Die kosmische Reise durchs Sonnensystem Teil 11: PLUTO, die unerschöfpliche Quelle der Erneuerung

Am äußersten Rande unseres Sonnensystems zieht Pluto seine Kreise, und uns zieht es, beim Winzling vorbeizuschauen, über den sich Astronomen nach wie vor streiten. Planet, Zwergplanet oder was? Gehört er noch zu unserem Sonnensystem oder nicht? Er ist halb so groß wie der kleine flinke Merkur, es gibt sieben Monde im Sonnensystem, die größer sind als er. Schon klar, dass sich solche Fragen aufdrängen und Plutos Status alle naselang wechselt. Energetisch ist seine Zugehörigkeit unbestritten und aus der astrologischen Deutung als Skorpions Herrscher nicht wegzudenken. Größe ist nicht alles. Wir befinden uns an diesem Punkt unserer Reise ja auf einer nicht stofflichen Ebene, und wie in der Homöopathie potenziert sich die Kraft, je mehr sie sich dorthin verlagert.

Aus Plutos Sicht ist die Sonne unendlich weit entfernt, ein kleines Licht in der eisigen Dunkelheit, welches ihn dennoch magisch anzieht, so dass er seine exzentrischen Kreise um sie herumziehen muss, ob er will oder nicht. Für eine einzige Umrundung benötigt Pluto 248 Erdenjahre.


Hades, der Unsichtbare

In der griechischen Mythologie ist Pluto Hades (der Unsichtbare!), Sohn von Kronos und Rhea, Gott der Unterwelt, der auch die Bodenschätze hütet, weshalb er ebenfalls als Gott des Reichtums gilt. Es gibt keinen direkten Weg zu Pluto, wir müssen erst seinen Wachhund passieren, was doch etwas beängstigend wirkt. Charon, Plutos Mond und laut Mythologie sein Gehilfe, rudert uns über den Styx. Das ist der Fluss, der die Unter- von der Oberwelt, die Lebenden von den Toten trennt, eine unsichtbare Trennlinie, die wir nicht einfach so überschreiten können. Der Fährmann muss bezahlt werden, damit er uns zum „Unsichtbaren“ rudert. Wir müssen alles (Materielle) hergeben und loslassen. Nur gut, dass wir, seit wir Uranus passierten, auch nicht mehr materiell denken. Deshalb fällt es uns leicht, alles, was verlangt wird, seien es Körperkleider, Gewohnheiten, Besitz, Verhaltensmuster ... zurückzulassen. Das war natürlich ein Witz, wir haben es nicht so mit dem Loslassen, trotzdem ist es nötig. Pluto mag unerbittlich sein, wir müssen oft mehr als nur das letzte Hemd hergeben, auch wenn es nicht um Leben und Tod geht, und das schmerzt. Das ist jedoch nicht zu unserem Schaden, wie wir gleich sehen werden. Er gilt nicht umsonst auch als Gott des Reichtums, was längst nicht nur mit materiellen Bodenschätzen zu tun hat. Wir werden dafür reich entlohnt.


Kinder des Zeitgeists

Entdeckt wurde Pluto 1930 (sein Mond Charon erst 1978) in einer Zeit der Rezession, vor dem zweiten Weltkrieg, weshalb ihm Tod und Zerstörung nachgesagt wird. Die Wirtschaft war damals am Ende und eine Erneuerung dringend notwendig. Aber wer lässt schon gern los, was er hat, Festhalten liegt in des Menschen Natur, der Klammereffekt ist ein Überlebensinstinkt. Und da findet denn auch der Kampf statt zwischen dem, was sterben will und soll, und uns, die das nicht zulassen wollen und können. Dummerweise entsteht Neues aus Altem, Letzteres bietet das Baumaterial dazu, es wird wiederverwertet. Aus nichts kann auch nichts entstehen. Dabei geht es nicht um Zerstörung, sondern um Regeneration und Wiederverwertung. Hergeben und Hingeben macht also Sinn, nicht nur bei Bäumen im Herbst.

Da Pluto aufgrund seiner großen Distanz zur Sonne sehr langsam vorwärts kommt, hat ihn jeweils eine ganze Generation im selben Zeichen. Seine Transformationsprozesse sind von langer Dauer und verändern tief und nachhaltig. Aktuell ist es der Steinbock, wo bestehende Systeme auf dem Prüfstand stehen und überholte marode zusammenbrechen zugunsten von zeitgemäßen und passenderen Strukturen. Das ist das Grundthema der Kinder, die seit 2008 geboren werden. Damals in den 30ern zog er durch den Krebs. Die Menschen jener Zeit befassten sich zwangsläufig mit Familie und Angehörigen, mit Herkunft und Heimat, ihren Wurzeln, und lernten das Thema oft erst durch den Verlust wirklich schätzen. Das gilt jedoch für jede Generation. Daraus entstand unter anderem eine neue Form von tiefer seelischer Verbundenheit und Mitgefühl … und die Patchworkfamilie.


Pluto im Horoskop

Wir sind also Kinder unseres Zeitgeistes und sitzen im selben Boot, das zwingt uns zur Auseinandersetzung mit dem aktuellen Grundthema. Wie sich das jedoch individuell auswirkt, was das für den Einzelnen bedeutet und von ihm verlangt, ja auch wie wir es empfinden und darauf reagieren, zeigt sich im Lebensbereich und in den Aspekten zu anderen Planeten. Wo er steht, empfinden wir jedenfalls Druck und Zwang. Wir müssen vieles hergeben, aufgeben, das ist der Preis, den wir dem Fährmann bezahlen.

Im 10. Haus bedeutet das unter Umständen die Opferhaltung aufzugeben. Mehr Selbstverantwortung verschafft uns jedoch mehr Macht übers eigene Leben, mehr Selbstbewusstsein. Was für ein Gewinn!

Wir lösen im 5. Haus Ketten, die uns an einer aktiv kreativen Lebensgestaltung hindern. Im 7. Haus scheint uns unter Umständen das vermeintlich übermächtige Gegenüber kleinzuhalten, was zugegebenermaßen in vielerlei Hinsicht praktisch ist. Hätten wir nichts davon, würden wir es sowieso lassen. Dabei sind es die eigenen unbewussten Verhaltensmuster, die uns unterdrücken. Sich das bewusst zu machen und einzugestehen ist schmerzlich und schamvoll. Pluto führt uns zur Ursache, er drängt und drückt so lange, bis wir ihre Existenz anerkennen und dazu stehen. Die Folge davon ist ein unglaublich tiefes und erfüllendes Miteinander.

Eine Kette um die andere Kette fällt dort, wo Pluto steht. Zur Ursache werden wir geführt, gerudert sozusagen, und da verlieren sie ihre Macht über uns. Wir befreien uns von Bleifüßen, die nicht selten karmischer Natur sind. Wir bringen sie schon mit ins neue Leben wie unser Horoskop zeigt. Höchste Zeit, den alten Mist loszulassen. Wir brauchen schließlich Platz für neuen Ballast, wie beispielsweise aus dem Beifang Neptuns, der ebenfalls verdaut und in neue Energie umgewandelt werden will. Pluto verwertet einfach alles, zaubert aus Holzkohle Diamanten, verwandelt Altlasten in Energie, Leergut in neue Materialien. Und würden wir nichts verdrängen, hätten wir nichts zum Verwandeln. Dann gäbe es keine „Bodenschätze“, die nach nichts ausschauen, bis Pluto etwas Tolles daraus macht. So einfach ist das.

Pluto markiert im Grunde also eine unerschöpfliche Quelle der Regeneration und Energie UND FÜHRT UNS HIN. Was für eine Bereicherung! Da gibt man doch gern einiges her und sich hin, sollte man jedenfalls. Der Preis ist wohlfeil, gemessen daran, was wir dafür erhalten. Und je weniger wir uns dagegen wehren und uns führen lassen, umso angenehmer gestaltet sich die Fahrt.

Das gilt ebenso für den transitierenden Pluto. Er funktioniert wie ein Zahnarzt, der an den Zahnfüllungen rüttelt und prüft, ob sie halten. So manche Füllung geht dabei in die Brüche, doch das Tröstliche daran ist, es sind eben nur die, die marode sind. Was gut durchblutet und energetisch versorgt ist, bleibt bestehen. Darauf können wir uns verlassen.

Es braucht manchmal den Verlust, um schätzen zu können, was wir haben. Wäre der Mensch unsterblich, könnte er das Leben nicht schätzen. Wer nie die Hölle erlebt hat, erkennt den Himmel nicht. Es braucht Extreme, um durch den Kontrast beide Seiten erkennen zu können, denn am Rande des Sonnensystems geht es doch nur noch darum, die Pole zu vereinen. Dafür sorgt Isis, die nächste Station auf unserer Reise, mit der stärksten Kraft, die es gibt, der Kraft universeller Liebe.
©tina peel 


Teil 11 der Planetenreihe im Sternbild Magazin



Teil 1: DIE SONNE Wesenskern und zentrales Thema
Teil 2: DER MOND und seine emotionalen Bedürfnisse
Teil 3: MERKUR, göttliches Bindeglied
Teil 4: VENUS, die Verführung
Teil 5: MARS MACHT MOBIL
Teil 6: JUPITER, der Entwicklungshelfer
Teil 7: SATURN, der Schwellenhüter
Teil 8: URANUS, Reformator und Defibrillator
Teil 9: CHIRON, der Schlüssel zur (Selbst)Heilung
Teil 10: NEPTUN, der Seismograph










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