Der Wortschatz, aus dem wir uns täglich bedienen, verdient diesen Namen oft gar nicht. Er ist alles andere als ein Schatz und dabei geht es nicht nur darum, ob er beschränkt ist oder üppig und ausgefeilt, ob wir gebildet sind oder nicht. Um unsere Welt aus den Fugen zu heben, reicht schon ein einziger Begriff, nach dem wir im Alltag häufig greifen. Wir verwenden Worte, ohne zu überlegen. Sie brechen einfach aus uns hervor. Wir verwenden auch gern viele Worte, um klug, beredt und gebildet zu erscheinen und übertreiben es damit, je nachdem, wie groß das (unbewusste) Bedürfnis ist, beeindrucken zu wollen. Fremdworte zu verwenden – die wir vielleicht sogar selbst nicht so richtig verstehen –, ist ziemlich beliebt. Ob die Zuhörer tatsächlich beeindruckt sind und denken, man sei sehr gebildet, hängt manchmal vom Grad der Betäubung ab, welche die vielen (Fremd)Worte bewirken. Umgekehrt gibt es Leute, die wenig oder womöglich breit und im Slang reden, die wie „Kanalrat...