen Moment lang gönnen. Nützen wird es nichts. 
 
Wir werden den Kerl nicht los, jedenfalls nicht so. Es gilt, ihn zu akzeptieren. Gut, dass das nicht das Einzige ist, was in diesem Haus abgeht. Es ist ein Beratungszimmer, wo wir uns mit dem Körper zusammen setzen und austauschen. Er spricht und wir hören zu, stellen Fragen, machen eine Anamnese, erhalten Tipps und Rezepte werden ausgestellt. Auch wenn es um Geistiges Heilen geht, ist dieser Austausch unabdingbar. Also ... 
 
 
Was ist passiert? 
 
Oft nichts. Dem Schreck ist es egal, was ihn ins Leben gerufen hat. Etwas katastrophal Reales, die Mücke, aus der wir einen Elefanten machen, ja ein bloßer Hirnfurz reicht, und die Post geht ab. Der Effekt auf den Körper ist derselbe, er unterscheidet nicht. Wenn der Schreck in die Glieder fährt, hat er starke Gefühle im Gepäck. Schmerz, Wut, Angst, Verzweiflung, Schuldgefühle … . Gepäck, so unerträglich, dass uns Hören und Sehen vergeht im wahrsten Sinn des Wortes. Wir schrecken instinktiv zurück und würgen sie ab, was sie nicht zum Verschwinden bringt, sondern den Schreck dazu, in die Glieder zu fahren, weil er nirgendwo sonst hin kann. 
 
Auch er kann nicht anders. Immerhin tröstlich, nebenbei bemerkt: Der Schreck kann nur in Glieder fahren, solange wir noch einen Körper haben. Natürlich wollen wir diesen unerträglichen Zustand sofort beenden. Wir greifen reflexartig zu allerlei Unterdrückungsmaßnahmen, die den Druck dieses Gefühlsstarkstroms zumindest reduzieren, am liebsten zum Verschwinden bringen sollen. Es soll einfach aufhören, jetzt, sofort. Böser Fehler.
 
Es ist kein Zufall, dass sich Wasser- und Erdzeichen gegenüber stehen, was wir fühlen, zeigt sich im Körper, ganz besonders auch, was wir verweigern zu fühlen. Der Körper sagt dann „da da da“ und das tut weh. Diese „Zurückhaltung“ beim Fühlen, im wahrsten Sinn des Wortes, fühlt sich körperlich an, als wären unsere Glieder von Drahtseilen zurückgebunden, fixiert. Das geht übrigens nicht zulasten des Schrecks. Energetisch hängen wir in den Seilen, wodurch auch Feuer und Luft betroffen sind. Der Raum der Entfaltung ist eingeschränkt, Lebensfreude und -genuss gehen baden.
 
Jetzt wissen wir, was wir wollen: Erleichterung, nicht mehr fühlen, wieder Boden unter die Füße bekommen. Doch was wollen diese Gefühle? Eine berechtigte Frage, die sich lohnt, gestellt zu werden.
 
 
Gefühle wollen immer das eine 
 
So frech der Kerl auch ist, der Schreck, wir sollten ihm den Zutritt erlauben, statt zu Mauern. Wie gesagt, er kann nicht anders, irgendwo muss er hin. Ein Dauerlauf, um Adrenalin abzubauen, ist nicht immer möglich, wäre jedoch hilfreich. Entscheidender ist jedoch der Umgang damit, einmal mehr das Wie. Um es ganz banal mal kurz und knackig auf den Punkt zu bringen: Wir sollten uns erlauben zu fühlen was wir empfinden.
 
Starke Gefühle dürfen sein, und es gibt keinen Grund, davor zurückzuschrecken, SIE tun uns nichts, im Gegensatz zu uns. Wir tun ihnen einiges an, würgen, unterdrücken, verurteilen, mobben, bashen, hassen sogar, und ihnen damit Unrecht. Dabei wollen Gefühle nur das eine, egal welcher Couleur: fließen, und das kommt nicht von ungefähr. Ihre wahre Natur ist ein Segen, wie ein warmer Regen für den Lebensgarten. Warum und wieso? 
 
Es sind nicht sie, diese starken Gefühle, die uns körperlich, geistig und seelisch zusetzen. Das besorgen wir höchst persönlich. Wir mauern und produzieren dadurch erst die ganz großen Wellen, die uns umhauen. Das kennen wir aus der Natur. Auch hier kommt wieder das Thema Dramatisierung ins Spiel, siehe Artikel „Das Drama mit dem Drama“. Im Grund sind Emotionen Gefühle, die abgewürgt wurden, also nicht fertig gefühlt, das ist, was uns wie Drahtseile umschlingt und in den Seilen hängen lässt. 
 
Gefühle in Echtzeit fühlen, JETZT, also zulassen, was wir fühlen ist die Lösung und körperlich erlösend. Machen damit, müssen wir nichts, reagieren zwecklos. Sie kommen und gehen wie Wellen am Strand, wenn wir sie lassen. Sie sind nicht von Dauer, weder die angenehmen, noch die unangenehmen. Sogar die scheinbar unerträglichen – flüchtig, wie billiges Parfum, wie ich zu sagen pflege. Deshalb ist Traumaarbeit so heilsam, hier tauchen wir ein in Emotionen, die im Körper abgelegt sind, verdrängt. Sie werden berührt, das ursprüngliche Gefühl wird aus dem Körper ausgelöst und kommt in Fluss. Die Wellen beruhigen sich. Es ist nicht länger eine Emotion, die uns quält und zu allerlei Zwängen und Maßnahmen manipuliert.
 
Ergeben wir uns jetzt und hin, auch alten und lange gelagerten Emotionen, löst sich logischerweise auch die Schockstarre. Die Symptome ziehen nach – nach und nach. Der Schreck lässt nach, packt die Koffer und gibt unsere Glieder frei. Die Selbstheilungskräfte erhalten Vorschub und können endlich tun, was Selbstheilungskräfte so tun, heilen und reparieren. Sie sind umwerfend, stark wie Superman und Superwomen in einem, und unglaublich einfallsreich. 
 
Fühlen wir uns im Moment außer Stande, es zu fühlen, packen wir das Gefühl in Gedanken liebevoll in eine Schachtel, binden eine schöne dicke Schleife darum und tragen es in den „Keller“ (Symbol fürs Unterbewusstsein). Wir stellen es bewusst und gut sichtbar auf ein Regal, bis wir bereit sind, es zuzulassen. Taucht es zu früh wieder auf, wiederholen wir das geistige Ritual, bis wir es können. So verhindern wir die Verdrängung, es landet nicht im Körper. Das ist der Weg, respektive der Strom, der Strom der Vitalität. 
 
Machen wir uns also locker, ertrinken werden wir nicht. Lösungen lassen sich finden, immer. Sie warten nur darauf, uns zuzufallen. Wer’s nicht glaubt, probiert es aus!
 
 
Beratungen und Analysen
Meine witzig weisen Bücher und Ebooks,
nicht nur astrologisch, aber auch
... und vieles mehr auf: Abenteuer Selbsterkenntnis
 
Tina Peel erzählt, was passiert, wenn der Schreck mit der Türe ins Haus fällt - Abenteuer Selbsterkenntnis - Astrophilosophisches - witzig weise auf den Punkt gebracht
 Artikelreihe in Allgeiers Sternbild Magazin 

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