Die kosmische Reise durchs Sonnensystem Teil 12: ISIS, Ausgleich und Vereinigung

Zu guter Letzt peilen wir auf unserer Reise ein Ziel an, das noch keiner gefunden hat, zumindest nicht materiell. Dass da ein KRAFTFELD sein muss, zeigt wiederum das Verhalten Plutos. Auch seine Umlaufbahn hat Abweichungen, die auf einen weiteren Planeten schließen lassen. Man kann ihn genau berechnen, und es gibt sogar Ephemeriden über seinen Lauf. Dieses Kraftfeld nannte man zunächst Transpluto, jedoch kamen später Astrologen unabhängig voneinander auf den Namen Isis, als wären sie geistig miteinander verbunden. Unsichtbarkeit hindert uns längst nicht mehr, die Dame zu besuchen, da wir ja bereits auf der richtigen Ebene reisen, jenseits des Stofflichen.

Außerdem führt an diesem Thema kein Weg vorbei. So wie an der Liebe. Sie erwischt uns, egal wie sehr wir uns wehren und zieren. Es heißt nicht umsonst „Wo die Liebe hinfällt, wächst kein Gras mehr“. Um Gras geht es aber nicht, vielmehr um die Kraft, die Welten zusammenhält, Universen wie unser Sonnensystem. Es ist eine „heiße“ Liebe, die deshalb oftmals nicht als Liebe identifiziert wird, wir hegen diesbezüglich ja eher zuckersüße, rosafarbene Vorstellungen. Doch die Motivation dahinter IST die Liebe in einer unglaublich starken Form. Wir können uns auf was gefasst machen.


Wer Isis sagt …

nennt oft im selben Atemzug Osiris. Laut Mythologie ist Osiris Isis‘ Bruder und Gemahl, wie es in Ägypten unter Pharaonen üblich war. Ja, Osiris war ein Pharao, gleichzeitig Sonnengott, Herrscher des Tages und des Bewusstseins. Isis ist die Nacht, das Unterbewusstsein, sein Gegenpol. GEMEINSAM sorgen sie für Fruchtbarkeit. Der eine Pol ist ohne den anderen undenkbar, doch wenn Pole verschmelzen, werden Welten geboren. Allein das spricht schon für die Zuordnung Isis’ zur Waage.

Betrachtet man die Zeitqualität, in welcher Isis als unsichtbarer Planet zum Thema wurde, kommt man unweigerlich auf das Thema Partnerschaft und Beziehung. Die sexuelle Aufklärung und die Emanzipation der Frau veränderten die 2000 Jahre alten Rollen von Mann und Frau, wo ein „Gemeinsam“ nicht wirklich ein Thema war. Früher war eine Ehe in erster Linie eine wirtschaftliche und soziale Angelegenheit, Liebe kam, wenn überhaupt, an zweiter oder dritter Stelle. Heute steht sie an erster Stelle, was Beziehungen nicht gerade vereinfacht, denn Liebe, respektive das, was wir (noch) dafür halten, ist weniger dauerhaft als wirtschaftliche Abhängigkeit. Wir sagen nicht mehr ja zu einem Menschen für ein ganzes Leben, sondern für den Augenblick, obwohl wir uns in unserer Verliebtheit wünschen, die Liebe möge ewig dauern. Diese Entwicklung ist jedoch logisch, die Waagschale kippt zunächst in die andere Richtung, bevor sie ausbalanciert wird. Ins neue Verständnis von Beziehung müssen wir erst hineinwachsen. Gerade die hohe Scheidungsrate zeigt jedoch, dass die Zeit reif ist für Isis und die wahre Liebe, für eine neue Form von Beziehung auf einer höheren Ebene. Und die beginnt im Denken, denn Isis ist zurzeit (noch) auf der geistigen Ebene. Dort beginnt die Harmonisierung, die Angleichung und Verschmelzung. Hier gibt es nichts Materielles, nicht einmal den physischen Planeten. Und dennoch hält dieses Thema das ganze Sonnensystem im Lot. Wie gesagt, je weniger Materie, umso stärker die Wirkung.


Jetzt wird „geheiratet“

Laut Mythologie wurde Sonnengott Osiris vom eifersüchtigen Bruder-Gott Seth getötet und zerstückelt. Isis steigt in die Unterwelt, in den Hades, holt die Teile und setzt sie zusammen, und Osiris wird wiedererweckt. Die Symbolik dahinter ist die, dass heftige unangenehme Gefühle und Wesensanteile abgespalten werden, negiert, ins Unterbewusstsein verdrängt. Manchmal tun wir das auch mit dem Auslöser solcher Gefühle, was genauso wenig bringt. Und da kommt Isis ins Spiel. Pluto hat zuvor verborgene Anteile berührt und aufgescheucht, Isis stellt nun den Kontakt her, damit wir uns damit wieder verbinden, sie heiraten können. Sie reibt sie uns notfalls unter die Nase oder haut sie uns um die Ohren, was unbedingt nötig ist, denn ohne sie sind wir nie komplett. Und weg sind sie ja auch nicht. Osiris ist ohne Isis aufgeschmissen, umgekehrt jedoch gilt das ebenfalls. Auch gesellschaftlich müssen die beiden Pole zusammenwirken, weder Patriarchat, noch Matriarchat sind fruchtbar wie sich gezeigt hat.

Doch wie finden wir unsere zerstückelten, verlorenen Wesensanteile im Unterbewusstsein? So unsichtbar, wie wir denken, sind sie ja nicht. Auch Isis ist ja auf ihre Weise sichtbar am Himmel, durch Plutos Bewegungen. Wir begegnen ihnen andauernd, das will Isis uns eben verklickern. Und zwar in unseren unterschiedlichen Beziehungen. Es ist weder leicht, sich im anderen selbst zu begegnen – die wenigsten schauen gern in den Spiegel, vor allem morgens – noch selbst als Spiegel zu dienen, zumal wenn die Projektion meines Gegenübers unangenehm ist. Trotzdem ist es überaus nützlich und hilfreich. Wir sind im Grunde wie Planeten, die einander auf ihrer Laufbahn ständig beeinflussen und gleichzeitig auf Kurs halten – siehe Erde und Mond – und im Lot. Wir stellen uns einander unbewusst als Projektionsflächen zur Verfügung, was definitiv ein Liebesdienst ist, auch wenn wir es oft so gar nicht als solchen empfinden.


Isis im Horoskop

Da sie so weit draußen steht, kommt sie nur langsam vorwärts, sie braucht ca. 655 Jahre durch den Tierkreis. Bis 2011 stand sie im Löwen, seit Ausbruch des zweiten Weltkriegs, danach wechselte sie drei Jahre lang zwischen Löwe und Jungfrau hin und her.

Isis verbindet uns miteinander, es ist eine Art geistiger Ehe, die wir hier mit allen eingehen, die sie im selben Zeichen haben. Das sind immerhin jeweils drei Generationen, ungefähr so viele, wie wir im Laufe eines Lebens erleben. Wir sind in unserer Denkweise miteinander verbunden, bilden eine Art geistiges Team, im positiven wie im negativen Sinn. Das äußerte sich bei der Nachkriegsgeneration, die sie im Löwen hatte, in Form einer gemeinsamen Lebensgestaltung, im Sinne von Wiederaufbau, Grenzen einreißen, die einschränken, Selbstachtung zurückgewinnen ... Die Klimadebatte, die Themen Rettung und Heilung des Planeten gehen sicher auch aufs Konto der Jungfrau-Isis. Auch das geht nur gemeinsam.

Auf der persönlichen Ebene verbindet sie uns ebenfalls, im 9. Haus mit dem Kosmos, im 1. mit dem Umfeld usw.

Im Transit hält sie uns den Spiegel vorhält und sagt erbarmungslos: „Das Spiegelbild und du seid eins! Das bist immer nur du in verschiedenen Facetten, der oder die sich spiegelt. Schau genau hin!“. Und ja, das tut oft weh, doch falsche Vorstellungen, von uns, von anderen, sind ebenfalls verletzend und bringen uns aus dem Gleichgewicht. Trotzdem brauchen wir die Polarität als Mittel zur Selbsterkenntnis, wären wir immer nur eins, gelänge uns das Kunststück nicht.

Ohne Isis gibt es also keine vollkommene Harmonie, weder in unserem Sonnen- noch im astrologischen System. Durch Isis erhält jedes Sternzeichen seinen eigenen Herrscher. Sie hält am Rande unseres Sonnensystems den Kosmos im Einklang. Wir sind zwar auf der Reise durchs Sonnensystem am bisherigen Ende angelangt, wer weiß, welche Dimensionen sich da noch öffnen werden, wenn die Zeit reif dazu ist. Es gibt jedoch im Horoskop weitere sehr aufschlussreiche Punkte, die keine Planeten sind. Da wir schon auf der unsichtbaren Ebene sind, können wir uns auch gleich auf die abstrakte Lilith einlassen. Geistig sind wir jedenfalls optimal darauf vorbereitet.

©tina peel


Teil 12 der Planetenreihe im Sternbild Magazin




















Teil 1: DIE SONNE Wesenskern und zentrales Thema
Teil 2: DER MOND und seine emotionalen Bedürfnisse
Teil 3: MERKUR, göttliches Bindeglied
Teil 4: VENUS, die Verführung
Teil 5: MARS MACHT MOBIL
Teil 6: JUPITER, der Entwicklungshelfer
Teil 7: SATURN, der Schwellenhüter
Teil 8: URANUS, Reformator und Defibrillator
Teil 9: CHIRON, der Schlüssel zur (Selbst)Heilung
Teil 10: NEPTUN, der Seismograph 
Teil 11: PLUTO, die unerschöpfliche Quelle der Erneuerung

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