Abenteuer Beziehungsleben 3.0 - Das schwarze Schaf

Das schwarze Schaf ...

Es ist anscheinend ein fester Bestandteil jeden Familienlebens. Obwohl man annehmen könnte, es könne nur eines geben – schließlich handelt es sich bei einem schwarzen Schaf um etwas Besonderes –, bekennen sich auf Anfrage, wem denn nun in ihrer Familie die Ehre gebührt es zu sein, gleich mehrere dazu. Als wäre es eine Auszeichnung. Ist es das?

Das „schwarze Schaf“ gehört landläufig nicht so richtig dazu, sei es durchs Aussehen oder durchs Verhalten, wenn nicht sogar aufgrund von beidem. Das ist vordergründig damit gemeint, wenn davon die Rede ist. Dabei wollen wir insgeheim unbedingt dazugehören, Teil einer Gemeinschaft sein, geborgen und sicher in ihrem Schoß, von allen geliebt. 

Das verlangt ja schon der Überlebensinstinkt. Wenn nun also mehrere diesen Status für sich beanspruchen, lässt das aufhorchen. Entweder sind sie tatsächlich nicht so rar wie gedacht, und es gibt in jeder Herde viele schwarze Schafe, oder … sie wollen gar nicht dazugehören und sondern sich absichtlich ab. Vielleicht aus Trotz? Jedenfalls steckt in diesem Thema ein großes Konfliktpotential, was das Zwischenmenschliche belastet und tatsächlich keine Seltenheit ist. Höchste Zeit, die Sache im Detail anzusehen.
 

Weg mit dem Schwarzweißdenken 

In einer Herde weißer Schafe sticht ein schwarzes Schaf optisch heraus, das stimmt. Ja, manchmal ist das sogar gewollt. Es ist ebenso ein Urinstinkt, aus der Masse herausragen und auffallen zu wollen. Bloß kein Normalo! Wir wollen „jemand“ sein oder zumindest mal werden. Das würde erklären, warum sich so viele als das schwarze Schaf bezeichnen. 

Nur, wer IST jemand? Doch auch nur irgendwer. Und wenn alle jemand sind, dann sind sie jeder, und das ist nun wirklich nichts Besonderes. Warum also sollte es anstrebenswert sein? Zumal es in Wahrheit nicht nur schwarz und weiß gibt. Jedes Schaf hat bei genauer Betrachtung eine andere Färbung, ein anderes Muster, diverse Farbschattierungen. 

Wer so denkt, dem entgeht die ganze Farbpalette dazwischen. Das tun bei weitem nicht nur plutonisch gefärbte Zeitgenossen, die zu solchen Extremen neigen. Uranisch gefärbte haben es sich auf die Fahne geschrieben, anders sein zu wollen als die breite Masse. Jungfrau-betonte urteilen zuweilen zu streng und zu hart und haben aus diesem Grund keine Lust, dazuzugehören. Sie sondern sich freiwillig ab – und leiden trotzdem darunter. Die Gründe fürs Schwarzweißdenken mögen unterschiedlich sein, die Lösung ist immer dieselbe. Es muss mehr Farbe her.


Zuwenden statt abwenden 

Um möglichst viele Farben erkennen zu können, ist es nötig, sich zuzuwenden. Aus der Nähe zeigt sich eine andere Realität. Ob es sich um eine (Herkunfts-)Familie, handelt, einen Stamm, eine Rasse, lassen wir uns aufs Individuum ein, lernen wir es kennen und erfahren wieder mal Erstaunliches wie Alice im Wunderland. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, JEDER ist ein Unikat, so einzigartig wie sein Fingerabdruck. Das ist viel mehr als bloß „jemand“. Das Offensichtliche ist offensichtlich schwer zu erkennen, besonders aus der Distanz.

Wenden wir uns zu statt ab, ändert sich die Einstellung grundlegend, was zur Lösung nicht nur dieses Konflikts beiträgt. Das ist vielleicht nicht immer gewünscht, nicht jedes Schaf liegt uns, und wir schwingen nicht mit allen auf der gleichen Wellenlänge. Wie auch, eine Gemeinschaft besteht aus so vielen Individuen, wie sie Mitglieder zählt. Die schiere Vielfalt macht das unmöglich und ist auch nicht nötig. 

Halten wir anderen wenigstens ihre Eigen- und Einzigartigkeit zugute, die wir nicht immer verstehen, ja auch nicht verstehen müssen. Wir müssen nicht einmal uns selbst verstehen. Akzeptieren wir sie einfach, wie sie sind. Das ist nötig. Ebenso nötig ist es, immer wieder die Hand auszustrecken, gerade bei unseren Liebsten und Nächsten. Auch das ist öfters mal ein Elchtest fürs Ego. Denn eines ist sicher, die Herde bietet tatsächlich Schutz und Geborgenheit, die Verbundenheit ist eine Quelle der Kraft, nicht nur eine Quelle des Frusts. Das sollten wir nicht aufs Spiel setzen. Graben wir noch tiefer, stoßen wir auf …
 

Die Quelle des Frusts 

Was ist, wenn es den schwarzen Schafen nur so vorkommt, als ob sie nicht geliebt würden, und es stimmt gar nicht? Die subjektive Wahrnehmung entspricht oft so gar nicht den Tatsachen. Man denkt und meint bekanntlich vieles, meist mit unguten Auswirkungen. Tatsache hingegen ist, dass eine der größten Herausforderungen die ist, sich selbst zu lieben. Wenn man weiß, wie Menschen ticken, weiß man auch, das kommt nicht nur in den besten Familien vor, wie eine Redewendung treffend sagt. Es ist sogar weit verbreitet und würde ebenfalls erklären, warum es so viele schwarze Schafe zu geben scheint.

Das schwarze Schaf einer Familie könnte also ganz einfach jemand sein, der sich selbst nicht liebt. Sich als solches zu empfinden, ist nur ein weiterer Hinweis darauf, was im eigenen Inneren abgeht. Die eigene Ablehnung wird quasi nach außen projiziert. Wie sich das auswirkt? Wie ein schwarzes Loch im Universum, man kann so viel Liebe hineinwerfen, wie man will, sie verschwindet unreflektiert, als würde sie nicht existieren. 

Dummerweise, wer nicht liebt, wird sauer, frustriert, ist ständig wütend und unzufrieden, mit sich, mit anderen, mit der ganzen Welt. So viel Frust ist nicht nur unerträglich, es ist ein untrügliches Zeichen für mangelnde Selbstliebe. Liebe lässt sich nicht erzwingen, Selbstliebe ebenso wenig. Sie lässt sich auch nicht herzaubern. 

So wie Frust durch Ablehnung entsteht, entsteht Liebe in jeder Form durch Zuwendung. Dann wächst das zarte Pflänzchen, durchbricht die Mauern unserer Ablehnung, wächst weiter, gedeiht und verströmt seinen Duft in der ganzen Umgebung. 

DAS wirkt attraktiv, nicht nur auf Bienen, auch auf Schafe. Und plötzlich könnte man die ganze Schafherde, ja die Welt umarmen (und sie uns), weil man sie endlich in Farbe sieht. Tut man dann meistens sogar, man kann nicht anders.

Nun bleibt nur noch die Frage offen: Ist ein weißes Schaf in einer Herde schwarzer Schafe das schwarze Schaf?

©Tina Peel

Tina Peel - Abenteuer Selbsterkenntnis

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