Januar – Jetzt haben wir es schon fast geschafft

Geschafft! Die Sonne hat ihr Ziel erreicht, den tiefsten Stand und ihren Wendepunkt. Ab jetzt steigt sie jeden Tag ein weniger höher. Schon ein paar Tage nach der Wintersonnenwende spürt man die Veränderung der Lichtverhältnisse, auch wenn sie minimal sind. Man hört hier und dort Leute sagen, Frühling liege in der Luft. Dabei kommt der Winter jetzt erst richtig in Fahrt, mit Frost, Eis und Schnee. Es liegt am Licht, wir reagieren ähnlich sensibel darauf wie zur Sommersonnenwende. Deshalb überfällt uns Aufbruchstimmung mitten im energetischen Januarloch, in tiefster Dunkelheit. Natürlich, wann denn sonst? Ist man ganz unten, kann es nur noch aufwärts gehen, das erfahren wir im Laufe des Lebens immer wieder. Die guten Vorsätze zum Jahresbeginn sind eine logische Reaktion und dienen als Zielvorgabe. Ob der innere Schweinehund wohl mitmacht?


Nach 500 Meter haben Sie Ihr Ziel erreicht
Auf unserer Lebensreise haben wir schon viel erlebt und begriffen, man lernt nie aus. Wir sind immer unterwegs, solange wir leben. Dass man die Weisheit nicht mit Löffeln fressen kann und auch nicht muss, nimmt uns etwas den Druck, alles wissen, verstehen und können zu müssen. Was wir jedoch wissen ist, dass wir theoretisch alles erreichen können, was wir uns vornehmen, unter Berücksichtigung gewisser Regeln und Gesetzmäßigkeiten. Unser inneres Navi lenkt uns hin, was gut ist, denn an Lebensstraßen stehen keine Wegweiser. Wege gibt es viele, nicht alle führen nach Rom. Welches davon UNSERER ist, müssen wir selbst herausfinden. Auch wenn wir uns manchmal verfahren, weil das innere Navi unklare Anweisungen zu geben scheint, gehört das mit zum Plan, denn so mancher hat seinen Weg gefunden, als er vom Weg abkam und im Kraut landete. Nebenbei hat er wertvolle Erfahrungen und sich selbst gesammelt. Nichts fördert die Klarheit mehr als wenn es nicht reibungslos läuft. Wir finden immer unseren Weg, darauf können wir vertrauen, sofern wir unseren Zielen treu bleiben und dran, ausdauernd und beharrlich, über Stock und Stein, im wahrsten Sinn des Wortes, denn ...


Geschenke gibt‘s nicht nur an Weihnachten
Das Leben legt uns Steine in den Weg und wirft uns Knüppel zwischen die Beine. Nicht etwa, weil wir ihm auf den Keks gehen oder aus Bosheit. Nö! Es lenkt und leitet uns auf diese Weise und sorgt dafür, dass wir nicht nur Blasen an den Füssen kriegen und die Waden trainieren, sondern Reife entwickeln und uns weiter. Die Steine, die es uns in den Garten wirft, sind also tatsächlich Geschenke und Leithilfen. Natürlich erkennt man das erst, wenn man die Lage in einem größeren Rahmen betrachtet, was der Schütze uns zuvor glücklicherweise verklickert hat. So wissen wir Bescheid und sind deshalb auch nicht bockig, wenn wir uns im Alltag wieder mal die Zehe an einem besonders scharfkantigen Stein anstoßen. Wir gehen jetzt nicht mehr wie ein bissiger Hund auf den Boten los, der das Geschenk ausliefert und sich vielleicht als nervige Schwiegermutter oder unangenehmer Nachbar verkleidet, als Krise in irgendeiner Form. Schließlich wollen wir mit dem selben Respekt behandelt werden, wenn auch wir als verkleidete Boten diesen Liebesdienst für andere verrichten. Wir nehmen das Geschenk an, zähneknirschend, und konzentrieren uns auf die Herausforderung. Widerstand ist zwecklos und kostet nur Energie. Zugegeben, es braucht schon etwas Reife und Durchblick, damit uns DIESES Licht aufgehen kann.


Das WESENtliche sehen ...
Erklimmt man einen Berg, lässt man irgendwann die Baumgrenze hinter sich, die Natur wird immer karger. Genau so ist es auch im Januar, farblos und karg, damit nichts den Blick vom Wesentlichen ablenkt. Da wir zu Bequemlichkeit neigen, garantieren harte Bedingungen, dass wir dranbleiben. Wir besitzen bekanntlich diesen Urtrieb, alles verbessern und heilen zu wollen, der schafft es, den inneren Schweinehund zu überwinden, der ohne Druck nicht nur unsere Silvester-Vorsätze frisst. Es liegt in seiner Natur, er will keine Veränderungen, sondern Sicherheit. Doch Ausdauer und Disziplin sind kein Thema mehr, wenn es hart auf hart geht. Und so erreichen wir eines Tages das angestrebte Ziel, aus eigener Kraft. Da stehen wir dann, majestätisch wie ein Steinbock am Gipfel, und erhalten unsere Belohnung, wir haben sie uns redlich verdient. Die Welt liegt uns zu Füssen und zeigt ihr wahres Gesicht. Winzig und unbedeutend sehen von hier aus die Alltagsquerelen aus. Es liegt nicht allein an der dünnen Luft, dass uns der Atem stockt, es ist der überwältigende Anblick des Gesamtbildes. Da hängt ja alles mit allem zusammen, entdecken wir, alles ist eins! Und unsere Lebensumstände … oh mein Gott ... sind an unser Verhalten gekoppelt. Dann tragen wir ja selbst die Verantwortung dafür. Genau! Bisher konnten wir sie wahlweise einem ungünstigen Schicksal, den Umständen, ach ja, den Sternen natürlich (es steht ja in meinem Horoskop, ich kann nicht anders), anlasten. Nur für die Erfolge standen wir gern grade, da zeigten wir Rückgrat. Während der Adventszeit kamen wir der Wahrheit schon näher, da gingen uns diesbezüglich schon einige Lichter auf. Die Erziehung in Sachen Umgang mit Energie, die sich seit dem Widder durch alle Zeichen zieht, trägt eben ebenfalls Früchte. Und jetzt sind wir Früchtchen endlich trocken hinter den Ohren, erwachsen und reif, die ganze Verantwortung zu übernehmen! Jeder erreicht irgendwann diesen Punkt, wo er erkennt, dass er nie vom Schicksal, von ‚denen da oben‘ (‚Houston‘?), Schwiegermüttern oder Nachbarn gegängelt und gebeutelt wurde, sondern immer nur von seiner eigenen Unwissenheit. Diese Erkenntnis hat wieder mal Konsequenzen.


Der höchste Punkt ist erreicht – ein guter Grund zum Feiern!
Weiß man, wie der Hase läuft, gibt es keine Ausreden mehr. Man kann nicht mehr blind drauflos leben als hätte man keine Ahnung. Der höchste Punkt in der Materie ist erreicht, der Steinbock ist das dritte und letzte Erdzeichen. Noch haben wir einen Körper, der an die Gesetze von Raum und Zeit gebunden und vom Lauf der Sonne abhängig ist. Doch jetzt, aus der Steinbockperspektive, kennen wir seinen wahren Wert. Dank ihm können wir Erfahrungen sammeln, wachsen und uns entfalten, lieben, tanzen, fühlen … Er ist das Tor zum Kosmos, durch ihn treten wir ins Leben ein und auch wieder hinaus. Im Stier mussten wir für seine grundlegenden Bedürfnisse sorgen, das fanden wir oft ätzend, Grenzen wurden ausgereizt. In der Jungfrau galt es, diesbezüglich längerfristig zu planen, uns an Umstände anzupassen und das Beste daraus zu machen – eine Zumutung, aber notwendig, man kann nicht von der Hand in den Mund leben. Im Steinbock bringen wir es in Sachen Lebenserhaltung und Entfaltung nun zur Meisterschaft. Wir haben begriffen, wer das Leben missachtet, kommt in seiner Entwicklung nicht weiter. Der Körper pfeift ihn so lange zurück, bis er ihn und die damit verbundene Versorgungspflicht annimmt. Wie wir mit Körper und Leben umgehen, wirkt sich auf andere aus. Schaden wir uns, schaden wir allem Leben, weil alles mit allem verbunden ist. Also nehmen wir sie an, diese Verantwortung, und stellen uns in den Dienst allen Lebens. Wer es durchschaut, kann nicht anders als es lieben, in all seinen Erscheinungsformen. Wau! So viel Selbsterkenntnis muss jetzt wirklich gefeiert werden, das war eine schwere Geburt, mitten im Stall von Bethlehem. Halten wir doch einen Moment inne und genießen den Ausblick am Gipfel, bevor wir uns an den Abstieg machen. Wir können nicht oben bleiben, noch nicht – zu karg die Natur, es gibt nichts zu futtern auf dem Mount Everest, und zu dünn die Luft. Also folgen wir dem Lauf der Sonne, steigen hinunter, mitten hinein ins Alltagsleben und ab auf den nächsten Gipfel. Will man im Wassermann die Materie überwinden und grenzenlose Freiheit erfahren, führt kein Weg daran vorbei, sich ganz darauf einzulassen. Es ist es wert, denn alles Leben ist heilsam und heilig! Damit wir das im Alltagstrubel nicht vergessen, feiern wir es am besten einmal jährlich. Warum nicht an Weihnachten, zur Wiedergeburt des (Tages-)Lichts?

©tina peel

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