Wir ziehen durch die Häuser ~ Haus 12: Ich und das Ende der SehnSUCHT

Hätte ich keinen Kopfstand gemacht, hätte ich die verlorene Lieblingssocke wohl nie gefunden und die Sehnsucht der beiden Socken nach Wiedervereinigung wäre unerfüllt geblieben. Was für ein sonderbarer Gedanke! Da klingelt doch was bei mir, kann es jedoch nicht richtig fassen. Ach, ich habe jetzt keine Zeit, mich mit so was zu befassen, obwohl ich das unbestimmte Gefühl habe, dass ich es sollte. Als ob es etwas in Ordnung bringen, ein Rätsel lösen könnte. Wie komme ich denn darauf, es sind doch nur Socken? Ich glaube, jetzt geht meine Fantasie mit mir durch.

Da wehrt sich ja jemand heftig vor der Türe des 12. Hauses. Ich glaube, ich muss dieser bockigen Seele noch ein paar Hinweise und Symbole schicken, damit sie den Eingang findet. Am besten nachts, wenn sie schläft. Da komme ich besser am Wachhund, dem Verstand vorbei. Ich könnte ihr auch etwas in den Kaffee schütten, was ihn ausknockt. Nur verträgt der Körper das schlecht und die arme Socke glaubt dann irrtümlich, dass sie diese Türe nur über Substanzen öffnen kann. Ist diese falsche Verknüpfung erst mal installiert, lässt sie sich nur schwer demontieren, schon nur, weil es dort drin in Haus 12 so geil ist. Nein, so geht das nicht. Den Zugang zu finden mag schwierig sein, nicht von ungefähr liegt diese Erfahrung am Schluss der Reise. Doch wenn Zeit und Seele reif dazu sind und mit ausreichend Disziplin und Ausdauer klappt es. Ich vertraue auf ihre Intuition und natürlich auf die Sehnsucht, die bockige Seelen kraftvoll am Kragen durch alle Häuser zieht, bis hierher.


Die Stille ruft
Also neuerdings vertrage ich ja kaum noch Alkohol, dabei war ich früher so trinkfest. Und abends habe ich das dringende Bedürfnis, Handy, Notebook, Fernseher und Co. auszuschalten und einfach still zu sein. Ich habe sogar angefangen vor dem Schlafengehen zu meditieren. Anfangs war es schwierig, zur Ruhe zu kommen, die Gedanken spielten verrückt. Doch mit berührender Musik schaffe ich es. Dann ist es als würde ich einsinken in den Moment, abtauchen in eine andere Welt und mich darin auflösen. Was mich tagsüber abgelenkt oder belastet hat, fällt von mir ab. Die Welt und ihr Getöse tritt in den Hintergrund, die Zeit steht still. Da ist endlich Ruhe und Geborgenheit. Ach, dieser Zustand ist schwer zu beschreiben, am ehesten wie ein Heimkommen, und das erfrischt mich mehr als ein paar Stunden Schlaf, total heilsam. Ich bin regelrecht süchtig danach. Was mich besonders freut, ich kann mich morgens wieder an meine Träume erinnern, was seit meiner Kindheit nicht mehr der Fall war. Ich träume sogar konkrete Lösungen für aktuelle Probleme. Ich brauche nur danach zu fragen und richte so meine Gedanken darauf aus. Über kurz oder lang erhalte ich Antwort, manchmal sogar tagsüber. Beispielweise steige ich unter die Dusche und peng, da ist die Lösung. Nein, nicht in der Dusche, sie steigt wie ein Bild oder Gefühl in mir hoch. Oder ich reagiere intuitiv auf ein Problem und merke hinterher, dass ich genau das schon geträumt hatte. Mein Leben hat sich doch sehr gewandelt, seit ich in Haus 11 aufgehört habe, alles zu bewerten und zu verurteilen. Als hätte sich ein Schleier gelüftet und ich sehe vollkommen klar. Äußerlich ist es scheinbar dasselbe, dieselbe Arbeit, dieselben familiären Herausforderungen. Morgens aufstehen, Tagewerk verrichten, abends schlafen gehen. Doch das Licht ist heller, der Alltag farbiger, es hat alles viel mehr Tiefgang und Bedeutung. Ich nehme nicht mehr alles persönlich. Das Gefühl, dass andere oder das Leben überhaupt mir schaden wollen, ist verschwunden. Ich sehe jetzt, dass jeder mit sich und seinen Herausforderungen beschäftigt ist. Das macht mich gelassener und entspannter. Was immer mir im Leben auch begegnet, fördert meine Entwicklung, die kniffligsten Situationen sind dabei die größten Lehrer. Diese Quasselstrippe in mir hatte also recht, sie ist ein prima Ratgeber, auf den ich mich verlassen kann. Wir sind ein richtig gutes Team geworden.

Danke für die Blumen geliebtes Wesen. Jetzt bist du in Haus 12 und am Ende deiner Seelenreise angekommen – vorläufig, denn jedes Ende beinhaltet einen neuen Anfang. Doch zunächst wartet ein Teil von dir schon sehnsüchtig darauf, entschleiert zu werden und mit dir zu verschmelzen. Es geht wieder ans Frösche Küssen wie in Haus 8, nur dass der Frosch diesmal unsichtbar zu sein scheint. Hätte die Crew der Titanic auch mal unter die Wasseroberfläche gelinst statt Party zu machen (das ist reine Spekulation meinerseits), hätte sie die wahren Ausmaße des Eisbergs rechtzeitig entdeckt. Nur weil etwas oberflächlich betrachtet nicht sichtbar ist, ist es trotzdem da und wirkt aufs Leben ein, so wie homöopathische Hochpotenzen oder unterirdische Wasserströmungen, oder eben der Eisberg. Genauso ist es mit den Themen der Zeichen des 12. Hauses. Sie treten inkognito auf, mit Tarnkappe, und stiften Chaos und Verwirrung im Alltag bis man sie entlarvt. Es könnte sich bei dir um den Skorpion handeln,um deine Fähigkeit, dich tief auf alles und alle einzulassen und den Dingen auf den Grund zu gehen. Um nicht emotional unterzugehen, gehst du instinktiv auf Distanz wie ein Kind, das sich die Augen zuhält und meint, man sehe es nicht. So wirst du natürlich erst recht von fremden Emotionen geentert, denn, was du zu vermeiden suchst, ziehst du magisch an. Welche Themen dort auch stehen, ausweichen, flüchten oder ignorieren erlöst sie nicht, sondern auf Tuchfühlung gehen, hinschauen, respektive hin- und einfühlen, wie du es in Haus 8 gelernt hast. So küsst du den Frosch, enttarnst und integrierst das Rumpelstilzchen. Es verliert seine Macht über dich und deine Angst vor Nähe löst sich in Luft auf. Insofern bist du gut unterwegs, denn diszipliniertes Meditieren hilft schon sehr beim Entschleiern und Loslassen (Integrieren).


Den letzten Schleier lüften
Du hast recht, ich kann viel besser loslassen und mich hingeben. Emotionen, ob meine oder fremde, haben tatsächlich ihre Macht über mich verloren. Sie sind was sie sind, Strömungen, die meine Seele bewegen. Jetzt wo ich sie bewusst wahrnehme, machen sie mir keine Angst mehr. Ich fühle mich zutiefst verbunden mit allem was beseelt ist, hege und Pflege das Leben in allen Erscheinungsformen. Natürlich ist es oft schwer, anderen beim Leiden und Strampeln zuzusehen, auch wenn ich aus Erfahrung weiß, dass es eine Frage der Entwicklung ist. Nur aus Erfahrung lernt und entwickelt man sich weiter. Kommt Zeit, kommt Erlösung und Heilung. Trotzdem geht es mir nahe, eben weil ich es selbst erlebt habe. Mein Mitgefühl ist grenzenlos, zumal da ich weiß wie leicht man sich aus Schmerz und Leid befreien kann und wie unnötig schwer man es sich macht. Na ja, leicht ist relativ, gerade weil es leicht ist, ist es schwer. Daniel Pierce, der schizophrene Professor der Neurowissenschaften in der Serie Perception (Wahrnehmung), trifft den Nagel auf den Kopf mit der Aussage „Realität ist ein reines Produkt der Fantasie“. Die zu zügeln ist schlimmer als die Zähmung einer Rotte von Wildschweinen. Ich sage ständig: „Komm, wach auf liebe Seele! Es ist nicht so wie du denkst, du verletzt dich nur selbst damit! Mach den Kopfstand, wage eine neue Sichtweise“. Doch sie hört mich nicht. Da klingelt wieder was …

Oh Gott! Jetzt hast du‘s! Ich bin … … es SELBST, die ganze Zeit schon. Ich bin du, du bist ich, wir sind eins wie der Eisberg über und unter Wasser. Bist also aufgewacht geliebtes Wesen! Ja, da ist nichts Trennendes zwischen uns, wir sind und waren immer eins, ich hatte es nur vergessen. Endlich daheim, wie paradiesisch! … Aber was ist jetzt los?! Och, da drängt ja schon wieder ein Teil von mir Richtung Ausgang und will die Reise antreten. Es gibt eben nichts Besseres für Selbsterkenntnis als ein Leben in der Materie. Und was nützt es im Paradies zu sein, wenn man sich dessen nicht bewusst ist? Na dann gute Reise kleine Seele, ich bin an deiner Seite, wie immer.

©tina peel






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