Wir ziehen durch die Häuser ~ Haus 10: Ich und die Selbstverwirklichung

Mein Studium hat Jahre gedauert und mich viel gekostet, Geld, Zeit, Nerven, Ausdauer, Geduld. Ich habe auf vieles verzichtet, nächtelang durchgepaukt und mir weitere unzählige Nächte um die Ohren gehauen, nicht mit Feiern. Es war Prüfungsangst, was mich nicht schlafen ließ. Ich hatte kaum Zeit für Freundschaften oder Freizeit, geschweige denn für die Liebe und tröstete mich damit „Sobald ich meinen Abschluss habe, dann … fängt mein Leben an“. Nun habe ich mein Diplom, sogar mit Auszeichnung, in der Tasche, also alles erreicht, was ich angestrebt hatte, und trotzdem nicht das Gefühl, angekommen zu sein. Ich fühle mich zwar erleichtert, aber vor allem einfach nur leer.

Kein Wunder, liebe Seele. Dieses Ziel hat dich jahrelang erfüllt und völlig vereinnahmt. Doch auch der längste Weg ist mal zu Ende und der Platz, den es mit seinem dicken Hintern besetzt hielt, ist plötzlich frei. Es entsteht ein Vakuum, diese Leere, die du fühlst. Doch das Leben steht nicht auf Vakuen, es kann darin keinen luftleeren Raum geben. Also rutscht automatisch etwas nach, und sei es auch nur ein Gefühl des Verlusts oder Frusts, dem du nachjagen könntest. Kleiner Tipp: tu‘s nicht. Du brauchst dringend nebst einer Erholungspause ein neues Ziel. Du könntest ja beides kombinieren und die Pause zum Pläne Schmieden verwenden. Noch besser wäre es jeweils, schon vorher zu wissen, welchen Gipfel du als nächstes anpeilen willst, dann entsteht erst gar keine Leere. Also klopf dir den Staub von den Kleidern und unbedingt auf die Schulter, das hast du prima hingekriegt, liebe Seele. Dann stell deine innere Satellitenschüssel auf wie in Haus 9 gelernt, richte sie auf den Kosmos und lausche. Welcher „Berg“ ruft? Ziehe die Wanderschuhe an, schultere deinen Rucksack, der wieder einige Schätze mehr enthält, und folge dem deutlichsten Signal.


Wohin des Wegs?

Etwas drängt mich vorwärts.

Richtig, liebe Seele. Schau nicht mich an, ich bin es nicht. Es ist das Leben in dir, das sich durch dich weiter entwickeln und entfalten will. Es gibt noch einige Lichter, die dir aufgehen wollen und du willst das doch auch, gib es zu.

Könnte mal bitte jemand einen Wegweiser aufstellen, auf dem geschrieben steht, wo es für mich langgehen soll? Hallo? Wo ist der Weg?

Kommt darauf an, welches Ziel du gerade angepeilt hast, du bockige Seele. Auf den Weg dorthin wirst du geführt. Das ist dieses Drängen, das du spürst.

Ich weiß, ich muss jetzt Geld verdienen und für meinen Unterhalt sorgen, diese Verantwortung werde ich nicht los. Will ich auch gar nicht. Ich freue mich darauf, endlich unabhängig zu sein und nicht länger meinen Eltern auf der Tasche zu liegen oder mich mit Minijobs über Wasser zu halten. Doch ich will nicht nur irgendetwas tun, meine Zeit absitzen, um am Monatsende ein Gehalt auf dem Konto zu haben. Ich will mehr, etwas bewegen und bewirken, etwas Sinnvolles tun, habe aber keine Ahnung wie und womit.

Ja, so gefällst du mir! Damit hast du deinen Wegweiser gerade beschriftet. Lebensstraßen sind zwar nicht beschildert, doch was in deinem Horoskop im 10. Haus steht zeigt sehr wohl, was dich ruft. Wie die Sonne im Zenit am stärksten ist und alles überstrahlt, überstrahlen auch die Themen des 10. Hauses dein Leben und ziehen dich magisch an. Es drängt dich tatsächlich, sie zu verwirklichen, respektive du dich durch sie. Das geschieht sowieso, intuitiv, auch wenn du keine Ahnung hast von Astrologie. Gib den Widerstand auf und dem Drängen nach und lass dich hinführen. Dann bist du gut unterwegs, auch wenn es lange dauert, bis du das Gefühl hast, angekommen zu sein, und zwischendurch fürchtest, dich verlaufen zu haben. Unterwegs erreichst du vieles, lernst ständig, entwickelst deine Fähigkeiten weiter. Und ein Geheimnis kann ich dir verraten: Je mehr du dich und deine Fähigkeiten ins Leben einbringst, umso erfüllender ist es. Das ist eine große Herausforderung, umso mehr falls an der Spitze deines 10. Hauses, am höchsten Punkt, die Jungfrau steht. Das würde bedeuten, dass du dazu neigst, dein Licht unter den Scheffel zu stellen und Understatement zu praktizieren. Nicht etwa, weil du nicht an dich und deine Fähigkeiten glaubst, sondern um deine Ruhe zu haben, quasi zur Abgrenzung. Dann wird das Leben dich mit Herausforderungen konfrontieren – okay, ich gebe zu, ICH werde dich damit konfrontieren, falls du dich zierst, damit du aus den Büschen hervorkommst und offen zeigst, was du kannst. Wie gesagt, du wirst geführt. Das fühlt sich wahrscheinlich ab und zu so an:


Die höchsten Gipfel stürmen

Muss eigentlich immer alles so schwierig sein im Leben? Ich habe das Gefühl, dass ich viel mehr leiste als dass zurückkommt. Es scheint wieder einmal irgendwie nicht so richtig vorwärts zu gehen. Bin ich überhaupt auf dem richtigen Weg?

Ja und nein. Kommt aufs Ziel an. Je größer das Ziel, umso höher ist der Einsatz, du musst ja hineinwachsen und das geht nicht von null auf hundert. Zu den höchsten Gipfeln gehören die tiefsten Abgründe. Das Gefühl, leer auszugehen, ohnmächtig, hilflos oder verloren zu sein, dient als Katalysator und Motivation in einem. Du musst, wie in Haus 8 gelernt, immer wieder über deine Schatten springen und wächst und reifst genau daran. Schon allein aus der Herde, die Geborgenheit und Schutz bedeutet, herauszutreten und sichtbar zu werden, ist ein großer Schritt und der unbewusste Widerstand oft entsprechend heftig. Viele Prüfungen sind zu bestehen, und du fällst auch mal durch. Der „Master in Selbstverwirklichung“ wird einem nicht geschenkt, und man macht ihn nicht nur einmal, da gibt es keine abschließende Abschlussprüfung mit Diplom. Dafür kann man es auch so richtig schätzen, das Leben, das, was man erreicht, sich selbst, seine Fähigkeiten und Talente.

Es hängt auch davon ab, wie gut du dich führen lässt. Wie bockig bist du? Was du darüber denkst, ist dabei entscheidend, wie du in Haus 11 noch feststellen wirst. Zu seinem Glück muss man manchmal gezwungen werden, weil die Bequemlichkeit sich querstellt. Doch bedenkt man, dass sich alles, was man tut und lässt, auf andere auswirkt, da wir seelisch miteinander verbunden sind (Haus 4 liegt gegenüber), ist es doch naheliegend, sein Bestes zu geben, so gut man kann. Mehr geht eh nicht. Schaffst du das nicht für dich, dann vielleicht für andere, jedoch tust du es für andere UND dich. Im 10. Haus geht es eben nicht mehr nur ums eigene persönliche Leben. Hier stellst du dich in den Dienst allen Lebens, wenn die Zeit reif ist und du bereit bist. Es ist lediglich deine Aufgabe, dich und deine Fähigkeiten einzubringen. Du brauchst jedoch keinen Handstand zu machen, es kann durchaus ein ganz normaler Beruf sein, dem du mit Hingabe und Leidenschaft nachgehst. Nicht jeder ist aufgerufen, sich wie die Sea Shepperd vor Walfangschiffe zu werfen. Nicht jeder muss wie ein Promi volles Rohr im Rampenlicht stehen und Spendengalas veranstalten. Lebst du, was dich glücklich und erfüllt macht, leistest du einen wertvollen Beitrag ans Gemeinwohl. Es wirkt sich so oder so auf andere aus. Das macht Sinn, oder?

Lass dich also weder von Einsamkeit, Selbstzweifel, noch öffentlicher Kritik abhalten, DEINEN Weg zu gehen. Musst du dazu gegen den Strom schwimmen, dann schwimme. Hauptsache du bleibst dir und deinen Zielen treu, egal wie viel es dich kostet. Je höher der Einsatz, je größer die Selbstüberwindung, desto größer nachfolgend die Wertschätzung und umso glücklicher macht es dich. Okay, ja, du kannst deinen Weg nur allein gehen. Es ist eben dein Weg und der verlangt von dir, alles zurückzulassen, was dich daran hindert und klein hält. Doch so landest du plötzlich in Haus 11, wo du überrascht feststellen wirst, dass du Wegbegleiter hast, Menschen gleichen Geistes, die dich inspirieren und du sie, die ebenfalls ihren Weg gehen, der parallel zu deinem verläuft. Man geht miteinander und kann doch ganz sich selbst sein, ohne sich verbiegen oder verstellen zu müssen. Wie gesagt, du bist nicht allein.

© tina peel






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