Licht aus – Spot an und Bühne frei für den Löwen

Der Sommer ist nun im August fix installiert, zumindest laut Kalender, die Batterien sind aufgeladen und wir sind ganz schön ausgeschlafen. Wir haben Energie zum Versauen und könnten Bäume ausreißen. Doch genau das sollten wir lassen, nicht nur Bäumen und Klimaschutz zuliebe, sondern weil es nicht darum geht, irgendetwas damit zu tun, sondern möglichst etwas, was uns freut. Alles andere wäre Energieverschwendung. Auch wenn wir Energie zum Versauen haben, ist sie schneller weg als die Polizei erlaubt, wenn wir nicht mit dem Herzen dabei sind, bei dem, was wir tun.

Man tut ja in seinem Leben so allerlei, das meiste dient dabei der Existenzsicherung, was auch nötig ist. Doch wenn das alles ist, haben wir über kurz oder lang das Gefühl in einem Hamsterrad festzustecken. Wir stehen morgens auf, gehen zur Arbeit, kommen abends heim, essen, chatten, schauen fern und dann ab ins Bett – und jeden Morgen grüßt das Murmeltier von Neuem. Da fragt man sich mit Fug und Recht „Ist das schon alles? Ist DAS Leben?“. Ja und nein, es ist ein Teil des Lebens, aber nicht alles, weil es eben um mehr als ums reine Überleben geht.

Es ist im Grunde Lehm in unseren Händen, den wir nach Herzenslust formen und gestalten können und sollen. Es liegt somit in unseren Händen, ob daraus ein nützlicher Topf wird, eine zierliche Tasse … Dummerweise tendieren wir zur Faulheit und lassen lieber gestalten als die Dinge in die Hand zu nehmen. Der Löwe in der Savanne lässt ja auch seine Weibchen jagen, während er königlich im Schatten thront und ihr Treiben im Auge behält. Doch bleibt er auf der faulen Haut liegen, kommt bald ein Konkurrent und klaut ihm seinen Harem. Dann kann er selber schauen, wie er zu seiner Gazelle kommt. Er muss also darauf achten, in seinem Königreich auch König zu bleiben, ja, auch herrschen will gelernt sein.

Okay, man weiß ja nicht so genau, wie das eigentlich geht, es fehlt oft an Inspiration und Fantasie. Und ist eine Rolle mal eingespielt, neigt man dazu, auf Nummer Sicher zu gehen und daran festzuhalten. Warum eine neue wagen? Wir wissen ja nicht, ob sie uns liegt. Sie könnte auch in die Hose gehen, was ziemlich peinlich wäre, der totale Gesichtsverlust! Blödsinn! Das einzige, das dabei zu Schaden käme, ist unser Stolz. Wagen wir uns jedoch immer wieder an neue Rollen, an solche, die das Herz sich wünscht, entstehen Selbstachtung und Respekt, sogar dann, wenn wir dabei versagen. Allein das Herz in die Hand zu nehmen und es zu riskieren, nötigt uns Respekt ab. Wir ziehen vor uns den Hut, ob so viel Mut. Das ist erst noch das beste Mittel gegen den Tretmühlenblues. Insofern können wir gar nicht verlieren im Lebensspiel. Und je mehr Herz drin ist in unserem Tun, umso größer die Freude.

Außerdem, wer hindert uns, aus einem Drama auszusteigen, in das wir gerieten, weil wir die Zügel schleifen ließen, sei es aus Unwissenheit oder absichtlich? Niemand außer unserem Hasenherz, das in der Hose ganz bestimmt nicht am rechten Fleck sitzt. Wir müssen schon selbst dafür sorgen, dass wir ein Leben leben, das Spaß macht und schmeckt, das nimmt uns wie gesagt keiner ab.

Schreiben wir also die Rolle um, die uns nicht oder nicht mehr passt, und mausern uns vom Statisten zum Hauptdarsteller unseres ganz persönlichen Lustspiels. Genau daran sollten wir festhalten, deshalb neigt auch der Löwe zur Fixiertheit, damit wir niemals damit aufhören, unser persönliches Leben nach Herzenslust zu formen und zu gestalten.

So richtig lustvoll ist das Leben jedoch, wenn man sich traut, sich nackt, unverstellt, ohne Masken und Verkleidung aufs Leben einzulassen, was in der Hitze des Sommers leichter fällt als sonst, und von ganzem Herzen aktiv daran teilnimmt. Da kommt Lebensfreude auf!

Auch wenn unserer Schöpferkraft Grenzen gesetzt sind, wie wir schon bald merken werden, und wir vor lauter Übermut so manchen Bock schießen und die Rechnung oft ohne den Wirt machen, tragen wir es mit Humor und werkeln munter weiter.
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Das Leben ist Lehm in unseren Händen


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