NICHT MEHR HINTER DEM MoND – oder doch?

Als Kind lebten wir sozusagen noch hinter dem Mond und vom Mond aus sieht die Welt natürlich ganz anders aus.

Schon nur das Größenverhältnis! Wie groß erschien uns damals unser Wohnviertel, wie weitläufig waren Straßen und Wege, die uns heute wie geschrumpft vorkommen.

Erwachsene überragten uns, wir blickten in mehrerlei Hinsicht zu ihnen auf. Worte nahmen wir wörtlich und glaubten an jedes Märchen, das man uns erzählte – an den Storch, ans Christkind, den Weihnachtsmann. Das beflügelte unsere Fantasie.

Doch ebenso für wahr nahmen wir es, wenn die Eltern stritten. Wir bezogen es auf uns. Aus unserer Sicht waren wir eben der Mittelpunkt unserer Welt.

Auch wenn wir nun längst nicht mehr hinter dem Mond sind, das Kind, das wir mal waren, steckt nach wie vor in uns. Es buhlt immer noch um Aufmerksamkeit – unsere! Denn wir sind nun Mutter, Vater, Kind in einem.

Theoretisch wissen wir das, praktisch ignorieren wir gern seine unpraktischen (emotionalen) Bedürfnisse.

Dabei: Darf mein Kind (mit)spielen, geht es uns allen dreien gut. Nur nicht heute, weil … och!


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