Eine kosmische Reise durchs Sonnensystem Teil 8 URANUS, Reformator und Defibrillator
Die Nüsse sind geknackt, die Steine überwunden, die Saturn uns in den Weg legte, wir haben die nötigen (Reife-)Prüfungen geschafft und konnten die Schwelle passieren. Jenseits von Raum und Zeit und Hamsterrad dümpeln wir in unserem Shuttle in völlig neuen Gefilden. Hier gibt es weder Konvention, noch Tradition (Saturn), weder Religionszugehörigkeit, noch Dogma (Jupiter). Im Himmel herrscht diesbezüglich absolute Freiheit, da wirken andere Gesetze als auf der Erde, die kosmischen. Vor uns liegen ganze Universen, Welten, die uns zum Staunen bringen und auch ein bisschen ängstigen wie alles, was neu ist und fremd.
Der erste transsaturnische Planet ist Uranus, unser nächstes Zielobjekt. Er ist schon so weit entfernt von der Sonne, dass er 84 Jahre braucht, um sie einmal zu umrunden, also ca. sieben Jahre durch ein Zeichen. Seine (Wieder)Entdeckung 1781 durch William Herschel revolutionierte das Wissen des klassischen Sonnensystems und noch so manches andere. Es war die Zeit der (französischen) Revolution und des Umbruchs, das lässt erahnen, welche Themen jetzt auftauchen werden. Gleich wissen wir nicht mehr, was unten und oben ist. Logisch, weil es kein Unten und Oben mehr gibt.
Einst Urvater des Universums
Uranus, römisch „Coelus“ (Himmel), war der Urvater des Universums, der erste Herrscher und früheste Gott des Himmels. Wann er in Vergessenheit geriet, ist unbekannt. Es scheint, als wäre Uranus in höhere geistige Sphären entschwunden, zu denen wir lange Zeit keinen Zugang mehr hatten. Zeus, sein Enkel, übernahm die Stelle des Göttervaters. Die Mythologie beschreibt den Vorgang kurz gefasst so: Uranus war furchtbar fruchtbar und zeugte mit Gaia, gleichzeitig seine Mutter wie Gattin – darüber brauchen wir uns nicht den Kopf zu zerbrechen, ist halt so – ganz fremdartige Kinder, Zyklopen, Hundertarmige, Titanen ... Aphrodite übrigens auch, und noch vieles andere. Was immer ihm gerade einfiel, Inspiration pur. Doch er traute ihnen nicht, sie waren unberechenbar (wie ihr Vater!), und sperrte sie weg. Gaia was not amused! Sie schenkte ihrem jüngsten Sohn Kronos (Saturn) eine diamantene Sichel, mit der er Uranus entmannte. Er, Saturn, herrschte dann, bis wiederum er von Zeus (Jupiter) entmachtet wurde und ein neues Zeitalter begann. Und was bedeutet das?
Saturn, Herrscher über Zeit und Schicksal, verdrängt das Chaos, was auf eine Verlagerung vom Geistigen aufs Physische hinweist. Doch anscheinend gab es Zeiten, in denen das Geistige mehr im Vordergrund stand, Uranus war schon mal entdeckt worden. Dann kam Saturn, das Materielle rückte in den Vordergrund, später war es Jupiter und seine etwas inkonsequenten Moralvorstellungen. Im 18. Jahrhundert rückte Uranus ganz plötzlich wieder ins Bewusstsein. Da rollten Köpfe tonnenweise, das alte, starre Denken musste weichen, das Chaos herrschte und brütete neues Gedankengut aus.
Der „Gehängte“
Erst müssen wir uns den Gesetzen der Materie beugen, quasi die allgemeinen Bestimmungen akzeptieren, bevor wir in den Genuss einer neuen Freiheit kommen. Genau wie im Internet, bei dessen Erfindung Uranus seine Finger garantiert im Spiel hatte. Das ist total sein Ding. Jetzt sind wir auch reif, um selbständig zu denken. Darauf wurden wir vorbereitet, getrimmt und geschult. Das ist in der Weite des Kosmos nötig, weil uns dort keiner mehr sagt, was richtig und was falsch ist. Im Tarot ist Uranus „der Gehängte“, der FREIWILLIG mit dem Kopf nach unten hängt. Seine Beine bilden die Zahl 4, die für Materie steht. Aus dieser Perspektive steht die Welt Kopf, der Kopf ist dort, wo sonst die Füße sind, und die Füße, wo der Kopf ist. Das verändert den Blickwinkel um 180° und fördert die Durchblutung im Kopf, was auch das Denken belebt und erfrischt. Das sollten wir beherzigen, denn, seien wir ehrlich, es sind nicht so sehr oder zumindest nicht allein gesellschaftliche Einschränkungen, die uns zu schaffen machen. Wir kollidieren eher mit den eigenen geistigen, beschränkten Sicht- und Denkweisen. Deshalb ist die Wirkung eines mentalen Kopfstands so revolutionär, es befreit den Geist. Jeder neue Gedanke hat das Potential, einzuschlagen wie ein Blitz und unser Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Damit steht und fällt die Freiheit im Leben, weil frei ist, wer sich mental nicht einschränkt. Es öffnen sich immer neue Dimensionen im Leben, geistige (Frei)Räume. Jetzt sind unzählige Realitäten möglich, und wir sind raus aus dem Hamsterrad, obwohl wir uns immer noch liebevoll und diszipliniert – Saturn sei Dank – ums körperliche Wohl kümmern. In einem vernachlässigten Körper startet man keine geistigen Höhenflüge. Da bleibt man am Boden, im wahrsten Sinn des Wortes.
Uranus im Horoskop
Wo Uranus steht, ist grundsätzlich mit Unruhe zu rechnen. Uranus „macht“ uns nicht nervös, sondern zeigt an, dass wir hier tendenziell – mal mehr, mal weniger, je nach Stellung – unter Strom stehen. Der Lebensbereich, das Haus, ist hier wichtig. Ist es das 9. Haus? Dann geht es um Erweiterungen im Leben. Es wird einem sehr wahrscheinlich immer wieder mal zu eng und man wirft von einem Moment auf den anderen alles über den Haufen und strebt etwas ganz anderes an. Sollte man zumindest. Das Umfeld schüttelt verständnislos den Kopf. Wer aus der Reihe tanzt und gegen den Strom schwimmt, stößt auf Unverständnis, ja sogar Ablehnung, weil er durch sein eigenartiges Verhalten das, was alle tun, in Frage stellt. Das ist unbequem. Steht Uranus dort im Löwen, bezieht es sich beispielsweise auf Herzensprojekte. Doch wo er auch steht, man sollte seinen Impulsen folgen, um immer genügend Freiraum und Spannkraft in Körper und Leben zu haben. Ein lebendiger, unser ureigener Rhythmus ist dort wichtig. Wir werden sonst nervös und neigen zu unüberlegten Ausbruchsversuchen, die sehr zerstörerisch sein können.
Und Uranus ist wirklich unbequem, so unbequem wie Herzrhythmusstörungen, aber auch so angenehm wie der Klang der Trommeln. Je nach Stellung sind wir ständig auf dem Sprung, wie elektrisiert. Doch wie gesagt, folgen wir seinen Impulsen, ist unser Alltag, ja unser Leben immer gut durchblutet und lebendig. Folgen wir ihnen nicht, fällt die Spannung ab, auch im Körper. Dann braucht es einen zündenden Gedanken, eine Idee, die als Defibrillator wirkt und dem Lebensbereich neues Leben einhaucht und frischen Wind hinein bringt.
Uran ist sein Element. Damit lassen sich Atome spalten, die wir einst für die kleinsten Moleküle hielten. Von wegen! Durchs Spalten entfaltet sich eine enorme Kraft. Die Entdeckung hat unsere Vorstellung von Materie schlagartig verändert. Diese Explosivkraft zeigt sich vor allem beim transitierenden Uranus. Wohl dem, der da nicht mauert! Jede neue Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen, bedeutet dagegen ein Stück mehr Freiraum und Freiheit, es verrückt unser Verständnis von was auch immer und vor allem auch von uns selbst. Das hilft uns, unsere eigene unverwechselbare Individualität zu entfalten, unseren Rhythmus zu finden und zu pflegen. Die Einweihung war ja schon eine einsame Sache, jetzt zwischendurch allein gegen den Rest der Welt zu stehen, fällt uns gar nicht mehr so schwer. Sollte es jedenfalls nicht, denn das ist ein wichtiger Schritt, um zu Neptun zu gelangen, wo wir dann … man staune … die Verbundenheit mit allen und allem kennenlernen werden.
Doch jetzt werden wir plötzlich von einem Quereinsteiger vom Kurs abgelenkt, den wir unbedingt vorher besuchen sollten. Öffnen wir also unseren neuerdings wachen Geist und steuern ein Objekt an, das völlig aus dem Rahmen fällt. Was ist das? Ein Planet? Ein Komet?
Der erste transsaturnische Planet ist Uranus, unser nächstes Zielobjekt. Er ist schon so weit entfernt von der Sonne, dass er 84 Jahre braucht, um sie einmal zu umrunden, also ca. sieben Jahre durch ein Zeichen. Seine (Wieder)Entdeckung 1781 durch William Herschel revolutionierte das Wissen des klassischen Sonnensystems und noch so manches andere. Es war die Zeit der (französischen) Revolution und des Umbruchs, das lässt erahnen, welche Themen jetzt auftauchen werden. Gleich wissen wir nicht mehr, was unten und oben ist. Logisch, weil es kein Unten und Oben mehr gibt.
Einst Urvater des Universums
Uranus, römisch „Coelus“ (Himmel), war der Urvater des Universums, der erste Herrscher und früheste Gott des Himmels. Wann er in Vergessenheit geriet, ist unbekannt. Es scheint, als wäre Uranus in höhere geistige Sphären entschwunden, zu denen wir lange Zeit keinen Zugang mehr hatten. Zeus, sein Enkel, übernahm die Stelle des Göttervaters. Die Mythologie beschreibt den Vorgang kurz gefasst so: Uranus war furchtbar fruchtbar und zeugte mit Gaia, gleichzeitig seine Mutter wie Gattin – darüber brauchen wir uns nicht den Kopf zu zerbrechen, ist halt so – ganz fremdartige Kinder, Zyklopen, Hundertarmige, Titanen ... Aphrodite übrigens auch, und noch vieles andere. Was immer ihm gerade einfiel, Inspiration pur. Doch er traute ihnen nicht, sie waren unberechenbar (wie ihr Vater!), und sperrte sie weg. Gaia was not amused! Sie schenkte ihrem jüngsten Sohn Kronos (Saturn) eine diamantene Sichel, mit der er Uranus entmannte. Er, Saturn, herrschte dann, bis wiederum er von Zeus (Jupiter) entmachtet wurde und ein neues Zeitalter begann. Und was bedeutet das?
Saturn, Herrscher über Zeit und Schicksal, verdrängt das Chaos, was auf eine Verlagerung vom Geistigen aufs Physische hinweist. Doch anscheinend gab es Zeiten, in denen das Geistige mehr im Vordergrund stand, Uranus war schon mal entdeckt worden. Dann kam Saturn, das Materielle rückte in den Vordergrund, später war es Jupiter und seine etwas inkonsequenten Moralvorstellungen. Im 18. Jahrhundert rückte Uranus ganz plötzlich wieder ins Bewusstsein. Da rollten Köpfe tonnenweise, das alte, starre Denken musste weichen, das Chaos herrschte und brütete neues Gedankengut aus.
Der „Gehängte“
Erst müssen wir uns den Gesetzen der Materie beugen, quasi die allgemeinen Bestimmungen akzeptieren, bevor wir in den Genuss einer neuen Freiheit kommen. Genau wie im Internet, bei dessen Erfindung Uranus seine Finger garantiert im Spiel hatte. Das ist total sein Ding. Jetzt sind wir auch reif, um selbständig zu denken. Darauf wurden wir vorbereitet, getrimmt und geschult. Das ist in der Weite des Kosmos nötig, weil uns dort keiner mehr sagt, was richtig und was falsch ist. Im Tarot ist Uranus „der Gehängte“, der FREIWILLIG mit dem Kopf nach unten hängt. Seine Beine bilden die Zahl 4, die für Materie steht. Aus dieser Perspektive steht die Welt Kopf, der Kopf ist dort, wo sonst die Füße sind, und die Füße, wo der Kopf ist. Das verändert den Blickwinkel um 180° und fördert die Durchblutung im Kopf, was auch das Denken belebt und erfrischt. Das sollten wir beherzigen, denn, seien wir ehrlich, es sind nicht so sehr oder zumindest nicht allein gesellschaftliche Einschränkungen, die uns zu schaffen machen. Wir kollidieren eher mit den eigenen geistigen, beschränkten Sicht- und Denkweisen. Deshalb ist die Wirkung eines mentalen Kopfstands so revolutionär, es befreit den Geist. Jeder neue Gedanke hat das Potential, einzuschlagen wie ein Blitz und unser Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Damit steht und fällt die Freiheit im Leben, weil frei ist, wer sich mental nicht einschränkt. Es öffnen sich immer neue Dimensionen im Leben, geistige (Frei)Räume. Jetzt sind unzählige Realitäten möglich, und wir sind raus aus dem Hamsterrad, obwohl wir uns immer noch liebevoll und diszipliniert – Saturn sei Dank – ums körperliche Wohl kümmern. In einem vernachlässigten Körper startet man keine geistigen Höhenflüge. Da bleibt man am Boden, im wahrsten Sinn des Wortes.
Uranus im Horoskop
Wo Uranus steht, ist grundsätzlich mit Unruhe zu rechnen. Uranus „macht“ uns nicht nervös, sondern zeigt an, dass wir hier tendenziell – mal mehr, mal weniger, je nach Stellung – unter Strom stehen. Der Lebensbereich, das Haus, ist hier wichtig. Ist es das 9. Haus? Dann geht es um Erweiterungen im Leben. Es wird einem sehr wahrscheinlich immer wieder mal zu eng und man wirft von einem Moment auf den anderen alles über den Haufen und strebt etwas ganz anderes an. Sollte man zumindest. Das Umfeld schüttelt verständnislos den Kopf. Wer aus der Reihe tanzt und gegen den Strom schwimmt, stößt auf Unverständnis, ja sogar Ablehnung, weil er durch sein eigenartiges Verhalten das, was alle tun, in Frage stellt. Das ist unbequem. Steht Uranus dort im Löwen, bezieht es sich beispielsweise auf Herzensprojekte. Doch wo er auch steht, man sollte seinen Impulsen folgen, um immer genügend Freiraum und Spannkraft in Körper und Leben zu haben. Ein lebendiger, unser ureigener Rhythmus ist dort wichtig. Wir werden sonst nervös und neigen zu unüberlegten Ausbruchsversuchen, die sehr zerstörerisch sein können.
Und Uranus ist wirklich unbequem, so unbequem wie Herzrhythmusstörungen, aber auch so angenehm wie der Klang der Trommeln. Je nach Stellung sind wir ständig auf dem Sprung, wie elektrisiert. Doch wie gesagt, folgen wir seinen Impulsen, ist unser Alltag, ja unser Leben immer gut durchblutet und lebendig. Folgen wir ihnen nicht, fällt die Spannung ab, auch im Körper. Dann braucht es einen zündenden Gedanken, eine Idee, die als Defibrillator wirkt und dem Lebensbereich neues Leben einhaucht und frischen Wind hinein bringt.
Uran ist sein Element. Damit lassen sich Atome spalten, die wir einst für die kleinsten Moleküle hielten. Von wegen! Durchs Spalten entfaltet sich eine enorme Kraft. Die Entdeckung hat unsere Vorstellung von Materie schlagartig verändert. Diese Explosivkraft zeigt sich vor allem beim transitierenden Uranus. Wohl dem, der da nicht mauert! Jede neue Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen, bedeutet dagegen ein Stück mehr Freiraum und Freiheit, es verrückt unser Verständnis von was auch immer und vor allem auch von uns selbst. Das hilft uns, unsere eigene unverwechselbare Individualität zu entfalten, unseren Rhythmus zu finden und zu pflegen. Die Einweihung war ja schon eine einsame Sache, jetzt zwischendurch allein gegen den Rest der Welt zu stehen, fällt uns gar nicht mehr so schwer. Sollte es jedenfalls nicht, denn das ist ein wichtiger Schritt, um zu Neptun zu gelangen, wo wir dann … man staune … die Verbundenheit mit allen und allem kennenlernen werden.
Doch jetzt werden wir plötzlich von einem Quereinsteiger vom Kurs abgelenkt, den wir unbedingt vorher besuchen sollten. Öffnen wir also unseren neuerdings wachen Geist und steuern ein Objekt an, das völlig aus dem Rahmen fällt. Was ist das? Ein Planet? Ein Komet?
Teil 8 der Planetenreihe im Sternbild Magazin |